Schramberg feiert sein Biathlonfest mit Janina Hettich und hunderten Zuschauern

Der erste Besuch der Biathlon-Tour im Schwarzwald wird auf dem Platz am Rathaus der 5-Täler-Stadt Schramberg zu einem tollen Fest und zu einer großartigen Werbung für “unseren” Sport, der ja immer noch mehr als TV-Ereignis und Profisportevent wahrgenommen wird und weniger als Mitmachevent für Jederfrau/-mann. Hier im Mittleren Schwarzwald zum verkaufsoffenen Sonntag in der lebendigen Schramberger Innenstadt wird einmal mehr deutlich, welche Potenziale Biathlon als Breitensportevent hat, wenn Mitmachbegeisterung und Zuschauerinteresse sich gegenseitig so befruchten, über 80 motivierte Wettkämpfer/innen von hunderten Zuschauern unterstützt werden, 9 vierköpfige Teams um die Staffel-Stadtmeisterschaft kämpfen und dabei in einem dramaturgisch perfekten Finale die Spannung in einer 5-Sekunden-Entscheidung kumulieren lassen und sich am Ende des Tages rund 400 Neugierige an den Infrarotbiathlongewehren ausprobiert haben werden. Man muss es wohl einfach selbst miterleben, wie wunderbar ein solches fröhliches Sportfest mitten in der Innenstadt in seinen Bann zieht, Zuschauer stets auf’s Neue zu Wettkämpfern werden lässt und Wettkämpfer auch in der Zuschauerrolle teilweise über Stunden dem Event verbunden bleiben. Der 1. Schramberger Citybiathlon hat von all dem Einiges zu bieten und das trotz höchst launischem Frühjahrswetter.

Das Event belohnt die ausgezeichnete Organisation

An dieser Stelle darf die ausgezeichnete Organisation des Gastgebers dieses verkaufsoffenen Sonntags, des Handels-und Gewerbevereins Schramberg und namentlich Manuela Klausmann hervorgehoben werden. Von der Pressearbeit über die Teamakquise bis hin zur bestmöglichen Vorbereitung auf einen durchwachsenen, halben Regentag hat die Geschäftsstellenleiterin alles im Griff. Der Skiverein Schramberg sorgt neben der Biathlonarena für das leibliche Wohl, die Schützengesellschaft Schramberg bietet auch den Jüngsten das Ausprobieren des Laserschießens. Am Vorabend ist Manuela Klausmann nach 18 Uhr noch am Aufbauort, um uns den genauen Standplatz des Touranhängers zu zeigen und am nächsten Morgen ist sie längst wieder auf dem Hinteren Rathausplatz, als das Team der Biathlon-Tour mit dem Aufbau der mobilen Arena startet. Wir werden mit großer Gastfreundschaft empfangen und den gesamten Tag über großzügig verpflegt wofür wir uns sehr herzlich bedanken möchten! Auch der “Rahmen” des Events ist bestens vorbereitet. Die Oberbürgermeisterin, Dorothee Eisenlohr eröffnet um 14 Uhr die Biathlonstaffel-Stadtmeisterschaft und sogar die Biathlonheldin der ganzen Region, die Vizeweltmeisterin 2021 mit der Deutschen Damenstaffel, Janina Hettich, ist am ersten freien Sonntag nach ihrer langen Saison über viele Stunden an der Biathlonarena dabei und zeigt am Biathlongewehr, was sie kann. Doch dazu weiter unten mehr.

