Heisser Biathlon, coole Teams und eine emotionale Inklusions-Premiere

Mit der Kreisstadt Bergheim im Rhein-Erft-Kreis verbindet die Biathlon-Tour schon eine intensive und emotionale Geschichte. Von 2016 bis 2019 lud das Bergheimer Citymanagement viermal zu Biathlon-Tagesevents auf den Platz vor dem Medio und das Event verbesserte sich von Jahr zu Jahr. 2019 titelten wir “Citybiathlon wird zur Sternstunde der Biathlon-Tour. Dieses Event war angekommen, begeisterte die Zuschauer ebenso wie die mittlerweile tagesfüllende Anzahl toller Teams. Dann kam Corona und die zweijährige Durststrecke drohte die Aufbauarbeit zu zerstören. Doch in dieser Phase erwiesen sich die aufgebauten Grundpfeiler als stabil genug für einen Neuanfang. Tom Juschka, der langjährige Citymanager und schon längst in eine andere Abteilung beförderte, schob auf unsere Bitte hin an. Bei Bergheims “Sportkümmerer” und Energiebündel, Josef Riefert, trafen wir auf offene Ohren. Und er wiederum überzeugte den Regionaldirektor Bergheim der Kreissparkasse Köln, Patrick Knobel, den neuen Citybiathlon Bergheim als Hauptsponsor zu unterstützen. Einen weiteren Förderer fand Josef für sein Herzensanliegen, den 1. Inklusionsbiathlon, der von Stefan Dannert und seiner Signal Iduna Generalagentur unterstützt wird. Diese Vorleistungen überzeugten auch das neue Bergheimer Stadtmarketing um Leiterin Petra Tournay, die als Veranstalterin ein ganz neues Eventformat im Kopf hatte. Der Citybiathlon zusammen mit Streetfood und einem Familientrödelmarkt am Rande der Innenstadt rund um die Grünanlage am Aachener Tor. Dafür findet sie in Christoph Stammen einen ebenso erfahrenen wie etablierten Eventveranstalter als Partner. Heute also feiert er Premiere, der neue Citybiathlon Bergheim und obwohl noch nicht alles perfekt zusammenpasst sind sich am Abend viele einig: Der neue Citybiathlon hat sich die Chance einer zweiten Aufbauarbeit verdient.

Bewährtes, Neues und ein tragender Sportsgeist

Bewährte Elemente aus 2019 werden übernommen, wie etwa der Wettkampfmodus als “Laufbiathlon”. So trauen sich vergleichsweise viele Teams an die neue Sportart heran, wenn mit Laufen eine berechenbare, bekannte Komponente dabei ist. Der Plan ging auch durchaus auf. Einige Wochen vor dem Event meldet Teambetreuer Josef Riefert bereits über 20 vierköpfige Teams. Dass heute dann “nur” 14 Teams miteinander kämpfen mag auch an der Hitze liegen. Die Luft erreicht heute Körpertemperaturen. Drei kurzfristige Absagen könnten damit in Verbindung stehen. Aber auch die große Zahl an Corona-Infizierten dezimiert das Wettkämpferfeld. Um so dankbarer begrüßen wir 14 Teams, die richtig “Bock” und viel Energie mitgebracht haben. Neben ihrer Kampfkraft, mit der sie den Temperaturen trotzen, ist die Fairness bemerkenswert, mit der die Teams hier miteinander umgehen. Marco Feulner, der für das Biathlon-Tour-Team die Thoraxtrainer-Strafrunde betreut muss kaum einmal eingreifen, denn die Wettkämpfer/innen “arbeiten” ihre Fehlschüsse sehr korrekt mit jeweils 50 m Skilanglauf ab. Das ist gar nicht soo selbstverständlich. Zwei besonders schöne Beispiele für faires Miteinander zeigen die beiden folgenden Bilder. Das Team der Feuerdrachen (weisse Trikots, linkes Bild) freut sich über den Sieg und die Finalteilnahme. Nur Sekunden später haben sie den Blick für das knapp geschlagene Team “Kein Plan” (in grünen Trikots) und applaudieren zum 2. Platz. So sehen wir es auch im Finale. Das Euro Repar Marketing Team (in den weissen Trikots, rechtes Bild) ist selbst erst 30 Sekunden im Ziel, da haben sie den Blick und den Applaus für die großartig kämpfende 12-Jährige, Karolina Wörle, die für ihr Team Kentucky 4 einen Platz auf dem Treppchen holt. Es sind nur 2 Beispiele für jenen Sportgeist, den man nicht planen kann, der gelebt werden muss und dann, wie heute, ein Event tragen kann.

