Ein faszinierender Ort für wohl jeden Sportfan

Wenn sich mitten im Tourjahr eine Etappe wie Urlaub anfühlt, dann ist es jene im Erholungs- und Wintersportort Schierke. Es ist wahrlich nicht so, dass sich das Biathlon-Tour-Team hier ausruhen könnte, eher im Gegenteil, die An- und Abfahrt ist weit, die Aufbauzeit recht lang und die stets sehr ordentliche Zahl an Teamanmeldungen erfordert einige Vorbereitungszeit. Der Hauptgrund ist die Location, die Schierker Feuerstein Arena, die mit ihrem Charme, mit dieser genialen Mischung aus Tradition und Moderne auch in Metropolen ein gutes Bild abgeben würde, aber nun einmal hier im Harz, am Fuße des Brockens ihren Platz gefunden hat, direkt neben der gurgelnden Kalten Bode, inmitten der Natur in einer Region, die als “Wiege” des vereinsorganisierten Wintersports in Deutschland gilt und wo das deutsche Eishockey sozusagen das Gleiten lernte. Der bestens erhaltene Kampfrichterturm könnte Sportgeschichten aus vielen Jahrzehnten erzählen und manches Mal gleitet die Phantasie ab, welche herausragenden Sportfeste hier vor der Kulisse der herrlichen Natursteintribüne unter der futuristischen Dachkonstruktion stattfinden könnten?

Bis es dazu kommt ist die Biathlon-Tour froh und stolz, dieser Kathedrale des Sports Lebendigkeit einhauchen zu dürfen. Die Schierker Biathlon-Team-Challenge kann zwar die für einige tausend Menschen konzipierte Tribüne nicht annähernd füllen, doch zweifellos hätten das Event und die kämpfenden Athleten mehr Publikum verdient, als heute bei der 4. Auflage des Events zugegen waren.

Nach 3 Jahren, in denen die Schierker-Biathlon-Challenge hinsichtlich der Zuschauerentwicklung kontinuierlich besser wurde, ist es heute der erste Rückschlag, den die Biathlon-Tour in der Schierker Feuerstein Arena hinnnehmen muss. 17 vierköpfige Teams sind ebenfalls etwas weniger als 2021. Am 2. Juli-Samstag des Vorjahres waren es 24 Teams. Dass die Stimmung trotzdem gut war und die sportlichen Leistungen sogar sehr gut, spricht für all jene, die vor Ort sind und für die typische Schierker Biathlon-Atmosphäre sorgen mit vielstimmigen Heys und Oohs, tragendem Applaus für Sieger und mehr noch für kämpfende Zurückliegende sowie für die Wettkämpfer/innen, die mit viel Motivation, Freude und Leidenschaft ihre Laufstrecke, das Liegend- und Stehendschießen und die eine oder andere schmerzhafte Strafrunde auf den Skilanglauf-Cardiogeräten bewältigen. Die 17 Teams sorgen für ein tagesfüllendes Programm, kämpfen in 4 Rennen um den Einzug ins Finale, das gegen 17 Uhr zum Highlight der 4. Schierker-Biathlon-Challenge wird. Viele Teams sind um kurz vor 18 Uhr noch vor Ort zur Siegerehrung, bei der Micha Rösch die Leistungen jedes Teams noch einmal würdigt und den emotionalen Schlusspunkt dieses Biathlontages setzt.

