Zwischen Party Syndikat, BierEngeln, Falken und Rabbits: Rotenburg feiert sein Biathlonfest

Obwohl diese 19. Etappe 2023 im malerischen Städtchen Rotenburg an der Fulda eine Premiere ist, so bedeutet sie zugleich auch eine Rückkehr für die Biathlon-Tour in den Landkreis Hersfeld-Rotenburg, wo wir insbesondere im Januar 2020 und 2023 in Bad Hersfeld bereits Etappen erleben durften, an die wir uns sehr gerne zurückerinnern. Und so ist es auch der Etappensieger aus der zurückliegenden Bad Hersfeld-Etappe, Klaus Hartwig, der heute als Organisator und Veranstalter des 1. Rotenburger Citybiathlons unsere Rückkehr nach Osthessen maßgeblich vorangetrieben hat. Als Sportcoach der Stadt Rotenburg im Rahmen des vom Sportland Hessen geförderten Projekts “Sport integriert Hessen” nimmt Klaus Hartwig zahlreiche Aufgaben zur Stärkung des lokalen Vereinssports und zur Bildung eines lebendigen Sport-Netzwerkes wahr. Der 1. Citybiathlon vor der herrlichen Kulisse des Rotenburger Marktplatzes kann heute Einiges von dem leisten, was sich der Sportcoach erhoffte, denn er bringt ein neues Sportangebot in die Stadt, führt Menschen zusammen, Sportvereine aber eben auch Sportneulinge, Teams aus Freunden und nicht wenige Schaulustige. Und in den besonders spannenden Momenten dieses Tages fühlt es sich so an, dass sie zueinanderfinden und im Mitfiebern eben diese EINE Kulisse entsteht, in der Sportler und Publikum gemeinsam Begeisterung erschaffen. Da passt es perfekt ins Bild, dass der lokale Ukraine Hilfe Kulturverein den gesamten Tag über mit Grill-Bratwürstchen, frisch gebackenen Waffeln und Kaffee für die Verpflegung sorgt und damit so manchen Einheimischen wohl weit länger auf dem Marktplatz bindet, als die das vorher vielleicht geplant hatten.

“Sport integriert Hessen” wird lebendig vor malerischer Kulisse

Der Tag ist bestens vorgeplant. 12 vierköpfige Teams konnte Klaus Hartwig für die erste Biathlonstaffel-Stadtmeisterschaft gewinnen und da einige Überzeugungsarbeit leisten, denn so einfach ist das nicht (mehr), Mutige zu finden, die sich mit Leichtigkeit und ohne Zweifel an etwas Neúes herantrauen. Na klar, (fast) keiner der 48 Teamstarter hat je einen Biathlonwettkampf bestritten, keiner weiss so ganz genau, was auf ihn zukommt oder wie gut die Konkurrenz ist. Angst vorm Blamieren? Ja, die ist bei jeder unserer Etappen mehr oder weniger spürbar. Um so erfreulicher, dass Klaus für diese Premiere gleich das Starterfeld zusammen hat, das für 3,5 Stunden Teamchallenge mit 4 Vorläufen a 3 Teams, 2 Halbfinals und einem Finale der besten 3 Teams den passenden Rahmen schafft. Unsere Aufgabe ist klar, mit Empathie, Leidenschaft und Nähe die Hemmungen nehmen bis die Teams so voll dabei und drin sind, dass die Zweifel verfliegen und der Begeisterung weichen. Wenn es dann gelingt, wie heute und es plötzlich nicht mehr 12 Teams und 100 Schaulustige sondern EIN BIathlonfest ist, dann ist es für die Biathlon-Tour vermutlich genau dieses “Sport integriert” was auch dem Rotenburger Sportcoach für “Sport integriert Hessen” vorschwebt. Zusammenführen und gemeinsam etwas Neues erschaffen, dass keiner einzeln erschaffen könnte.