Auch ein Hettich-Biathlon-Erfolg kann überraschen

Vor einer Woche beendete die Lauterbacherin Janina Hettich ihre Biathlon-Saison mit dem 8. Platz im Sprint des letzten Weltcup-Rennens 22/23 am Holmenkollen und erfreut an diesem Sonntag als Lokalmatadorin die zahlreichen Biathlonfans mit ihrer Präsenz an der Biathlonarena. Obwohl gesundheitlich ein bisschen angeschlagen liefert sie sich mit Papa Roland ein Familienduell, das sie, wenig überraschend, souverän für sich entscheidet. Dabei ist die Vizeweltmeisterin von 2021 in Pokljuka mit der Deutschen Damenstaffel lange Zeit auf dem Weg zum perfekten Wettkampf und steht nach 4 schnellen und maximal treffsicheren Schüssen auf die 45 mm-Ziele aus 10 m Entfernung kurz vor der Etappenführung mit einem fehlerlosen Schießen. Möglicherweise möchte sie aber genau das auch gar nicht, nämlich als Profibiathletin den zahlreichen Biathlonnovizen den “Platz an der Sonne” streitig zu machen, jedenfalls verfehlt ihr letzter Schuss das Ziel und Janina überlässt die Ehre des fehlerlosen Schießens den nachfolgenden mutigen Neulingen.

Dass ausgerechnet Janinas erst 13-jährige Schwester Madeleine zu den nur 4 von 82 WettkämpferInnen gehört, die perfekte Treffsicherheit beweisen, gehört zu dem coolen “Drehbuch” dieses Tages und sorgt für einen riesen Applaus für die talentierte Fußballerin. Janina freut sich besonders mit ihrer Schwester, die vielleicht doch noch mal überdenken sollte, ob Biathlon nicht doch ihre Sportart sein könnte? Jedenfalls kann Madeleine den Modus der Biathlon-Tour nutzen, Treffer vor Zeit, um in der Tagesrangliste am Ende als Vierte zwei Plätze vor ihrer berühmten Schwester zu performen. Von solchen Momenten lebt ein Biathlontag wie heute in Schramberg. Und mal am Rande: Wann hat eine 13-Jährige bei der Biathlon-Tour ein fehlerloses Wettkampfschießen gezeigt? In über 200 Etappen gelang das, falls die Erinnerung stimmt, nur Jana Harmeling. Also an dieser Stelle nochmals “Hut ab” vor Madeleine Hettich.

Ein Werkzeugmacher versteht das Biathlon-Handwerk

Noch vor der Staffel-Stadtmeisterschaft testet sich der Schlussläufer des Teams Skiverein Allstars, Magnus Weber, bei einem Sparringswettkampf. Der Industriemeister und Werkzeugmacher zeigt dabei neben einem kraftvollen 400m-Skilanglauf auf dem Thoraxtrainer, den man ihm als Wintersportler und Teilnehmer des Engadiner Skimarathons ja zutrauen darf, auch ein blitzsauberes Schießen ohne jeden Wackler und übernimmt mit 2:31 Minuten und 5 Treffern die Spitze der Einzelwertung. Diese Rangliste des besten Einzelbiathleten des Tages ist deswegen im Blickpunkt der Mitmachenden, weil die Nr. 1 am Ende dieses Tages Schrambergs Vertreter/in beim Finale der Biathlon Deutschland Tour sein wird, das im Februar 2024 mit allen Etappensiegern in Oberhof stattfinden und den Tourchampion küren wird. Magnus Weber ist auf einem guten Wege dorthin.

Ein Rettungsschwimmer als Biathlontalent

Als Magnus Weber mit seinem Wettkampf die Etappenführung holt ist der 18-jährige Hans Kern bereits unter den Zuschauern und meldet sich danach gemeinsam mit seiner 12-jährigen Schwester, Inge, für den nächsten Biathlonwettkampf an. Die beiden sind mit der ganzen Familie aus Vöhrenbach zum Shoppen nach Schramberg gekommen und stoßen dabei zufällig auf die Biathlon-Tour. Der Sportsgeist der beiden jungen Rettungsschwimmer weckt die Neugierde auf den Wettkampf in der ungeübten Sportart.Aber bereits die 400m-Strecke auf den Skilanglaufcardiogeräten zeigt, dass die Muskulatur durch das Schwimmtraining sehr hilfreich für einen kraftvollen Doppelstockschub ist und die Geschwister auch über die Kraftausdauer verfügen, um die 400m gut zu bewältigen. Hans wechselt nach nur 83 Sekunden ans Biathlongewehr und gehört mit dieser Zeit zu den schnellsten Skilangläufern nicht nur an diesem Tag, sondern auch mit Blick auf die Leistungen der Toursaison 2022. Beim Schießen lässt er sich etwas mehr Zeit als die meisten anderen Wettkämpfer, doch das Ergebnis ist meisterhaft. Schuss für Schuss erreicht sein Ziel. Pech allerdings für den jungen Mann, dass am Ende seine 2:33 Minuten und 5 Treffer n ur zu Platz 2 reichen, weil er 2 Sekunden länger benötigte als zuvor Magnus Weber.

