Teamgeist, Stimmung, tolle Laune: So macht Frühlingsbiathlon Riesenspaß

Als die Biathlon-Tour im Vorjahr zur Premiere auf die Gevelsberger Shoppingmeile, Mittelstraße, kam, da konnten wir nur hoffen, dass dieser 1. Citybiathlon in der Einkaufsstadt des Ennepe-Ruhrkreis nun auch wieder das Ruhrgebiet mit einem Highlight auf die “Landkarte” der Biathlon-Tour setzen kann. Es passte! Die Etappe wurde zu einem der “Shootingstars” des Vorjahres und am heutigen Gevelsberger Frühling mit verkaufsoffenem Sonntag freuen wir uns auf die Rückkehr ins Süderbergland, dem südlichen Zipfel des Ruhrgebiets, auf den Buteraplatz, um das 2. Kapitel des Citybiathlons zusammen mit den Gevelsbergern zu schreiben.

Ein bisschen Sorge hatte Citymanagerin, Lena Becker, unsere Gastgeberin des Tages, weil die 7 angemeldeten vierköpfigen Teams zur Biathlonstaffel-Stadtmeisterschaft ein kleiner Rückschritt zu den 10 Teams des Vorjahres sind. Doch die Citymanagerin stellt mit diesem Frühlingsfest ein derart gut besuchtes Event auf die Beine, wie wir es uns für ein Biathlonspektakel nur wünschen können. Und so wird dieser Tag durch hunderte empathischer und anfeuernder Zuschauer und den zwar wenigeren, aber wunderbar motivierten und einsatzfreudigen Teams zu einem Frühlingsbiathlon der munter macht, die Sonne ins Herzen bringt und richtig Vorfreude auf das weitere Tourjahr macht

Alles ist angerichtet

Als wir um 12 Uhr loslegen ist alles angerichtet. Die gesamte Mittelstraße bietet Aktionen und Stände. Der verkaufsoffene Sonntag startet erst um 13 Uhr, aber dennoch ist die Fußgängerzone schon gut besucht. Vor unseren Sommerloipen schicken der Waffelstand und der Grill-Imbiss süße und herzhafte Duftwölkchen in Richtung Biathlonarena, oberhalb sorgt der Bierpavillon mit süffig, kühlen Durstlöschern für Zielwasser und gute Laune. Ein bisschen ist es so, wie das TV uns stets im Januar die beiden großen deutschen Biathlonfeste in Oberhof und Ruhpolding ins heimische Wohnzimmer bringt. Und so, wie diese beiden großen Profibiathlon-Events, so kann auch unser “kleines” Jederfrau/-mann-Biathlonfest mit treuen Sponsoren aufwarten. Klar, der Hauptsponsor der Biathlon-Tour, Eurorepar Car Service, ist bei jeder Tour-Etappe vor Ort präsent und ermöglicht auch hier in Gevelsberg dem besten Wettkämpfenden des Tages die Reise für 2 Personen zum Tourfinale nach Oberhof. Doch auch unser Gastgeber, die Marketinggemeinschaft ProCity Gevelsberg, konnte einen lokalen Sponsor für den Citybiathlon gewinnen. Auch hier herscht erfreulicherweise Kontinuität, denn mit der Jähme Immobilien GmbH ist der Förderer der letztjährigen Biathlonpremiere nun auch der Partner der heutigen Neuauflage. Schade, dass das Team der Immobilienexperten um Geschäftsführer Andreas Jähme, im Vorjahr als Halbfinalisten eine der positiven Überraschungen, heute leider aus Krankheitsgründen passen müssen. Wir wünschen unserem Etappenpartner gute Besserung und sagen herzlich Dankeschön für die Förderung des Events.