12 Staffeln, 70 Wettkämpfer und EIN Star: Der Teamgeist

Wer die Biathlon-Tour schon etwas kennt, weiss, dass wir das spontane Einzelevent und das Teamevent mit vorangemeldeten Teams zusammen in einen Biathlontag integrieren. Hier in Rotenburg gehören die ersten beiden Stunden und die letzte Stunde des Events den spontanen Neugierigen, die ohne lange Wartezeit ihre Treffsicherheit an den Biathlongewehren testen können und dann auch gleich, jeweils zu Zweit oder zu Dritt in den nächsten Wettkampf starten können. Sie alle können Tagesbeste(r) werden und den Hauptpreis der Finalreise nach Oberhof gewinnen, die am 24./25. Februar 2024 stattfinden wird und die Klaus Hartwig im Februar 2023 als Sieger in Bad Hersfeld bereits kennenlernen durfte. Das Highlight des Tages ist aber die Teamchallenge von 13 – 16.30 Uhr, denn dabei wirkt ein Dramaturg, der es schafft, die Motivation der Sportler in ungeahnte Höhen zu befördern, der Menschen miteinander Jubeln und Leiden lässt, als wäre das zu jeder Zeit das Selbstverständlichste und der am Ende sogar dazu befähigt, die Kontrahenten zu würdigen und zu feiern, weil nur durch sie der große Kampf erst möglich wird. Die Rede ist vom Teamgeist. Ein Jederfrau/-mann-Event braucht keine Sportstars sondern leidenschaftliche Menschen in deren Mitte dieser Teamgeist zum Star aufsteigen kann. Wie das dann aussehen und sich anhören kann zeigt die folgende kleine Szene auf dem Rotenburger Marktplatz:

Wahlkämpfer am Biathlongewehr

Am kommenden Wochenende wählen Rotenburgs Bürger ihren neuen Bürgermeister. 3 Kandidaten sind also auf der Zielgeraden ihres ca. sechsmonatigen Wahlkampfes und wurden von Klaus Hartwig zum sportlichen Sparringswettkampf an die Biathlonarena eingeladen. Wir ziehen den Hut vor den Dreien, dass sie alle spontan zusagten und pünktlich am Mittag mit Lockerheit und Neugier vor Ort sind. Die 3 Fraktionsvorsitzenden, Jonas Rudolph (CDU), Sebastian Münscher (SPD) und Marcus Weber (FDP) bringen alle Schießerfahrung mit. Marcus Weber arbeitet bei der Hessischen Landespolizei, Sebastian Münscher durchlief eine 12-jährige Bundeswehrkarriere und Wirtschaftswissenschaftler Jonas Rudolph ist begeisterter Jäger. Somit sind die 400 m auf den Skilanglauf-Cardiogeräten nur der mehr oder weniger lange Anlauf zu ihrer eigentlichen Stärke, der ruhigen Hand. Doch auch den ersten Teil ihrer Biathlonpremiere lösen die 3 auf sehr sportlichem Niveau. Jonas Rudolph hatte etwas Sorgen bezüglich seiner Fitness, doch der ehemalige Fußballer und Jugendtrainer des SC Lispenhausen kompensiert mit Krafteinsatz und ist ebenso schnell, wie der frühere Oberliga-Basketballer der TG Rotenburg, Sebastian Münscher, und der Hobbyläufer und Mountainbiker Marcus Weber. Nahezu gleichzeitig kommen die 3 an die Biathlongewehre zu ihren 5 Schüssen Stehendschießen aus 10 m Entfernung auf die 45 mm-Ziele. Mit ganz unterschiedlichen Taktiken suchen sie nun den Erfolg. Während Jonas Rudolph den direkten Weg zum Biathlongewehr sucht und sich für ein schnelles Schießen entscheidet, wählt Marcus Weber den Weg des tiefen Durchatmens und verzögert seinen ersten Schuss etwas. Noch viel mehr Ruhe hat Sebastian Münscher mitgebracht, der sich zunächst mal ein Glas Bier bringen lässt, die Kehle erfrischt, den Atem zur Ruhe kommen lässt und vielleicht auch auf die Magie des Zielwassers hofft. Jonas Rudolph wird für das Risiko des schnellen Schießens nur halb belohnt. 2 Treffer und 3 Fehlschüsse lassen seinen Kontrahenten nicht wenig Raum für den Sieg. Doch die müssen nun mindestens dreimal treffen, um am CDU-Mann vorbeizukommen. Marcus Weber lässt wenig Zweifel aufkommen und beendet seinen blitzsauberen Biathlon mit nur einem einzigen kleinen Wackler mit starken 4 Treffern. Da hilft dem SPD-Kandidaten Sebastian Münscher weder das Zielwasser noch die kühle Kehle. Mit 3 Treffern kommt er heute an Marcus Weber nicht heran.