Es gibt aber durchaus auch Stimmungsaspekte, die sich planen lassen. Zu diesen gehört DJRaphael. Das wissen wir aus 2019 und klar haben wir ihn wieder dabei, den “Mann für Sound und Rhythmus”, der der Hitze coole Sounds entgegenstellt, uns immer wieder überrascht, etwa mit der Sportschau-Melodie oder der Ruhpolding-Biathlonhymne oder “Finaaaale oho”, zum Lachen bringt (walking on sunshine) und wesentlich zur guten Laune an der Biathlonarena beiträgt. Ihm gilt unser Dank ebenso, wie dem ausdauernden vierköpfigen Team des Bergheimer Roten Kreuzes, die den gesamten Tag über das Event betreuen und, als sie gefordert sind, weil einer Athletin und einem Athleten in der Hitze tatsächlich der Kreislauf einen Streich spielt, da sind sie mit Empathie und Kompetenz bereit.

Da passt es ins Bild, dass die Kreissparkasse Köln an ihrem Infostand frisches Obst für alle Wettkämpfer/innen anbietet und das Bergheimer Stadtmarketing die Sportler über den gesamten Tag mit Wasser versorgt. Herzlichen Dank auch an das THW Bergheim für die Hilfsbereitschaft mit ihrem 4 x 6 m-Pavillon auszuhelfen, als die Sonne die Schützen so sehr blendet, dass wir überlegen, den Biathlon-Tour-Pavillon statt als Überdachung der Strafrunde als Blendschutz einzusetzen, uns aber dagegen entscheiden, weil der Sonnenschutz an der Strafrunde noch wichtiger erscheint. Nur wenige Minuten später stellt das THW den fertig aufgebauten Blendschutz zur Verfügung. Klasse!

Biathlon-Teamchallenge und Inklusions-Biathlon harmonieren miteinander

Ähnlich wie den Wettkämpfer/innen vor ihrer Biathlon-Premiere geht es der Biathlon-Tour vor ihrem ersten Inklusionsbiathlon. Da kommt was Neues auf einen zu und beinahe instinktiv möchte man mit noch mehr Planung Sicherheit zurückerlangen. “Jetzt lass doch mal die Planerei sein” sagt mir Josef Riefert manches Mal am Telefon. “Inklusion ist, den Sportlern die Bühne zu bereiten und ihnen Raum zu geben, wie sie diese nutzen können und möchten.” Josef hat mittlerweile Jahrzehnte Erfahrung mit Inklusion und in der Betreuung behinderter Sportler/innen. Er hatte zahlreiche Rollstuhl-Sportler, blinde oder anders eingeschränkte Athleten/innen für die Idee des Inklusions-Biathlons gewonnen. Die 6 Begeisterungsfähigsten sind trotz der Hitze mit ihren Begleitern vor Ort. Mehr zu den 6 Sportlern folgt weiter unten im Bericht. An dieser Stelle möchte ich aber schon meine Begeisterung teilen, über 6 Menschen mit offenen Herzen, mit einer reinen Freude, die magisch ansteckend ist. Über die vielen kleinen Momente, in denen man entdecken kann, wie sie ihre “Nische” zum Glück suchen und finden und einem damit, ohne es zu wollen, manches mal einen seelischen Stubs versetzen, dankbarer für scheinbare Selbstverständlichkeiten zu sein, die soo selbstverständlich dann doch nicht sind. Und schließlich begeistert mich an dieser Premiere auch die Empathie des Publikums. Wer aus einem sich ausbreitenden Wir-Gefühl Kraft und Energie gewinnen kann, für diejenigen sind es großartige Momente. Der Inklusions-Biathlon ist ein toller Gewinn für die Veranstaltung!