Auftakt mit Micha Rösch und dem politischen Führungsduo der Stadt Wernigerode

Um 12 Uhr spricht der gerade frisch gewählte, zukünftige Oberbürgermeister Wernigerodes, Tobias Kascha, die Eröffnungsworte. Der Nachfolger des langjährigen OB’s, Peter Gaffert, der nicht erneut um das Amt antrat, ist mit dem ältesten seiner 3 Söhne, Pepe, in der Schierker Feuerstein Arena, der den Papa im Vorjahr schon beim Prominenten-Biathlon begleitete, als der damalige Betriebsamtsleiter bei 8 Treffern mit seinen 10 Schüssen höchst beachtliche Biathlonqualitäten zeigte. Im Interview erfahren wir, dass sich Tobias Kascha auf die neue Herausforderung und die große Verantwortung als erster Mann der Stadt freut und die Biathlon-Tour wiederum freut sich sehr über das Lob aus dem Munde des künftigen OB’s, der die Schierker Biathlon-Challenge als eines seiner Lieblingsevents adelt und die Biathlon-Tour bereits zur Rückkehr in die Schierker Feuerstein Arena 2023 einlädt. Wir kommen sehr gerne zurück in die Schierker Feuerstein Arena und haben auch Ideen, wie die Schierker Biathlon-Challenge künftig noch erfolgreicher sein kann.

Ideen und Pläne hat auch die Stadt Wernigerode mit ihrem Brockenort Schierke. Das verrät uns Immo Kramer, der im vergangenen Jahr als gerade gestarteter Dezernent für Stadtentwicklung bereits locker über die Hürde des Prominenten-Biathlons sprang und in der Zwischenzeit vom Wernigeroder Stadtrat zum stellvertretenden Oberbürgermeister gewählt wurde. Die Stadt Wernigerode schickt heute also sozusagen ihre politische Doppelspitze nach Schierke und wir erfahren, dass die Entwicklung des Wintersportortes planungstechnisch bereits in die nächste Runde geht und die Überlegungen zu einem Skilanglauf-Stadion mit Loipen und Skirollerstrecken unterschiedlicher Längen schon weit fortgeschritten sind.

Da horcht ein weiterer Schierke-Fan auf. Michael Rösch, seit seiner Premiere hier als Stargast der Biathlon-Challenge 2019 im goldenen Buch der Stadt Wernigerode verewigt ist heute mit der ganzen Familie in der Schierker Feuerstein Arena und kommt endlich mal dazu, noch einen Urlaubstag im Brockenort zu verbringen. Aufgrund seines Muskelfaserrisses wird aus dem Prominenten-Biathlon ein Prominenten-Schießen, bei dem man meinen könnte, der Staffel-Olympiasieger von 2006 wäre noch heute im Weltcupzirkus dabei. Nur 5 Sekunden benötigt “Ebs”, der schon früher als “Schnellschütze” berüchtigt war, für seine 5 Treffer. Da ist sportlich natürlich für Tobias Kascha und Immo Kramer nicht viel zu holen. Doch beide schaffen respektable 3 Treffer und vielleicht wird es zum Symbol für die kommenden Jahre, dass die beiden als Doppelspitze mit zusammen 6 Treffern selbst vom zielsichersten Olympiasieger nicht besiegt werden können.

Publikumsschießen mit Micha Rösch

Etwas mehr Zeit, als im Vorjahr bleibt heute für das Publikumsschießen. 25 Mitmacher können in 6 Runden mitmachen und dabei dem Olympiasieger ganz nah sein. Denn Micha Rösch coacht die Mutigen am Biathlongewehr und ist selbst (ungeschlagener) Sparringspartner. Preise gibt es natürlich auch für die/den jeweils Beste(n) pro Runde. Jessica Pfeiffer, die Organisatorin der Schierker Biathlon-Challenge seitens der Stadt Wernigerode hatte u.a. einen 70EUR-Gutschein der Schierker Osteria Montevino, Eintrittskarten für das MDR-Sommerfestival und für den Kinosommer in der Schierker Feuerstein Arena mitgebracht. Dieser schöne Spaßwettbewerb holt vor allem jene ab, die sich nicht gleich mit einem Team in den Wettbewerb getraut haben. Das Potenzial derjenigen, die neugierig sind auf die Biathlon-Challenge und auch gerne mitmachen möchten, aber sich nicht trauen, sei groß, berichten uns einige Zuschauer und Organisatoren von Teams am Rande. Hier u.a. liegen Entwicklungschancen für das Event.