Unser herzlicher Glückwunsch geht an alle 3 Kandidaten für ihren Mut und ihren launigen Auftritt, mit dem sie vermutlich bei allen Anwesenden Pluspunkte gesammelt haben und wünschen Ihnen die heutige Gelassenheit, wenn am kommenden Sonntag eben nur einer von ihnen für die harte Arbeit der vergangenen Monate belohnt werden kann. Bei uns sind sie so oder so willkommen, deswegen möchten wir bereits heute alle 3 zum Rematch beim 2. Rotenburger Citybiathlon 2024 einladen.

Teamchallenge, Wettkämpfer/innen, Ergebnisse

Um 13 Uhr startet die Teamchallenge. Die 12 vierköpfigen Teams treten in 4 Vorläufen an, jeweils mit drei Teams gegeneinander. Die besseren 6 Teams erreichen die beiden Halbfinals. Die anderen 6 Teams scheiden nach der Vorrunde aus. Jeder Wettkämpfer läuft 400 m auf dem Skilanglauf-Cardiogerät (Wettkämpferinnen: 300 m). Für jeden Fehlschuss ihrer 5 Schüsse Stehendschießen müssen die Wettkämpfenden 15 Sekunden Strafpause “abbrummen”. Und so haben sich die Rotenburger Biathlon-Novitzen geschlagen:

Die Bounty Bow Ladys

in 16:44 Minuten
mit Daniela Winkenbach, Daniela Rauth, Katharina Blumenstein-Moser, Sandra George-Heßler. 3 Treffer und 17 Fehlschüsse machen es den Bogenschützinnen einfach, Verbesserungspotenziale auszumachen. Und sie haben ja ihre Schießtrainerin schon im eigenen Team. Daniela Rauth schafft die 3 Treffer mit ihren 5 Schüssen alleine. Also Daniela, Deine Aufgabe ist klar. Und trefft Euch zur nächsten Kirmes und schiesst Rosen für Eure Liebsten. Das sorgt dann gleich doppelt für Freude. Also, bitte nicht so schnell aufgeben. Die erarbeiteten Siege sind die doch die schönsten.

Die Falken des Ukraine-Hilfe Kulturvereins

in 13:30 Minuten
mit Dima Bespalov, Eugen Nakonetchnyj, Veniamin Shorodok, Alexander Mikthrievich. Gerade mal einen Fehlschuss zu viel leisten sich die Falken bei ihrer Biathlonpremiere. Von den 7 Treffern des Teams erzielen Dima Bespalov und Veniamin Shorodok jeweils 3 und sind damit voll auf Halbfinalkurs. In der Einzelrangliste schaffen sie die Plätze 23 und 25. Wir hoffen, dass wir alle Falken und Helfer des Ukraine Hilfe und Kulturverein im kommenden Jahr mit Zuversicht und Hoffnung wiedersehen werden und sie Deutschland ebenso ins Herz schließen können, wie wir sie.

TOP 10: Fun statt Fame

in 13:27 Minuten
mit Milena Cvetkovic, Caro Peter, Caro Cavalier, Milena Cvetkovic. Das treffsicherste Team des Tages mit 14 Treffern und nur 6 Fehlschüssen verpasst um 12 Sekunden das Halbfinale. Milena Cvetkovic beeindruckt bei ihrem Doppelstart als Start- und Schlussläuferin mit 9 Treffern und nur einem einzigen Fehlschuss. Sie schafft das zweitbeste Einzelergebnis des Tages und wird beste Wettkämpferin. Dafür gibts von der Biathlon-Tour das Shootingstar-T-Shirt. Auch Caro Peter schafft es mit ihren 4 Treffern unter die Besten. Platz 12 in der Einzelwertung und drittbeste Wettkämpferin des Tages. Das ist schon mehr Trost als notwendig für das verpasste Halbfinale, denn “Fame” hatten sie ja auch gar nicht eingeladen.