Die Biathlon-Teamchallenge

14 vierköpfige Teams kämpfen in 4 Rennen um den Finaleinzug. Diesen erreichen die 4 Siegerteams und das schnellste der vier zweitplatzierten Teams. Alle Wettkämpfenden legen 5 Laufrunden a jeweils gut 200m zurück. Nach den ersten beiden Laufrunden kommen sie für 5 Schüsse Liegendschießen aus 10 m Entfernung auf 45 mm-Ziele in die Biathlonarena. Für jeden Fehlschuss werden 50 m Skilanglauf als Strafrunde auf den bereitstehenden Thoraxtrainern absolviert bevor es auf die Laufrunden 3 und 4 geht. Es folgt das Stehendschießen mit 5 Schüssen und die Strafrunden für Fehlschüsse. Eine letzte Laufrunde beendet den Wettkampf und im Start-/Zielbereich werden Teamkollegin oder Kollege ins Rennen geschickt. Alle Einzel- und Teamergebnisse findet Ihr HIER

Im Folgenden setzen wir alle Teams ins Bild.

Rennen 1

Im 1. Rennen trifft das Team des Citybiathlon-Hauptsponsors, Kreissparkasse Köln Filiale Bergheim (im roten Dress auf Bahn 1) auf das Team 1 der Fußballdamen des FFC Bergheim (in blau auf Bahn 2). Auf Bahn 3 und 4 starten zwei Teams, die 2019 beim Citybiathlon schon erste Erfahrungen mit der Sportart sammeln konnten. Im grünen Dress das Team “Kein Plan” und in den weissen Trikots die “Feuerdrachen”.

Platz 4 im 1. Rennen: FFC Bergheim Damen 1

in 40:53 min
mit Laura Friemert, Michael Mamet, Alina Freund, Sarah Dinges. 18 Treffer erzielt das Damen-Trio plus Trainer Michael Mamet. Der Coach schafft 7 Treffer. Ebenso gut macht es Sarah Dinges. Klasse vor allem ihre 4 Treffer im Stehendschießen. Mit den beiden hat der FFC gleich 2 “Schießtrainer” im eigenen Team. So könnte der Citybiathlon 2023 für die FFC-Fußballdamen zum Comeback werden.

Platz 3 im 1. Rennen: Kreissparkasse Köln – Filiale Bergheim

in 40:37 min
mit Patryk Nowicki, Daniela Geppert, Diana Sander, Martina Angermeyer. Gemeinsam erzielt das Sparkassen-Quartett starke 25 Treffer mit ihren 40 Schüssen. Alle Achtung! Beste Schützen sind mit 7 Treffern Diana Sander und Patryk Nowicki. Mit Startläufer Patryk Nowicki stellt das KSK-Team den besten Biathleten des Tages. Mit 7:06 Minuten liegt er 20 Sekunden vor der jungen Carolina Wörle und 30 Sekunden vor dem Drittbesten, Viktor Pauly. Patryk, der Versicherungsexperte in der KSK-Finanzvermittlung schafft den Etappensieg mit 7 Treffern, d.h. 3 Strafrunden a 50m auf den Skilanglauf-Cardiogeräten halten ihn nicht davon ab an diesem Tag der deutlich Schnellste zu sein. Für Patryk geht die Biathlon-Tour in die nächste Runde, denn als Etappensieger gewinnt er die Reise und Teilnahme am Biathlon-Tourfinale am 25./26. Februar 2023 in Oberhof. Diesen Preis gewinnt der Bergheimer Etappensieger inkl. Hotelübernachtung für sich + Begleitung, inkl. der Siegerparty am Abend des 25. Februars und natürlich inkl. des Tourfinals in der Oberhofer Biathlon-Skihalle, in der Olympiasieger Michael Rösch Patryk und die Etappensieger der anderen Tourstädte auf Skiern und am Kleinkalibergewehr trainieren wird. Diesen tollen Siegerpreis ermöglicht der Hauptsponsor der Biathlon-Tour, Euro Repar Car Service. Wir freuen uns schon auf das Wiedersehen mit Patryk im Thüringer Wald am 25. Februar 2023 (Hier geht’s zu den Porträts der Finalisten)