Motivierte Sportler glauben an ihr Ziel und suchen die nächste Chance, um es zu erreichen. So ist es auch bei Hans. Eine Stunde nach seinem Wettkampf und kurz vor der Staffelmeisterschaft kommt er mit seiner Familie zurück zur Biathlonarena und meldet sich zum 2. Versuch an. Wann haben wir schon einmal einen Wettkämpfer am Start, der bei 2 aufeinanderfolgenden Wettkämpfen das fehlerfreie Schießen schafft? Vor zwei Wochen schaffte dies auch Gevelsbergs Etappensieger Pit Taake, aber häufig kommt das nicht vor. Hier in Schramberg zeigt Hans Kern eindrucksvoll, dass er nicht nur als trainierter Schwimmer die Kraft für einen weiteren schnellen 400m-Skilanglauf hat, sondern in der neuen Sportart blitzschnell gelernt hat. Der Land- und Baumaschinen-Mechatroniker agiert beinahe wie ein “alter Hase” des Biathlons und nutzt einige Sekunden des Verschnaufens vor dem ersten Schuss, um dann jedoch nach dem ersten Treffer in einen schnellen Schießrhythmus überzugehen. Auch dabei vermeidet er jeden Fehler und nach 2:16 Minuten setzt er unter “Familienjubel” der Kerns seinen 5. Treffer und übernimmt die Etappenführung. Wird es ein Vöhrenbacher Auswärtssieg in Schramberg? Die Lokalmatadoren haben bis zum Etappenende die Gelegenheit, Hans Kern von der Etappenspitze zu verdrängen

9 Teams ermitteln Schrambergs Biathlonstaffel-Stadtmeister

Die Staffel-Challenge ist jederorts bei den Biathlon-Touretappen das Tageshighlight. Ab dem Moment, an dem der Teamgeist im Rennen ist wird der Biathlontag zum Fest. Die Anfeuerungen ziehen magisch Schaulustige an, die wiederum eine Kulisse schaffen und die Unterstützung der Wettkämpfer/innen weiter verstärken. Nicht selten entstehen Gänsehautmomente, die unvergesslich bleiben. So ist es auch heute hier auf dem hinteren Rathausplatz. Das Biathlon-Tourteam versucht genau dies zu fördern, etwa durch den Einlauf der Teams bei Musik über den roten Teppich oder durch präzise Recherche über die Wettkämpfenden und Teams, um in der Eventmoderation eine Atmosphäre zu schaffen, wie sie die meisten nur von Profisportevents aus dem Fernsehen kennen. Wenn motivierte Wettkämpfende, empathische Zuschauer und ein gut vorbereitetes Biathlon-Tourteam bestens zueinander finden, dann entsteht ein echtes Biathlonspektakel wie heute, als die 5-Täler-Stadt zwischen 14 und 16 Uhr als Sportstadt zum Gipfelkreuz unterwegs ist.