Bereits um kurz nach 12 Uhr kommen die ersten Teams zum Üben an den Biathlongewehren und in den Thoraxtrainerloipen. Ein sehr gutes Zeichen für die Motivation unserer Wettkämpfenden. Großartig auch, dass mit Claus Jacobi der Gevelsberger Bürgermeister erneut als Kapitän seines “Rathaus-Teams” zum aktiven Biathleten wird und zusammen mit dem 1. Vorsitzenden von ProCity Gevelsberg, Andreas Niehues, die 2. Biathlonstaffel-Stadtmeisterschaft mit launigen Worten eröffnet. Es kann losgehen!

Wie funktioniert Biathlon mit lauter Newcomern, aber ohne Schnee und ohne Munition?

Die Biathlon-Tour macht es nun schon im 9. Jahr vor. Skilanglauf-Cardiogeräte ersetzen die Loipen und fordern den Wettkämpfenden weniger Balance doch um so mehr Krafteinsatz für den Doppelstockschub ab. Der 400 m-Abschnitt (Männer) und 300 m-Abschnitt für die Damen bringt selbst die besten Sportler ausser Atem und macht die 5 Schüsse Stehendschießen aus 10 m Entfernung auf die Ziele mit 45 mm Durchmesser zur echten Herausforderung. Jetzt ist Technik gefragt, Körperbeherrschung, Konzentration, eine gute Reaktion und natürlich auch Talent. Die Wettkämpfenden erleben diese wenigen Sekunden am Infrarot-Biathlongewehr mit oftmals 180 Puls und derart ausser Atem, dass gleich ihre erste Entscheidung große Bedeutung hat: Wie viel Zeit benötige ich zur Vorbereitung auf den ersten Schuss? Immerhin führt jeder Fehlschuss zu 15 Sekunden Zeitstrafe für das Team, so dass einige Sekunden verlängerter Ruhezeit nicht selten das Ergebnis verbessern helfen. Und damit sind wir bereits mittendrin in der Faszination des Biathlons, denn dieser Sport funktioniert nicht im “Hauruck-Stil”, fordert jeden Wettkämpfenden in zwei völlig entgegengesetzten Disziplinen heraus und wer nicht “umschalten” kann, wird wenig Erfolg haben. Für die Zuschauer ergibt sich die Spannung aus der sich ständig veränderten Rangfolge in den Rennen. Ein einziges gutes Schießen kann eiun scheinbar abgeschlagenes Team rasch wieder nach vorne bringen. Zwischen Finalqualifikation oder Ausscheiden liegen auch heute nur Millimeter. Die 7 vierköpfigen Teams treten in 3 Vorrunden-Rennen gegeneinander an. die drei Siegerteams gehen danach im Finale ein zweites Mal an den Start und kämpfen um den Stadtmeistertitel. Auch spontane Mitmacher bekommen heute die Chance am Wettbewerb teilzunehmen und die Finalreise nach Oberhof zu gewinnen. Von 12-14 Uhr sowie von 16.30 Uhr bis 18 Uhr wird diese Möglichkeit von 25 Mutigen genutzt. Der gesamte Tag bringt ca. 400 Schnupperschützen an die Biathlongewehre.