Platz 2 im 1. Rennen: “Kein Plan”

in 35:46 min
mit Bjarne Köhn, Luis Gebhardt, Uli Gebhardt, Timon Tellenbach. Auf Platz 6 der Teamwertung ist das “Kein Plan”-Quartett das beste unter jenen Teams, die das Finale verpasst haben. Bis zum letzten Rennen sind die 4 Biathlon-Fans aus Hürth-Efferen als bestes zweitplatziertes Team auf Kurs Richtung Finale, doch dann kommen die Kentucky4 und schaffen das Rennen als Zweite des 4. Rennens 19 Sekunden schneller. Den Nachmittag über stehen wir mit dem Team in Verbindung, die nach ihrem Wettkampf ins Freibad aufgebrochen sind und zum Finale ihre Rückkehr planen. Drei Hähnchen und vor allem ein Hühnchen sind in diesem Fall die Spielverderber, doch auch mit Platz 6 haben die Jungs vom “Kein Plan-Team” einen Klasse-Wettkampf gezeigt. Ihre beiden Besten, Luis Gebhardt (Platz 8) und Bjarne Köhn (Platz 10) schaffen es in die Top10 der Einzelwertung. Luis Gebhardt benötigt dafür nur 3 Treffer, was seine läuferische Leistung verdeutlicht. Im Team sind sie nach dem 7. Platz 2019 und dem heutigen 6. Platz im nächsten Jahr definitiv dran mit dem Finaleinzug.

Platz 1 im 1. Rennen und Finaleinzug: Die Feuerdrachen

in 35:09 min
mit Justus Siebel, Jelte Brink, Felix Wenzel, Leo Leiendecker. Das war die perfekte Aufholjagd des Quartetts aus Kerpen, denn anfangs lagen sie auf Platz 4 und dann gings mit läuferischen Fähigkeiten und dem guten Schützen Felix Wenzel noch bis auf Platz 1. Als Drittschnellstes Team erreichen die 4 Schüler, die auch gemeinsam Feldhockey spielen, das Finale. Wenn sie bis dahin an ihrer Treffsicherheit feilen können dann scheint Vieles möglich für die Feuerdrachen.

Rennen 2

Im 2. Rennen startet das Trio des Radclubs Staubwolke Quadrath mit seiner sportlichen Triathletin und Lizenzfahrerin, Marie Miroslaw, als Start-und Schlussläuferin. Die FFC Bergheim Damen 2 und das THW 2-Team kämpfen vollständig um den Finaleinzug.

Platz 3 im 2. Rennen: FFC Bergheim Damen 2

in 45:04 min
mit Jessica Weiss, Kerstin Weidenfeld, Franziska Rudolph, Hannah Koch. 29 Strafrunden auf den Skilanglauf-Cardiogeräten bringen natürlich Momente der Frustration, doch die stehen die FFC-Damen und ihr Trainer Michael Mamet gemeinsam durch, und es wird sie stark machen für ihre Kreisliga A-Saison. Dort wünschen wir den sympathischen Fußballdamen deutlich mehr Treffer und in schwierigen Momenten die Kampfmoral aus dem Citybiathlon.

Platz 2 im 2. Rennen: THW 2

in 43:35 min
Mit Mika Hantke, Felizitas Schaberger, Felizia Opitz, Salvatore Spadaro. Das junge THW-Team beweist bei 30 Strafrunden Teamgeist und kann die FFC-Damen hinter sich lassen. Mit ein bisschen Übung beim Schießen könnte es weiter nach vorne gehen für die blauen Engel, die in ihrem Team 1 ja gleich 4 Schützen haben, die als Schießtrainer das Team 2 unterstützen können. Toll, dass alle 8 THW-Biathleten bei der Siegerehrung am Ende des langen Biathlon-Tages noch anwesend waren, obwohl sie nicht im Finale standen. Solche Teams wünscht sich jeder Veranstalter!