TOP 9: Hotten Hühs

in 13:20 Minuten
mit Letitia Heimeroth, Emil Schade, Sarah Houtrouw, July Borawski. Wie sollen denn die jungen Reiter/innen vom RFV Beiserhaus/Rengshausen mit den starken Männerteams mithalten? Indem sie mit ihrem Bewegungstalent, mit Motivation und Begeisterung einfach genau so schnell sind. Das junge Team ist mit seinen 13:20 MInuten eine echte Positivüberraschung des Tages. Natürlich klappt das mit dem Biathlongewehr noch nicht perfekt, es werden 5 Treffer, aber alle 4 steuern Treffer bei. Letitia Heimeroth ist mit 2 Treffern die Topschützin ihres Teams. Emil Schade, gerade erst 13 Jahre alt, schafft mit 2:27 Minuten eine sportlich schnelle Zeit.Das gilt auch für die 2:46 Minuten von July Borawski.

Top 8: Party Syndikat

in 13:17 Minuten
mit Fabian Mangold, Justin Bedrich, Sascha Linhart, Niclas Musch. Die Teams zwischen Platz 11 und Platz 6 liegen nur 30 Sekunden auseinander, also 1-2 Fehlschüsse/Treffer voneinander entfernt. Das Quartett des Party Syndikats erzielt 8 Treffer und in ihrem Fall fehlt nur eine einzige Sekunde zur Halbfinalquali, die statt ihrer die Bounty Bow Allstars im direkten Duell schaffen. Justin Bedrich legt im Staffelrennen 5 Fehlschüsse hin, startet später noch in einen Einzelwettkampf und verbessert sich dabei auf 3 Treffer. Mit diesen 3 Treffern mehr wäre das Syndikat sogar ein Siegkandidat gewesen. So eng liegen die Teams mit ihren Leistungen heute zusammen. Die guten Nachrichten für das Party Syndikat: Mit Fabian Mangold haben sie einen fast perfekten Schießcoach im Team. Fabian schafft 4 Treffer in schnellen 2:09 MInuten und holt den 5. Platz der Einzelwertung. Das ganze Auftreten des Teams und ihrer Fans ist einfach ein Segen für den Tag, sie machen Stimmung, sie erfreuen sich auch an den Leistungen anderer Teams, treten mit individuellen Trikots und Einlaufbanner an und sind rund 3 Stunden nach ihrem Rennen noch mit dem gesamten Team bei der Siegerehrung präsent. Damit gewinnt das Party Syndikat die Shootingstar-T-Shirts für das kreativste Team des Tages. Wir verneigen uns vor dieser Mentalität, die hier in Rotenburg von fast allen Teams gepflegt wird, die aber vielerorts in Deutschland längst nicht mehr selbstverständlich ist.

TOP 7: “Basti und die kleinen Kinder”

in 12:59 Minuten
mit Jonte Kahle, Bela Sobko, Sebastian Zülch, Luca Sobko. Mit der sechstbesten Vorlaufzeit erreicht das Quartett den 7. Platz, weil die zwei zeitschnellsten Zweitplatzierten die Halbfinalplätze wegschnappen, während “Basti und die kleinen Kinder” in ihrem Vorlauf Dritte werden. Maximales Pech also für die sympathischen Vier, bei denen Bela Sobko mit 3 Treffern und 2:24 Minuten auf Platz 21 der Einzelwertung ihr Bester ist. Wir hoffen auf ein Wiedersehen mit dem Team im nächsten Jahr, denn bei ihnen ist auf den ersten Blick ersichtlich, dass ihre Möglichkeiten mit 12:59 MInuten lange nicht ausgeschöpft sind.