Der 1. von 3 Vorläufen der Staffelmeisterschaft

Los geht’s mit 2 Teams, die im Vorjahr im Finale der besten 3 Teams aufeinandertrafen. Damals holte der starke Löschzug 3 der Gevelsberger Feuerwehr mit nur 1 Sekunde Vorsprung vor dem Team der Stadt Gevelsberg den 2. Platz. Nun also die Neuauflage und dabei muss Gevelsberg Bürgermeister, Claus Jacobi, als Startläufer gegen den viertbesten des Vorjahres, Jan Taake ran. Der Bouldersportler des Löschzugs holt mit 3:2 Treffern einen knappen Vorsprung vor dem auch in diesem Jahr schnellen Bürgermeister heraus, der in Gevelsberg schon in sein 20. Amtsjahr startet. Claus Jacobi schickt den Chef der Gevelsberger Feuerwehr, Falk Ramme, in die Verfolgung des letztjährigen Etappensiegers, Pit Taake. Diese Runde geht mit 3:2 Treffern an den Feuerwehrchef, der zur Halbzeit des Rennens das Team der Stadt Gevelsberg mit rund 10 Sekunden in Führung bringt. Gevelsbergs Karnevalsprinz von 2019 und Ordnungsamts-Mitarbeiter, Nils Buder, lässt dann die Stimmung an der Biathlonarena überschwappen, als erster Biathlet in der Staffel mit einem komplett fehlerlosen Schießen vergrößert er den Vorsprung der Stadt Gevelsberg gegen den sportlichen Berufsfeuerwehrmann des Löschzugs 3, Igor Möller, auf 25 Sekunden. In der Schlussrunde behauptet die Leiterin der Gevelsberger Kinderfeuerwehr, Jessica Grabowski, die Führung für das “Rathaus-Team” in der Loipe gegen Brandmeister Marcel Kühnhauser und schafft 2 Treffer. 45 Strafsekunden geben Marcel die Chance, für seinen Löschzug 3 mit einem starken Schießen vielleicht doch noch den Sieg und die Finalteilnahme zu holen, doch der Brandmeister des Löschzugs 3 hat die Treffsicherheit in diesem Moment nicht auf seiner Seite. Dem Team der Stadt Gevelsberg gelingt also die Revanche für die knappe Niederlage im Vorjahr. Claus Jacobi und sein Feuerwehr-Trio schaffen den Einzug ins Finale gegen den Löschzug 3.

Der 2. von 3 Vorläufen zur Staffelmeisterschaft

Im 2. Vorlauf startet das einzige Familienteam des heutigen Tages, die Gerber-family aus Ennepetal. Genau solche Teams wünschen wir uns auch aus Gevelsberg. Die beiden sportlichen Zwillinge, Noah und Elias, die Tennis spielende Mutter, Nicole und den junggeblienen Vater, Thorsten, kennen wir als “Let’s do it-Team” schon aus dem Vorjahr. Heute klingt der Teamname noch optimistischer, “Go for Gold”. Doch ihre Kontrahentinnen sind Gevelsbergs “Sportskanonen”, 3 Handballerinnen des Landesligisten HSG Gevelsberg-Silschede zusammen mit ihrer Freundin, Jennifer Zinnow als “Kirmes Revival Team”. Los geht’s und in der ersten Runde bleiben Nicole Gerber und die junge Spielmacherin und Rückraumspielerin der HSG, Birte Haar nahezu gleichauf, auch bei der Trefferzahl, 1:1. In der 2. Runde erkämpft Noah Gerber rund 25 Sekunden Vorsprung gegen die HSG-Torhüterin, Kria Krupinski und es sieht nicht schlecht aus für das Ziel “Go for Gold”. Doch die einzige “Nicht-Sportlerin” im Kirmes Revival Team, Jennifer Zinnow, kommt in der Loipe mit kraftvollen Schüben wieder ran und profitiert mit einem Treffer auch davon, dass Thorsten Gerber seine 4 Treffer aus dem Vorjahr nicht wiederholen kann und ebenfalls nur ein einziges Erfolgserlebnis am Biathlongewehr hat. So geht es mit nur dünnem Vorsprung für Elias Gerber gegen HSG-Goalgetterin, Eva Hark, in die Schlussrunde. Und da kommt er wieder, der Moment, der die Biathlonarena zum “Oberhof des Ruhrgebiets” werden lässt. Die Linksaussen des Landesliga-Tabellenführers zeigt sich nach einem schnellen Skilanglauf als nahezu perfekte Universalsportlerin und agiert am Biathlongewehr fast im Stile einer Franziska Preuss. Jeder ihrer Schüsse wird mit einem vielkehligen HEEEYY begleitet und am Ende stehen starke 4 Treffer mit denen Eva ihr Kirmes Revival Team ins Finale führt und selbst den 6. Platz in der Einzelwertung erreicht. Was soll Elias Gerber da machen. Zwei Treffer reichen nicht, um den Go for Gold-Traum der Gerbers im Finale fortsetzen zu können. Für unser Jederfrau/-mann-Event sind sie als sportliche wie mutige Familie definitiv Gold wert!