Platz 1 im 2. Rennen und Finaleinzug: RC Staubwolke Quadrath

(VL: 35:37 min)
Mit Marie Miroslaw, Katharina Rüter, Daniel Knyss. Marie Miroslaw, die NRW-Meisterin im Cross-Triathlon überzeugt als tolle Läuferin und das gleich zweimal, als Start- und Schlussläuferin. Mit dem schnelleren ihrer beiden Wettkämpfe wird sie in 7:39 Minuten Vierte der Einzelwertung. Die treffsichere Katharina Rüter (7 Treffer) und der 1. Vorsitzende, Daniel Knyss tragen zum Finaleinzug bei.

Rennen 3

Im schnellsten der 4 Rennen trifft das THW Bergheim 1 auf das drittbeste Team des Citybiathlons 2019, die Meat Beater aus Köln und auf die Social Media Manager des Euro Repar Car Service Marketing Team.

Platz 3 im 3. Rennen: THW Bergheim 1

in 38:14 min
mit Thomas Ohlig, Darius Aghili, Ole Plasberg, Lucas-Simon Lich. Kein Team erzielt heute mehr Treffer als das THW 1-Team. 30 Treffer mit 40 Schüssen. Respekt. Solche Ergebnisse schaffen zumeist nur die Spezialistenteams. So hält sich das THW-Quartett bis kurz vor den Zielstrich vor dem drittbesten Team des Citybiathlons 2019, den Meat Beatern, bis deren Bester, Viktor Pauly, den leidenschaftlich kämpfenden Lucas Simon Lich im Endspurt noch auf den 3. Platz verdrängen kann. Thomas Ohlig wird als bester THWler in 8:43 Minuten 17. der Einzelwertung. In der Teamwertung wird es ein 9. Platz.

2. Platz im 3. Rennen: Meat Beater

in 38:13 min
Mit Soheyl Larinejad, Markus Lissy, Denis Pauly, Viktor Pauly. 16 Strafrunden durch Soheyl Larinejad und Markus Lissy werfen das drittbeste Team von 2019 zunächst weit zurück. Die beiden treffsicheren Brüder, Denis und Viktor Pauly erzielen bei ihrer Aufholjagd 16 Treffer mit ihren 20 Schüssen und mit einem starken Endspurt kann Viktor das Team noch auf Platz 2 führen. Viktor Pauly wird drittbester in der Einzelwertung, Denis schafft 9 Treffer und Platz 13 unter den 57 Wettkämpfern. Gemeinsam erreicht das Team den 8. Platz

1. Platz im 3. Rennen und Finaleinzug: Euro Repar Car Service Marketing Team

in 34:03 min
Mit Sufian Doudouh, Dennis Kahl, Leo Albrecht, Patty Moves. Als schnellste aller 14 Staffeln ziehen die 4 Social Media Manager des Biathlon-Tour-Hauptsponsors, Euro Repar Car Service, bei ihrer Biathlon-Premiere ins Finale ein. Patty Moves, der mit seinen youtube-Videos schon eine beachtliche Bekanntheit erreicht hat, schafft trotz 6 Schießfehlern den 6. Platz in der Einzelwertung, sein Fußballkollege, Sufian Doudouh wird 12. und die beiden Teamkollegen haben sich ihre Topleistung für das Finale aufgespart.

Rennen 4

Das 2-Familien-Team, Kentucky 4, hat mit den beiden 12-Jährigen, Carolina und Louis, die jüngsten Wettkämpfenden am Start. Mit den Quadrathlonis steht ein weiteres Finalteam des Citybiathlons 2019 an der Startlinie. Das Team Medio ist ebenso erstmals dabei, wie die 4 Erlebnispädagogen der Caritas, die ihr Team nach Maskottchen “Schluchti” benennen.

Platz 4 im 4. Rennen: Team Schluchti

in 38:52 min
Mit Patrick Wolf, Janine Vendel, Simon Hammacher, Vincent Heinlein.Mit 8 Treffern ist Startläufer Patrick Wolf der beste Schütze im Team. Trotz 6 Strafrunden ist aber Vincent Heinlein in 8:50 Minuten der Schnellste des Teams und belegt Platz 22 der Einzelrangliste. Schluchti ist von der ersten bis zur letzten Sekunde dabei, leidet mit, sieht 18 Treffer und 22 Fehlschüsse und hat seinen 4 Erlebnispädagogen des Hauses St. Gereon der Caritas Jugendhilfe in Bergheim-Zieverich zu ihrer Biathlonpremiere gratuliert.