9 Teams kämpfen in 3 Vorläufen um die 3 Finalplätze, doch auch die 6 Teams hinter den TOP3 sind Sieger. Hier sind sie:

Die NPC-Ladies: Harley-Damen auf Biathlon-Umwegen

in 15:43 Minuten
mit Anita Jurisic, Katja Totski, Bettina Wilhelm, Stephanie Fink. 6 Treffer erzielen die vier Harley-Damen bei ihrem Biathlon-Debut mit den 20 Schüssen. Alle treffen dabei mindestens einmal, Bettina und Anita sogar zweimal. Stephanie hatte im Übungswettkampf zuvor sogar 3 Treffer geschafft. Dass es nicht gleich für mehr reichte als Platz 9 sollte die mutigen Vier hoffentlich nicht davon abhalten, im nächsten Jahr ihr 2. Biathlon-Kapitel anzugehen. Dann kann es schon ganz anders aussehen.

Team Bi(er)athlon: Zu viel Zielwasser ausgeschwitzt?

in 14:35 Minuten
mit Philipp Mauch, Benjamin Jäckle, Simon King, Daniel Schneider. Wenn Bi(er)athlon einfach wäre, dann hätte Deutschland wohl seinen neuen Volkssport. Unsere Vier müssen also noch etwas tüfteln an der passenden Zielwasser-Dosis. Immerhin, Benjamin Jäckle ist mit 3 Treffern dem Geheimnis schon auf der Spur.

NPC Gents: Harley-Männer knattern am Finale vorbei

in 14:29 Minuten
mit Joe Fink, Tino Wilhelm, Rüdiger Reuss, Stefan Jurisic. Nach Joe Fink und Tino Wilhelm (Bester des Teams mit 3 Treffern und und 2:23 Minuten als 13. der Einzelwertung) liegt das Harley-Team in Führung und hält Kurs auf das Finale. Rüdiger Reuss lässt sich beim Schießen zu viel Zeit und trifft dann nicht. Die Kombi ist fatal beim Biathlon. Harley Davidson stand sogar am Abgrund bevor das Unterehmen zur Kultmarke wurde, da werden die Vier vom Nature Park Chapter schon einen langen Atem mitbringen für ihren nächsten “Biathlonausflug”.

Skiverein Allstars: Ski laufen, Gewehr verwachst

in 14:12 Minuten
mit Robert Klausmann, Holger Marzari, Christoph Stein, Magnus Weber. Im Training klappte das Schießen aus der Ruhe schon richtig gut, aber als die Belastung hinzukommt fehlen ein paar Treffer für die Finalquali. Doch das Team des Skivereins Schramberg kann optimistisch auf die Fortsetzung schauen, denn sie haben ihren Schießtrainer ja schon im eigenen Team: Magnus Weber wird mit 2:31 Minuten und perfekten 5 Treffern Zweiter der Einzelrangliste und kann seine Jungs für nächstes Jahr auf Finalkurs bringen!

Walking Mädels: Alle Achtung, das war kein Spaziergang

in 14:08 Minuten
mit Sonja Mink, Martina Driesch, Cornelia Müller, Carina Gruner. Schnell sind sie, die Walking Mädels. Sonja Mink mit 2:46 Minuten und Cornelia Müller mit 2:57 Minuten sogar unter der 3-Minuten-Marke. Aber 4 Treffer und 16 Fehlschüsse sorgen für 4 Minuten Stillstand durch Strafsekunden. Vielleicht sollten die Vier beim nächsten Rummel mal Rosen für ihre Liebsten schießen, dann klappt’s nächstes Jahr auch mit dem Finaleinzug beim Biathlon!

Team SchwaBo: Die schnellste Schwarzwälder Tageszeitung

in 13:22 Minuten
mit Kevin Boca, Denise Mauch, Steffi Spitznagel, Lydia Manski. Um lediglich eine Sekunde schrammt das Schwarzwälder Bote-Team am Finale der besten 3 Teams vorbei, doch lassen sich das Lächeln auch vom undankbaren 4. Platz nicht nehmen. 9 Treffer erzielt das Quartett mit seinen 20 Schüssen. Kevin, Steffi und Lydia treffen jeweils dreimal. Lydia und Steffi werden viert- und fünftbeste Wettkämpferin des Tages und Kevin holt Platz 16 unter den 82 Wettkämpfern in der Einzelrangliste.