Halbfinaleinzug und Platz 6: Die Rabbits

in 14:02 Minuten (VL: 12:50)
mit Alexander Steblin, Maximilian Steblin, Jonas Steblin, Jannik Steblin. Drei besondere Überraschungen bringt die Teamchallenge hervor. Neben den bereits erwähnten Hotten Hühs gilt das auch für die Rabbits und ihre Qualifikation für das Halbfinale. Papa Alexander mit seinen 3 Söhnen erzielen bei ihrem Vorlaufsieg in 12:50 Minuten ebenso 8 Treffer, wie im Halbfinale. Alexander schafft Platz 15 in der Einzelwertung mit 2:00 Minuten und 3 Treffern und wird sogar noch von Jonas übertroffen, der starke 4 Treffer und 2:39 Minuten im Halbfinale hinlegt und damit zehntbester des Tages wird. Bei Jonas hoffen wir, dass er sich in seiner Heimat, Porta Westfalica, eimem Schützenverein anschliesst und mehr aus seinem Talent macht und vielleicht kommen sie dann nächstes Jahr als Raubtiere statt als Rabbits zum 2. Citybiathlon?

Halbfinaleinzug und Platz 5: Die Högels

in 12:47 Minuten (VL: 13:15)
mit Marla Högel, Mia Högel, Rosa Högel, Stella Högel. Und da ist schon die dritte der 3 Überraschungen des Tages. Unglaublich, mit welcher Power die 4 so leichtgewichtigen Schwestern durch die kraftraubende “Loipe” sprinten. Da macht das ZUschauen richtig Freude. Mia ist zudem eine Meisterschützin, schafft beim Vorlaufsieg ihres Teams 4 Treffer und 2:58 Minuten und wird zweitbeste Wettkämpferin des Tages. Rosa beeindruckt mit besonderer Lernfähigkeit. Nach 5 Fehlschüssen im Vorlauf werden es tolle 3 Treffer im Halbfinale. Zudem ist sie mit 2:23 Minuten die Schnellste ihres Teams. Eine so schnelle Zeit für eine Wettkämpferin haben wir auf den 19 Etappen dieses Jahres nur ganz wenige Male zu sehen bekommen. Und zuletzt steigern sich die 4 erfolgreichen Reitsportlerinnen in ihrem Halbfinale um 28 Sekunden gegenüber dem Vorlauf. Eine rundum gelungene Biathlonpremiere und schade, dass es nicht ganz für das Finale gereicht hat.

Halbfinaleinzug und Platz 4: Schützenverein Rotenburg

in 12:46 Minuten (VL: 11:50)
mit Justin Liebisch, Hannah Purkl, Janis Dietz, Björn Hajeck. Mit ihrem Sieg im 4. Vorlauf in 11:50 Minuten ist das Quartett des Rotenburger Schützenvereins das zweitschnellste der 12 Vorlaufteams, nur 0,5 Sekunden hinter den “gefährlichen Bierathleten”. 11 Treffer bedeuten auch das zweitbeste Schießergebnis. Björn Hayeck und Justin Liebisch steuern dazu jeweils 4 Treffer bei und erreichen als Dritter und Neunter zwei TOP 10-Platzierungen in der Einzelwertung. Dass es dann nicht ganz zur Finalqualifikation reicht liegt einfach daran, dass in ihrem Halbfinale beide Rivalen über sich hinauswachsen. Das ändert nichts daran, dass sich die Rotenburger Schützen bei ihrer Biathlon-Premiere ausgezeichnet geschlagen haben.