Der 3. von 3 Vorläufen zur Staffelmeisterschaft

Im 3. Vorlauf startet die älteste Kirmesgesellschaft Gevelsbergs, Pinass Brumse, als “Brumses Biathleten”, die im Vorjahr neben ganz viel Heiterkeit auch sportliche Qualitäten zeigten und bis ins Halbfinale kamen. Ihre Meisterschützin des Vorjahres, Yvonne Häger, hat es als Startläuferin mit 2 sportlichen Männern zu tun. Olaf Menzel aus dem “Störungsmanagement” des Gevelsberger Energieversorgers, AVU, die sich als Schlusslicht des Vorjahres keineswegs in die Schmollecke zurückgezogen haben, sondern mit frischer Energie angreifen, ist Mountainbiker und Läufer. Tobias Bensch, der Startläufer des Löschzugs 2 reiht sich ein in die Ketter der “Biathlontalente” der Gevelsberger Feuerwehr. Dem in der Loipe schnellen Hobbygolfer reichen 2 Treffer, um seinen Löschzug 2 knapp in Führung zu bringen, obwohl Olaf Menzel mit 3 Treffern etwas besser zielt, sich dabei aber auch etwas mehr Zeit lässt. Yvonne Häger bleibt für Brumses Biathleten fast dran, muss aber dieses Mal 3 Fehlschüsse hinnehmen und schickt Felix Gromm auf die Aufholjagd. Der starke Trockenbauer geht mit derart viel Motivation in seinen Skilanglauf, dass er das Zugseil seiner Cardioloipe komplett aus der Verankerung reisst. Kurzes Entsetzen, als er hört, dass wir für die Reparatur rund eine Minute benötigen kämpft sich das “Mickie-Krause-Double” der Gevelsberger Kirmes mit einem Stock durch die 400m-Strecke und erntet für seinen Kampfgeist begeisterten Applaus und Anfeuerung. Sein Biathlon-Wellental setzt sich jedoch mit 5 Fehlschüssen am Biathlongewehr fort. Besser macht es Jessica Korten für den Löschzug 2, deren 2 Treffer ausreichen, um ihr Team sicher in Führung zu halten. 2 Treffer schafft auch Jörg Zimmermann, der Elektroniker-Ausbilder der AVU, die ebenfalls “Kurs halten”.

In der 3. Runde schaffen Lina Ulmann für Brumses Biathleten und Anna Zimmermann, die Marketing-Mitarbeiterin der AVU leider keine Treffer, so dass Jonas Kaul, dem Student für Rettungsingenieurwesen, ein einziger Treffer ausreicht, um die Führung des Löschzugs 2 vor der Schlussrunde zu vergrößern. In dieser letzten Runde wird es für die Gruppenführerin des Löschzugs 2, Nina Hagemann, sogar noch einmal eng, weil mit Oliver Hülsmann für Brumses Biathleten der Zweitschnellste des Vorjahres unterwegs ist und Matthias Grams aus der AVU-Buchhaltung diesem kaum nachsteht. Mit den beiden Sprintern im Nacken benötigt Nina Treffer und bleibt nervenstark. 2 Treffer reichen dem Löschzug 2 zum Einzug ins Finale. Dahinter erkämpft Oliver Hülsmann mit 4 Treffern und der fünftbesten Einzelleistung des Tages noch Platz 2 für Brumses Biathleten in diesem Rennen vor dem Team der AVU, für die Matthias 3 Treffer beisteuert und die den Platz des Schlusslichts heute weitergeben und Platz 6 erreichen.