Das Finale der besten 3 Teams

Die Minuten der Entscheidung nahen. Drei Teams haben sich in den Vorrunden für das Finale qualifiziert und nun geht es mit vielleicht schon etwas schwächelnden Armen aber um so stärkeren Siegeswillen um den Titel des 1. Schramberger Biathlonstaffel-Stadtmeisters. Leicht favorisiert geht das schnellste Team der Vorrunde, Schwarzwaldmariele.de auf Bahn 1 ins Rennen. Die Vier des Schwarzwald-Webshops hatten 12:43 Minuten vorgelegt und dabei 7 Treffer erzielt. Mit der zweitbesten Zeit von 13:08 MInuten qualifizierten sich “Die 4 Bö’s” fürs Finale und zeigten sich dabei, nomen est omen, mit 14 Treffer als beste Schützen aller 9 Teams. Oder hat Janina Hettich in der kurzen Pause vor dem Finale als Coach “ihres” Teams Hettich family action die richtigen Worte und Tipps gefunden, um nach der drittbesten Vorlaufzeit von 13:21 Minuten noch entscheidende Sekunden herauszuholen? Die nächsten Minuten werden die Antworten bringen.

Die 4 Bö’s legen mit ihrem Startläufer Thomas Fleig einen Traumstart hin. Der Mountainbiker und Sportschütze aus Tennenbronn geht mit wenigen Sekunden Vorsprung aus dem 400m-Cardioskilanglauf hervor und kommt vor seinen Kontrahenten, Janinas Papa Roland Hettich und Andreas Hafner, dem Gründer von schwarzwaldmariele.de ans Biathlongewehr. Dort legt der 1. Bö gleich tolle 4 Treffer vor während Roland Hettich und Andreas Hafner mit je 45 Strafsekunden für 3 Fehlschüsse ihre Teams zunächst mal in die “Warteschleife” schicken. Mit 19 Sekunden Vorsprung geht es für die 4 Bö’s vor Hettich family action in die zweite Runde. Weitere 20 Sekunden zurück das beste Vorrundenteam, schwarzwaldmariele.de

Auf die Jüngste ist Verlass, das gilt auch für dieses Finale. Madeleine Hettich, schon in der Vorrunde die “Matchwinnerin” für ihr Team verkürzt mit schnellem Skilanglauf und 3 Treffern den Rückstand der Hettich family action auf den 2. Bö, Roland King, von 19 auf nur noch 9 Sekunden. Auch Roland trifft dabei 3 mal. Felix Ehret hält sein Team Schwarzwaldmariele mit schnellem Skilanglauf und 2 Treffern noch chancenreich in der Verfolgung. Ihr Rückstand beträgt 20 Sekunden.

Den Helden dieser 3. Runde sehen wir auf dem Bild mit seiner olivgrünen Mütze nur im Hintergrund kämpfen. Tobias Kuhner holt für seine Schwarzwaldmariele die 20 Sekunden Rückstand bereits auf der Skilanglaufstrecke auf. Der Ingenieur für Energie und Gebäudetechnik macht aus Rang 3 also Rang 1 und vergrößert durch 4 Treffer den Vorsprung sogar noch. Das Finale ist komplett gedreht. Der 3. Bö,Walter Bühler, hält mit 3 Treffern noch einigermaßen Anschluss ans Schwarzwaldmariechen, doch es sind schon 30 Sekunden Rückstand. Die Hettich family action steht für eine Minute still, wegen der 4 Fehlschüsse von Andreas. Ist das noch aufholbar für das sportliche Familienteam?