Das 1. Rennen der 4. Schierker Biathlon-Teamchallenge

Zwei Finalteams des Vorjahres treffen bereits im 1. Rennen aufeinander. Das WSV-Junior-Team (in blau, im Vorjahr Platz 6) trifft dabei auf die Harzer Skihexen (in schwarz, Vorjahr Platz 3). Hinter dem Team “Klangapart rockt” (im Bild oben links) steckt die Leipziger Deutschrock-Band Klangapart, die am 13.08. in der Schierker Feuerstein Arena aufspielen wird während des Schierker Sommerlauf. Das Team “OWOC Sexy” (im Bild oben, unten links) ist die erste von zwei Staffeln der “One World One Crew”, die laufend und spendend Unterstützung leisten für jene, die nicht (mehr) laufen können.

Das Siegerteam zieht direkt ins Finale um 17 Uhr ein, in dem auch das schnellste der 4 zweitplatzierten Teams einen Startplatz erhält.

4. Platz im 1. Rennen und 9. Gesamtrang: Team OWOC Sexy

in 28:11 min
mit David Jagusch, Jens Lapschies, Nancy Werner-Sparfeldt, Christian Schubert. Zusammen erzielen die Vier 25 Treffer mit ihren 40 Schüssen. Hut ab! Im Vorjahr waren es 15 Treffer und Platz 15. Eine tolle Verbesserung. Am treffsichersten ist Nancy Werner-Sparfeldt mit 8 Treffern. In der Einzelrangliste liegen alle 4 zwischen Platz 26 und Platz 34. Mit dieser Konstanz geht es für das Team in die Top 10. Nancy Werner-Sparfeldt wird achtbeste Wettkämpferin.

3. Platz im 1. Rennen und 8. Gesamtrang: Klangapart rockt

in 27:42 min
Mit Thomas Hedderich, Marc Behring, Christian Hedderich, Tom Dietrich. 24 Treffer erzielt die um den Etappensieger 2019, Thomas Hedderich, verstärkte Deutsch-Rockband Klangapart aus Leipzig. Bester des Quartetts in der Einzelwertung wird – natürlich – Thomas Hedderich als Zweiter. Der frühere Sklilanglauf-Leistungssportler ist zum vierten Mal bei der Schierker Biathlon-Challenge dabei und stets unter den Besten. Der 19. Platz seines Bruders, Christian, bei dessen Biathlonpremiere ist stark. Damit wird er fünftbester Rookie des Tages.

2. Platz im 1. Rennen und als schnellste Zweite ins Finale: Harzer Skihexen

(VL: 25:51 min)
Mit Liv Hildebrand, Hayley Kreitschmann, Jette Fessel, Larissa Höhn. 32 Treffer mit ihren 40 Schüssen sind die beste Trefferausbeute aller 17 Vorrundenteams. Liegend werden es 20 Treffer mit 20 Schüssen. Das schafft ausßer den Skihexen nur das WSV-Junior-Team. Als zweitschnellstes Vorrundenteam ziehen die Skihexen ins Finale ein. Überragend macht es Liv Hildebrand mit 10 Treffern und 5:38 Minuten. Damit wird sie zweitbeste Wettkämpferin. Schneller als die 14-jährige Biathlon-Kaderathletin sind ansonsten nur drei Topsportler mit Thomas Hedderich, Michel Fräsdorf und Joshua Simon. Hayley Kreitschmann wird mit 6:10 Minuten und 9 Treffern drittbeste Wettkämpferin des Tages und 14. in der Gesamtrangliste. Wenn es die 4 Skihexen nun noch schaffen, ihre Topleistung für das Finale aufzusparen, dann wird es rasch wieder ein Podestplatz für das ehrgeizige Quartett.

1. Platz im 1. Rennen und als Sieger ins Finale: WSV-Junior

(Vorlauf: 24:14 min)
Mit Max Knorre, Amy Dunkel, Anika Straub, Celine Grimmecke. Das überragende Team des Tages holt mit Amy Dunkel auch überlegen den Etappensieg und bringt alle 4 Wettkämpfer/innen unter die besten 16 der Einzelrangliste. Ein Duell mit den zweifachen Teamchampions des NSV Wernigerode im kommenden Jahr wäre sehr reizvoll. Aber bis es dazu kommen kann, werden die 4 Sporttalente in ihrer Entwicklung schon einen guten Schritt weiter sein.