Finaleinzug und Platz 3: Die gefährlichen Bierathleten

in 12:04 Minuten (HF: 11:12. VL: 11:50)
mit Julia Eckstein, Marina Buder,Gerald Fehr, Daniel Kosic. Das schnellste Vorlaufteam in 11:50 MInuten, das schnellste Halbfinalteam in 11:12 Minuten, so gehen die 4 gefährlichen Bierathleten als leichte Favoriten in das Finale. Ausgerechnet da läuft es dann für die beiden Oberliga-Volleyballerinen der TG-Rotenburg, Julia Eckstein und Marina Buder, die seit Jahren mit 3 Aufstiegen in Folge an einem wahren Rotenburger-Sportmärchen schreiben, nicht optimal. Beide legen je einen Treffer hin, während sie zuvor auch bereits dreimal ins Schwarze getroffen hatten. Aber dies verdeutlicht nur die besondere Schwierigkeit des Biathlons. Der kleinste Wackler führt zu Fehlern und jeder Wettkampf wird zur Kür mit gänzlich ungewissem Ausgang. Gerald Fehr, der die schnellsten Zeiten des Tages erreicht (1:54 Minuten) und damit fehlende Treffsicherheit kompensiert, steigert sich im Finale auf 2 Treffer, doch für den Teamsieg reicht es nicht mehr ganz, obwohl ihr Bester, Daniel Kosic, der mit 4 Treffern und 2:07 Minuten viertbester der Einzelwertung wird, nochmal alles riskiert. Ein tolles Team, auch wenn es noch nicht zum ganz großen Wurf gereicht hat.

Finaleinzug und Platz 2: Bounty Bows Allstars

in 11:21 Minuten (HF: 12:21, VL: 13:16)
mit Michael Winkenbach, Pascal Patalong, Eva Ruck, Nils Dippel. Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss. Nach diesem Motto rutschen die Bounty Bow Allstars so gerade eben noch ins Halbfinale und sind, mit Biergläsern in der Hand, noch gar nicht so recht überzeugt davon, dass der sportliche Erfolg die Mühe weiterer Biathlon-Schlachten wert ist. Doch sie stürzen sich rein und sind beinahe selbst überrascht, als Sieger des ersten Halbfinals nun sogar in die dritte Schlacht ziehen zu dürfen. Ja, tatsächlich, nun ist es ein DÜRFEN und kein Müssen, denn jetzt haben sie “Feuer gefangen” und sind heiss auf den letzten Schritt zum Triumph. Dass es soweit kommt verdanken sie ihrem Meisterschützen und Schlussläufer Nils Dippel. Der reisst den Sieg seiner Bogenschützen nervenstark aus dem Feuer, als er erst während der letzten Strafpause des gegnerischen Teams die kleine Chance bekommt, mit schnellen 5 Treffern sein Team noch nach vorne zu bringen. In einer solchen Situation und in dem Wissen, keinen einzigen Fehler schießen zu dürfen, erweist sich Biathlon eigentlich zur “Mission impossible” oder bringt Helden hervor. Nils wählt letztere Variante und sorgt damit wohl für DEN Moment des Tages, als der 5. seiner 5 Schüsse ins Schwarze trifft und der Rotenburger Marktplatz einen Moment lang zum hessischen Oberhof und zur kochenden Biathlonarena wird. Der Jugendsportler des Jahres von 2011 im Kreis Frankenberg und hessische Meister mit dem Luftgewehr im Dreistellungskampf für den SV Bottendorf holt mit 2:13 MInuten und 5 Treffern als Bester des Tages den Etappensieg und gewinnt die Reise zum Finale der Biathlon-Tour am 24./25. Februar 2024 nach Oberhof. Herzlichen Glückwunsch, Nils! Zudem findet der Koch in der Eventgastronomie das Rezept für den Teamerfolg seiner Bounty Bow Allstars. Dass es im Finale für die Bounty Bows Platz 2 wird und nicht der Sieg schmälert weder die Leistung von Nils noch jene dieses coolen Vereins, die mit ihrem Temperament und mit ihrer Leidenschaft so einen tollen Beitrag zu diesem 1. Citybiathlon leisten.