Welch ein spannendes Finish erlebt dieses Finale in seiner Schlussrunde! “Schwarzwaldmariechen” Arkas Förstner vergrößert den Vorsprung auf der Skilanglaufstrecke und kommt scheinbar uneinholbar ans Biathlongewehr. Doch “Mariechen” wird im Gefühl des sicheren Sieges vielleicht etwas leichtsinnig, jedenfalls legt der sympathische Innenarchitekt 4 Fehlschüsse hin. 60 Strafsekunden ticken für Schwarzwaldmariele.de herunter und geben dem 4. Bö, Frank Bühler, die Chance mit einem perfekten und zugleich schnellen Schießen den Sieg doch noch nach Norwegen zu holen. Wahrscheinlich ist das zwar nicht, er müsste schon Johannes Thingnes Bö persönlich sein, um das zu schaffen, aber zumindest beginnt Frank mit einem Treffer. Reststrafzeit: 42 Sekunden. Frank trifft auch mit dem 2. Schuss. Reststrafzeit 31 Sekunden. Ja sollte etwa? 3. Schuss: Treffer. Reststrafzeit: 21 Sekunden. Bei Schwarzwaldmariechen Andreas Hafner gefriert so langsam das Lächeln im Gesicht. Ein Fehlschuss von Frank würde dieses Finale sogleich entscheiden, doch der Schramberger Schützenkönig von 2013 trifft auch mit seinem 4. Schuss. Reststrafzeit: 12 Sekunden. Sekunden entscheiden jetzt. Läuft bei Frank die innere Uhr mit? Hat er die Nerven für den entscheidenden Treffer? Oder ist er in Gedanken schon beim neuen Namen, Frank Böööhler? 5 Sekunden der Strafzeit von Arkas Förstner sind noch auf der Uhr als Frank schiesst. Böööööhler! Treffer. Jubel bei den 4 Bö’s. Finale nochmal gedreht. Schwarzwaldmariechen hadert und ein wahrer Bö macht die Seinen zum 1. Schramberger Biathlonstaffel-Stadtmeister, 5. Sekunden vor Schwarzwaldmariele.de und Bronze bleibt der Hettich family action, für die Fabian Hettich 2 Treffer in dieser letzten Runde erzielt. Wow, solche Drehbücher schreibt Biathlon also nicht nur bei Olympischen Spielen, sondern auch am Schramberger Rathaus und gewinnt auf diese smarte Weise weitere Fans hinzu.

Ehrung aller Wettkämpfer/innen und ein herzliches Dankeschön

Janina Hettich ist auch um 16 Uhr noch an der Biathlonarena und ehrt alle Staffel-Wettkämpfer/innen mit Erinnerungsmedaillen. Die Finalteams gewinnen Pokale und Manuela Klausmann verteilt an die 12 Finalkämpfer Einkaufs-Gutscheine des Handel- und Gewerbevereins Schramberg. Hans Kerns Leistung von 2:16 Minuten und 5 Treffern wurde von keinem Staffelwettkämpfenden erreicht, so dass der Vöhrenbacher Rettungsschwimmer als Etappensieger die Finalreise nach Oberhof im Februar 2024 gewinnt und dort um den Titel des Tourchampion kämpfen wird.

Die Biathlon-Tour sagt herzlich Dankeschön an alle 82 Wettkämpfer/innen für ihre Motivation und den Mut, sich als Biathlon-Neulinge dem Wettbewerb zu stellen! Das Dankeschön gilt ebenso dem Publikum, das dem Event über viele Stunden treu blieb und die Biathlonnovizen mit viel Empathie unterstützte. Herzlichen Dank an Lokalmatadorin Janina Hettich, auf die sich die Schramberger besonders freuten und die mit solchen Aktionen wie heute ihrem Sport viel zurück gibt. Der abschließende Dank gilt Manuela Klausmann und dem Schramberger Handels- und Gewerbeverein für das Vertrauen in die Biathlon-Tour und für eine perfekte Organisation mit Herz!

Bilder: Siegward Pein, sowie für den Finalbericht: Schwarzwälder-Bote; Wettkämpferbetreuung: Gisela und Marco Feulner, Text: Martin Bremer