Das Staffelfinale der 3 Vorlaufchampions

Rund um die Biathlonarena wird es wieder voller und die 3 Siegerteams der Vorrunde laufen mit nun schon etwas müden Armen zum Highlight des Tages ein. Als schnellstes der 7 Vorrundenteams startet das Team der Stadt Gevelsberg auf der Bahn 1. Mit der kürzesten Verschnaufpause geht es für das zweitbeste Team, den Löschzug 2 der Gevelsberger Feuerwehr wieder auf der Bahn 3 ins Rennen, auf der sie vor gerade einer Viertelstunde den Sieg im 3. Vorlauf holten. Zwischen diesen beiden Staffeln geht es für die sportlichen Damen des Kirmes Revival Team vor allem darum, die Trefferausbeute zu verbessern und damit den beiden im Vorlauf schnelleren Teams so lange wie möglich Schwierigkeiten zu bereiten.

Doch das ist alles Theorie. Mit dem Startschuss zählt nur noch der Moment und der ist wunderbar laut Dank der begeisterungsfähigen Zuschauer und Fans der Teams. In der ersten Finalrunde beeindruckt Tobias Bensch vom Löschzug 2 mit seiner raschen Erholung. Der Drohnenspezialist der Gevelsberger Feuerwehr ist scvhneller und treffsicherer, als in seinem Vorlauf und bringt seinen Löschzug 2 mit 15 Sekunden in Führung. NUR 15 Sekunden, denn auch Landesliga-Handballerin, Birte Haar, wartet hinter Tobias mit einer tollen Steigerung ihres Vorlaufergebnisses auf. Nach einem Treffer zuvor werden es nun ebenfalls 3 und die Strafpause wird mal eben um wichtige 30 Sekunden kürzer. Keine leichte Aufgabe für den Bürgermeister gegen die beiden entfesselten Jüngeren. Doch mit 2 Treffern hält Claus Jacobi den Rückstand für sein Team in engen Grenzen.

Das Finale nimmt in dieser 2 Runde weiter an Fahrt auf. Das liegt zuerst an zwei großartigen Damenleistungen. Jessica Korten, die sportliche Tennis- und Golfspielerin des Löschzugs 2 legt, beflügelt durch die Führung gleich 4 Treffer vor. Wird das ein Durchmarsch für den Löschzug 2. Die Handballerinnen der HSG kennen enge Matches und haben sich längst “reingebissen” in dieses Finale. Torhüterin Kria Krupinski reichte ein einziger Vorrundenwettkampf als Übung und nun werden es in diesem wichtigen Moment gleich 4 statt einem Treffer. Das macht richtig Spaß, wenn wir “unseren” Biathlon-Neulingen bei einem derart schnellen und erfolgreichen Lernprozess zuschauen können. Da muss Falk Ramme, der Feuerwehrchef für das Team der Stadt Gevelsberg voll konzentriert bleibwn, um sein Team mit 3 Treffern noch aussichtsreich auf Platz 3 im Rennen zu halten und natürlich liegen die Hoffnungen des “Rathaus-Teams” auf ihrem Meisterschützen, Nils Buder, der es in der 3. Runde richten soll.

Und auf den Karnevalsprinz von 2019 aus dem Gevelsberger Ordnungsamt ist Verlass. Gerade noch rechtzeitig meldet sich das drittbeste Team des Vorjahres im Finale um den Sieg zurück. Nach seinem fehlerlosen Schießen in der Vorrunde holte er sich bereits den 2. Platz in der Einzelwertung und nun bringt er sein Team mit jedem Treffer wieder näher an die enteilten Teams heran. Ausgerechnet der letzte Schuss missglückt ihm, Es ist sein einziger Fehlschuss, dem 9 Treffer gegenüber stehen, aber er verzögert die Aufholjagd um schmerzliche 15 Sekunden, denn unterdessen hat der Löschzug 2 die einminütige Strafpause nach Jonas Kauls 4 Schießfehlern schon abgesessen und Gruppenführerin Nina Hagemann als erste in die Schlussrunde geschickt. Fast zeitgleich mit Nils Buders 15 Sekunden-Strafe enden auch die 75 Warte-Sekunden des Kirmes Revival Teams, so dass Jessica Grabowski für die Stadt Gevelsberg und Eva Hark für die Handball-Damen mit rund 30 Sekunden Rückstand auf Nina Hagemann die Verfolgung aufnehmen.