1. Rotenburger Biathlonstaffel-Stadtmeister: Die BierEngel

in 11:05 Minuten (HF: 11:42, VL: 12:50)
mit Martin Dietz, Alexander März, Simon Schwarz, Christoph Schöpf. Die Engel fliegen auf dem Rotenburger Marktplatz lange Zeit etwas unter dem Radar. Als schnelle Zweitplatzierte rutschen sie ins Halbfinale und auch dort sind sie als das bessere der beiden Zweitplatzierten Teams eher “Lucky Looser” als große Champions. Doch letztere werden sie im genau richtigen Moment, als sie mit schon ziemlich müden Armen in ihren dritten Wettkampf dieses Tages starten und damit das Beste noch vor ihnen liegt. 11 Treffer erzielt das “zusammengewürfelte” Quartett in diesem Finale und wächst in diesen Minuten zum echten Team zusammen. In der Vorrunde reichte es für die 4 nur zu 6 Treffern, im Halbfinale waren es 10. 3 von ihnen schaffen ihre Bestleistungen in diesem Finale. Martin Dietz wird zweitschnellster des Tages mit 1:57 Minuten. Zusammen mit seinen 3 Treffern erreicht er Platz 14 in der Einzelwertung. Nur wenig langsamer werden Christoph Schöpf mit 2:12 Minuten und 3 Treffern 18. und Alexander März mit 2:39 Minuten und 3 Treffern 24. der Einzelwertung. Zur starken Teamleistung trägt auch Simon Schwarz mit schnellen 2:08 Minuten bei und in Summe wird es mit 11:05 Minuten die schnellste Zeit des Tages zum idealen Zeitpunkt im Finale. Damit werden die BierEngel erste Biathlonstaffel-Stadtmeister von Rotenburg. Herzlichen Glückwunsch!

Siegerehrung und Dank

Mit der Ehrung aller Teams durch Veranstalter Klaus Hartwig endet diese herrliche Staffelchallenge. Alle Wettkämpfenden erhalten Erinnerungsmedaillen. Die Finalteams werden mit Pokalen ausgezeichnet und erhalten Gastronomie-Gutscheine für ihre Siegerpartys. Herzlichen Dank an dieser Stelle an die 3 fördernden Gastronomen, Phil Köbrich vom Camping-Platz an der Fulda, Daniel Rudolf vom Cafe – Restaurant – Bar Alte Polsterei am Marktplatz und an Sophia Knaur und ihr Adell House – Frühstückscafe am Marktplatz für die großzügigen Gutscheine.

Die Biathlon-Tour bedankt sich bei allen Wettkämpfenden des Tages für ihren sportlichen Einsatz und ihre hohe Motivation. Herzlichen Dank an alle Begleiter, Schaulustige und Fans für ihr Interesse, die empathische Unterstützung der Wettkämpfer und die stimmungsvolle Anfeuerung der Teams. Ein besonderer Dank gilt dem Ukraine-Hilfe-Kulturverein und Olena Miatlik für die tolle Bewirtung den gesamten Tag über mit Grillwürstchen, Waffeln, Brezeln, Kaffee. Mehr als alles andere trägt ein solcher persönlicher Einsatz von Olena und ihrem großen Team zu herzlicher Verständigung und selbstverständlicher Integration bei.

Der abschließende Dank gilt Klaus Hartwig, der sich als professioneller Organisator des Red Castle Run in Rotenburg längst den größten Respekt der Lauffreunde des Kreises und darüber hinaus erarbeitet hat und nun ehrenamtlich als Sportcoach der Stadt Rotenburg viel Einsatz und Engagement für den lokalen Sport und dessen Möglichkeiten im gesellschaftlichen Ganzen zeigt. Die BIathlon-Tour sagt DANKESCHÖN, Klaus, für eine lupenreine Organisation des 1. Citybiathlons, wie wir sie uns bei allen Etappen wünschen würden!

Nils Dippel wird Rotenburg an der Fulda im Finale der Biathlon-Tour in Oberhof am 24./25. Februar 2024 gewiss würdig vertreten. Wir freuen uns auf das Wiedersehen mit Nils und hoffen, dass es zugleich auch das Wiedersehen mit einigen Nils-Fans aus dem Kreis der Bounty Bows wird. Bis bald! Wir kommen gerne wieder zu Euch auf den Rotenburger Marktplatz!

Bilder: Thomas Lempken Technik: Daniel Holtschneider Video und Infopoint-Betreuung: Gisela Feulner Wettkampfbetreuung: Marco Feulner Social Media-Betreuung: Lena Bremer und Marvin Meisel Text und Moderation: Martin Bremer

Der andere Blick auf die Biathlon-Tour: instagram @biathlontour

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