Platz 3 im 4. Rennen: Team Medio

in 36:46 min
mit Gian Caputo, Joscha Kuretitsch, Oliver Geyer, Max Holzporz. 19 Treffer stehen 21 Fehlschüssen gegenüber. Max Holzporz ist mit 8 Treffern der beste Schütze im Team. Schneller als Max, der in 8:47 Minuten Platz 21 der Einzelrangliste erreicht, ist Joscha Kuretitsch. Der laufstarke Veranstaltungstechniker schafft es mit 6 Treffern und 8:15 Minuten auf Platz 9. Kopf hoch Oliver Geyer. 10 Strafrunden sind nicht schön, aber das ist auch vielen anderen schon passiert und alle eint, dass sie den Mut hatten mitzumachen. Am Ende lernt man nur aus der Erfahrung!

Platz 2 im 4. Rennen und Finaleinzug: Kentucky 4

in 35:27 min
Mit Mario Wörle, Louis Moser, Alex Moser, Carolina Wörle. 26 Treffer erzielen Väter und Kids zusammen. Mit ihren 12 Jahren schießen Louis und Carolina beide Einheiten liegend. Carolina begeistert wohl alle Schaulustigen an der Biathlonarena. 10 Treffer und ein federleichter Laufstil bringen die 8-Klässlerin des Gutenberg-Gymnasiums in 7:26 Minuten auf Platz 2 der Einzelrangliste. Mit 12 Jahren, das muss man sich mal vorstellen. Großartig! Auch Vater, Mario Wörle, schafft als 7. in 8:04 Minuten einen Top10-Platz. Als bestes zweitplatziertes Team schaffen die Vier den Finaleinzug.

Platz 1 im 4. Rennen und Finaleinzug: Die Quadrathlonis

in 34:26 min
Mit Christian Raffel, Michael Hamacher, Michael Kerp, Christopher Gless. Als zweitschnellstes aller 14 Teams geht es für die Quadrathlonis, wie 2019, ins Finale des Citybiathlons. Ihr Bester, Michael Hamacher erreicht mit 6 Treffern und 7:39 Minuten den 5. Platz der Einzelrangliste. Auch Michael Kerp (14.) und Christian Raffel (16.) schaffen es in die Top20. Das ausgeglichen besetzte Team muss jetzt rasch Kräfte sammeln für das Finale. Zusammen mit Kentucky 4 haben sie die kürzeste Verschnaufpause.

Der Inklusionsbiathlon

Inklusion ist gar nicht so einfach. Den ersten Fehlschuss legen wir Organisatoren hin, indem wir den “Rollis” Bordsteinkanten auf der Strecke zumuten. “Anfängerfehler”, lacht Josef Riefert und findet eine Lösung. Im Rennen beeindruckt mich die sichtbare Freude bei Daniel Mauell und bei seiner Frau, die den gemeinsamen Sohnemann auf dem Arm trägt. Daniel hat schon einiges mitgemacht. Vor 11 Jahren eine Nervenkrankheit, die ihn in den Rollstuhl zwingt. Vor 7 Jahren einen Herzstillstand während des Trainings mit dem Handbike, dem 3 Wochen Koma folgen. Bewundernswert, dass der junge Mann sein Lachen und seinen Lebensmut nicht verloren hat!

Martina Heuter erzählt uns, wie sie, wann immer es möglich ist, 1000m im Elsdorfer Freibad schwimmt, in der Kölner DAV-Gruppe klettert und zusammen mit Josef Riefert die Inklusionsgruppe trainiert. Mit dem 69-Jährigen Andreas Seremak ist ein leibhaftiger Paralympics-Champion und Weltmeister im Schwimmen am Start. Seine Qualitäten sind gleich zu erkennen. Die Hartnäckigkeit, mit der er seine Fähigkeit am Biathlongewehr einübt. Marco Feulner coacht ein wenig und bald schon folgen die ersten Treffer von Andreas. Erfolg kommt vom Dranbleiben. Das ist bei allen Sportler/innen das Gleiche.