Das Drehbuch für diese Entscheidungsrunde könnte mal wieder kaum besser, kaum spannender sein und es ist einmal mehr bemerkenswert, welche emotionalen Momente diese sich zuspitzende Spannung erzeugen kann. Nina Hagemann für den Löschzug 2 als erste am Biathlongewehr könnte alles klar machen, doch die Gruppenführerin bringt ihre Schüsse nicht ins Ziel und eröffnet damit Eva Hark noch Siegchancen. Die treffsichere Handballerin hat sich allerdings in der Loipe stark verausgabt, kommt mit rund 15 Sekunden Vorsprung auf Jessica Grabowski vom Team der Stadt Gevelsberg ans Biathlongewehr und muss jetzt die schwierige Entscheidung treffen, wie schnell sie in die Schussserie startet. Erster Schuss: Fehler. Für den Löschzug 2 laufen unterdessen die 75 Strafsekunden herunter. Das heisst grob überschlagen, Eva Hark wird ein schnelles Schießen mit 2-3 Treffern brauchen, um den Löschzug 2 noch abzufangen. Ihr 2. Schuss landet im Ziel. Jubel beim Kirmes Revival Team. Aber das reicht noch nicht. 3. Schuss: daneben. jetzt wird es eng. Jetzt muss ein Treffer her und jetzt ist auch Jessica Grabowski am Biathlongewehr. Kann sie zur lachenden Dritten werden? Im entscheidenden Moment dieser Teamchallenge behält Eva Hark die Nerven und bringt ihren 4. Schuss ins Ziel. Das erleichterte HEEEYY bricht sich Bahn von der Biathlonarena durch die Mittelstraße und mitten rein in den Jubel setzt Eva Hark den 3. Treffer hinterher. Fast gleichzeitig beginnt Jessica Grabowski ihre Schussserie mit einem Fehlschuss und damit ist klar, das Kirmes Revival Team ist Gevelsbergs Biathlon-Teamchampion 2024 vor dem Löschzug 2 und dem Team der Stadt Gevelsberg. Sieger ist in diesem Moment auch der Gevelsberger Frühling, der seinen Besuchern ein aussergewöhnlich emotionales Sportspektakel bieten kann.

Die Ehrung der Teams

Mit der Ehrung aller Teams durch Citymanagerin Lena Becker endet die Staffelmeisterschaft und es ist einerseits wunderbar, wie gut dieser Wettbewerb selbst mit nur 7 vierköpfigen Teams funktioniert, wenn so leidenschaftliche Wettkämpfende auf ein so begeisterungsfähiges Publikum trifft. Aber natürlich wünschen wir uns für die Zukunft des Gevelsberger Citybiathlon doch auch einen Impuls, den dieser tolle Nachmittag mitten in die Sportherzen der Gevelsberger Familien und Freundescliquen transportiert und einen Funken überspringen lässt, der Lust und Mut macht im nächsten Jahr, also am 9. März 2025 mit dem eigenen Team Teil des Spektakels zu werden. Fragt doch mal nach bei der Citymanagerin. Lena Becker gibt Euch gerne nähere Auskunft: lena.becker@procity-gevelsberg.de

So bleibt für die letzten 90 Minuten dieses Biathlontages nur noch eine Frage offen: Wer holt den Titel des besten Einzelbiathleten und wird zum Gewinner der Reise zum Tourfinale in Oberhof?