Mit Sandra Willendorf und Felix Michalski sind 2 blinde Sportler/innen dabei. Das Lauftempo überrascht mich. Es erfordert Mut und ganz viel Vertrauen zum Betreuer. Felix ist ein echtes Bewegungstalent. Er startet mit Josef Riefert auch bei Inliner-Wettkämpfen und ist mehrfacher Deutscher Meister. Es ist regelrecht greifbar, wie präsent und konzentriert er bei der Sache ist. Sandra macht trotz ihres fehlenden Augenlichts einen selbstbewussten Eindruck, Die begeisterte Radsportlerin erzählt launig im Interview von ihren Kids und ihrem Beruf und es wird deutlich, man kann auch ohne Augenlicht voll und ganz mit den Beinen im Leben stehen. Faszinierend, wie beide in kürzester Zeit die Funktionsweise der Skilanglauf-Cardiogeräte verstehen. Da ersetzt eine Art “Bewegungsintelligenz” das Sehen. Ein richtiger Strahlemann ist Timo Schilder. Selten erlebt man einen Menschen, der so ansteckend Freude verbreitet. Timo liebt lauten Applaus aus dem Publikum und genau diesen bekommt er von dem wunderbar empathischen Publikum an der Biathlonarena als doppelte Portion mit Nachschlag. Es ist ein Erlebnis für unsere 6 Inklusions-Biathleten, aber nicht weniger für uns Zuschauer. Keine Frage, die Premiere des Inklusions-Biathlon macht viel Freude. Herzlichen Dank dafür bei den 6 Sportler/innen, ihren Begleitern, dem Publikum und natürlich an Stefan Dannert und Josef Riefert.

Das Finale der Teamchallenge

Sie sind bereit, die 5 besten Teams des Tages. Der Final countdown hat 5 Namen: Auf der Bahn 1 das drittschnellste Team des Tages, die Feuerdrachen (in weiss). Daneben auf Bahn 2 die Sieger des 2. Rennens, das Team des Radclubs Staubwolke Quadrath (in blau). Auf der mittleren Bahn das schnellste der 14 Vorrunden-Teams, das Euro Repar Car Service Marketing Team (in weiss). Auf der Bahn 4 das schnellste zweitplatzierte Team, die Kentucky 4 (in rot mit Hühnerhut) und auf Bahn 5 die Quadrathlonis, die mit der zweitschnellsten Zeit der 14 Teams ins Finale starten. Dieses Finale wird wegen der Hitze und der fortgeschrittenen Erschöpfung verkürzt von 5 auf 3 Laufrunden. Beide Schießdurchgänge, liegend und stehend, finden statt, doch die Strafrunden pro Fehlschuss werden von 50 auf 30 m reduziert. DJRaphael heizt die Stimmung an und das Sprintfinale kann starten.

Eng zusammen kommen die 5 StartläuferInnen zum Liegendschießen. Hobbyjäger Mario Wörle bringt Kentucky 4 mit fehlerlosem Schießen ganz nach vorne. Marie Miroslaw kann mit ihrem Lauftempo die Strafrunden rasch wettmachen.

Nahezu gleichzeitig übergeben Marie Miroslaw als Erste für den RC Staubwolke an Claus Kraemer, und Mario Wörle für Kentucky 4 an Youngster Louis Moser. Mit gut 20 Sekunden Rückstand geht das Euro Repar Marketing Team an dritter Stelle mit Dennis Kahl in die zweite Runde. In den Aufholmodus schalten als Vierte und Fünfte Michael Hamacher von den Quadrathlonis und Jelte Brink für die Feuerdrachen.

Das einzige fehlerlose Liegendschießen der zweiten Runde gelingt Dennis Kahl. Damit bringt er das Euro Repar Marketing Team erstmals in diesem Finale in Führung.

Feuerdrache Jelte Brink macht ein ganz starkes Rennen, nach nur einem Treffer in der Vorrunde werden es nun 6 und er bringt die Feuerdrachen von Platz 5 auf Platz 3 nach vorne. Fast zeitgleich wechseln Quadrathlonis und Kentucky 4. Ganz vorne kann sich Dennis Kahl mit seinen 8 Treffern etwas absetzen und für das Euro Repar Marketing Team einen kleinen Vorsprung herausholen.

Es geht in die entscheidende Phase. Leo Albrecht macht für das Euro Repar Marketing Team ein nahezu perfektes Rennen. Mit 9 Treffern baut er den Vorsprung aus. Alle Achtung, Alex Moser von Kentucky 4 steigert sich gewaltig. Nach nur einem Treffer im Vorlauf werden es nun 5. Michael Kerp hält mit guter Laufleistung die Quadrathlonis im Rennen und Katharina Rüter bringt mit 7 Treffern den RC Staubwolke wieder näher ans Verfolgerfeld heran.

Vor der Schlussrunde führt das Euro Repar Marketing Team mit einer Minute Vorsprung und dahinter tobt ein enger Vierkampf um Platz 2.

Patty Moves für das Euro Repar-Team vorweg mit 4 VerfolgerInnen im Nacken. Darunter die zweitbeste der Vorrunde, Carolina Wörle von Kentucky 4 und Leistungssportler Daniel Knyss vom RC Staubwolke. Über sich hinaus wächst im Verfolgerfeld jedoch ein anderer. Feuerdrache Leo Leiendecker verbessert sich von 2 auf 6 Treffer und wird viertbester der 20 Finalisten.

Patty Moves bleibt nervenstark erzielt 7 Treffer im Liegend- und Stehendschießen und bringt den Sieg für das Euro Repar Car Service Marketing Team nach 19:24 Minuten nach Hause.

Die starken Feuerdrachen freuen sich über Platz 2 in 20:16 Minuten vor den erstaunlichen Kentucky 4, für die Carolina Wörle den dritten Platz auf dem Podium sichert. Daniel Knyss läuft für seinen RC Staubwolke Quadrath den 4. Platz heraus und die Quadrathlonis landen in diesem engen, hochspannenden Finale auf Platz 5.

Die Ehrung der Sieger

Mit der Ehrung aller Teams und der Inklusionsbiathleten durch die stellvertretende Bürgermeisterin der Kreisstadt Bergheim, Elisabeth Hülsewig, endet dieser Bergheimer Biathlon-Tag, der so viele schöne Momente hervorbrachte. Dabei findet Frau Hülsewig in ihrer Rede die perfekten Worte und denkt bei ihren Dankesworten an tatsächlich alle Beteiligten. Dafür möchten wir uns herzlich bei Ihr bedanken. Unser Dankeschön gilt allen WettkämpferInnen, die diesen Tag mit ihrem Einsatz und ihrer Motivation zum Spektakel machten. Ein großes Dankeschön gilt den Sponsoren, der Kreissparkasse Köln und ihrem Regionaldirektor Bergheim, Patrick Knobel, als Hauptsponsor des Citybiathlons, der Signal Iduna Generalagentur von Stefan Dannert für die Unterstützung des Inklusionsbiathlons, dem Hauptsponsor der Biathlon-Tour, Euro Repar Car Service mit seinem Leiter Renebernard Tchamendje, die dem besten Wettkämpfer des Tages, Patryk Nowicki aus dem KSK-Team, die Reise zum Tourfinale am 25./26. Februar 2023 ermöglichen. Mein persönliches Dankeschön gilt meinem Team der Biathlon-Tour, Daniel, Kai, Marco, Isi und Claudia, die zusammen alles im Griff hatten. Dankeschön an das tolle Publikum, das Stimmung machte, als wären es dreimal so viele. Herzlichen Dank an Music-Man Ralf Nettesheim, an den unverwüstlichen Josef Riefert, an den Bauhof der Stadt Bergheim, an Christoph Stammen und natürlich an den Veranstalter, das Stadtmarketing Bergheim mit Petra Tournay und Julia Oberhauser.

Bilder: Claudia Bremer Technik: Daniel Holtschneider und Kai Garske Betreuung: Isi und Marco Feulner Text: Martin Bremer