Der beste Biathlet des Tages

Aus der Teamchallenge geht Nils Buder mit dem einzigen fehlerlosen Schießen und einer Zeit von 2:46 Minuten als Bester hervor. Im Einzelwettbewerb messen sich alle Team-Wettkämpfer mit den spontanen Mitmachern, die von 12-14 Uhr und von 16.30 Uhr bis 18 Uhr die Gelegenheit haben, teilzunehmen. Diese Chance nutzt mit Tolger Arnold (obere Bildzeile im grauen Pullover) auch ein mehrmaliger Etappensieger der Biathlon-Tour, der erst vor 2 Wochen beim Tourfinale in Oberhof den 11 Platz unter den 32 Finalisten der Tour 2023 erreichte. Der Polizist aus Dorsten war bereits beim allerersten Finale der Biathlon-Tour 2015 auf Schalke dabei und seither in 4 Tourfinals vertreten. Touretappen im Ruhrgebiet sind seine Chance auf das Finalticket und so kommt der leistungssportliche Triathlet am Mittag mit seiner Frau, Judith und den Kids nach Gevelsberg und macht das, was man sich eigentlich von jedem Polizisten wünscht, aber nur die wenigsten – auch bei der Biathlon-Tour – schaffen: Fehlerloses Schießen unter Belastung. Mit 2:32 Minuten und 5 Treffern verabschiedet sich Tolger mit Beginn der Staffelmeisterschaft, wohlwissend, dass dieses Ergebnis nicht für den Sieg gereicht hätte. Doch heute übersteht es die Teamchallenge auf Platz 1, hängt jedoch in der letzten Etappenstunde noch einmal “am seidenen Faden”, als Max Lindemann (im schwarzen T-Shirt) seine Biathlonpremiere im Stile eines Etappensiegers abliefert und seine beinahe entspannt erzielten 2:14 Minuten wegen eines kleinen Wacklers eben Platz 4 statt Platz 1 bedeuten.Großartig, dass im gleichen Wettkampf mit Laura Büttner ein großer Biathlonfan zwar nicht so schnell durch die Loipe kommt, aber im Anschluss daran, als nur eine von Dreien und als einzige Dame des Tages alle 5 Schüsse ins Ziel bringt. Und dann ist da noch Thomas Lempken (oberes Bild, unten rechts), dem wir alle Bilder dieses Berichts bis auf eben jenes zu verdanken haben. Ganz am Ende des Tages tauscht er mal die Rollen und wechselt vor die Kamera. Als 19. mit 3 Treffern beweist er auch dabei ein gutes Auge, aber als Champion hinter der Kamera ist er für die Biathlon-Tour doch wertvoller.

Die Biathlon-Tour sagt Dankeschön

Unser herzliches Dankeschön gilt den motivierten und leidenschaftlichen Wettkämpfenden des Tages ebenso, wie dem begeisterungsfähigen und zahlreichen Publikum. Ein weiteres herzliches Dankeschön hätten wir Andreas Jähme, dem Geschäftsführer des Etappensponsoren, Jähme Immobilien GmbH, am liebsten persönlich vor Ort übermittelt und hoffen sehr, dass sich diese Gelegenheit im kommenden Jahr ergeben wird. Der abschließende Dank gilt den Gastgebern, ProCity Gevelsberg und insbesondere der Organisatorin des Tages, Citymanagerin, Lena Becker, für die allzeit so angenehme wie unkomplizierte Zusammenarbeit und für das Vertrauen in die Biathlon-Tour. Wir freuen uns auf weitere Gevelsberger Biathlongeschichten!

Bilder: Thomas Lempken und Siegward Pein Technik: Daniel Holtschneider Social Media-Betreuung: Lena Bremer und Marvin Meisel Text und Moderation: Martin Bremer

Der andere Blick auf die Biathlon-Tour: instagram @biathlontour