Das 2. Rennen der 4. Schierker Biathlon-Teamchallenge

Im 2. Rennen treffen “Die Wadenkrämpfe” (Startnummer 5), die im Vorjahr bei ihrer Biathlonpremiere gleich den 8. Platz unter 24 Teams erreichten, auf die Harzer Skifreunde (Startnummer 6), die im Finale 2021 den 4. Platz belegten. Das Team OWOC verrückt hatte ebenfalls im Vorjahr Premiere und versucht, seinen 16. Platz zu verbessern. Erstmals dabei sind “Die Turboschnecken” (in gelben Trikots, Startnummer 15)) und das Mixed-Team (Startnummer 18) lernt sich heute erstmals kennen, denn es sind einzeln Angemeldete SportlerInnen, die kein komplettes Team formieren konnten.

5. Platz im 2. Rennen: Das Mixed-Team

in 36:19 min
mit Anna Blaschke, Lysanne Rekos, Bärbel Blaschke, Ulrich Kallenbach. Das Mixed-Team führt mutige Neugierige zusammen, die gerne Biathlon kennenlernen möchten, aber kein komplettes Team stellen konnten. Anna und Bärbel Blaschke aus Kassel sind als Orientierungsläuferinnen aktiv und auch erfolgreich. Anna sogar als amtierende Vize-Europameisterin im Forst-Orientierungslauf. Beim Biathlon beweist Anna vollen Durchblick beim Liegendschießen muss aber 4 Fehlschüsse beim Stehendschießen hinnehmen. Exakt dieses Schießergebnis erzielt auch ihre Mutter, Bärbel. Die jüngste des Teams, Lysanne Rekos vom WSV Benneckenstein, schiesst als 11-Jährige beide Durchgänge liegend und schafft 5 Treffer. Die unerschrockene Jüngste des Tages geht die Aufgabe ohne Hemmungen an und wird mit viel Applaus belohnt. Ulrich Kallenbach aus Thüringen ist eigentlich als Zuschauer dabei, hat aber nach unserem Aufruf Lust, bei der Mixed-Staffel als 4. Wettkämpfer auszuhelfen und schafft gleich 5 Treffer im Liegendschießen. Unter allen Mixedteams sind die Vier die Besten, doch wichtiger ist, dass sie Freude am Mitmachen hatten.

4. Platz im 2. Rennen: Die Turboschnecken

in 32:52 min
mit Anja Hildebrandt, Dana Goldhammer, Jens Goldhammer, Sebastian Hildebrandt. Bei ihrer Biathlonpremiere schaffen die Turboschnecken 25 Treffer mit ihren 40 Schüssen. Wie höchst beachtlich diese Trefferausbeute ist, sieht man in vielen vielen Rankings auf dieser Webseite besser, als im Ranking der Schierker Biathlon-Challenge, bei der stets überdurchschnittlich gut gezielt wird. Ihr Schnellster, Sebastian Hildebrandt schafft es in 6:51 Minuten auf Platz 23 und damit deutlich in die vordere Hälfte der Einzelrangliste. Vielleicht ist die Biathlonpremiere für die sportlichen Vier ein Anreiz, ab und zu bei einem Trainingslauf mal für 200 oder 400 m das Tempo zu erhöhen und dann zu spüren, dass Verbesserungen fast spielerisch erreicht werden können. Dann sehen wir uns 2023 in Schierke wieder, aber sicher nicht in der “Schnecken-Kategorie”.

3. Platz im 2. Rennen und 11. Gesamtrang: Team OWOC verrückt

in 30:07 min
mit Melanie Reif, Kerstin Scharun, Daniel Uivari, Christian Hartinger. Auch OWOC verrückt steigert seine Trefferausbeute von 20 (im Vorjahr) auf 24 Treffer. Melanie Reif ist erneut die beste Schützin des Teams. Bei ihren 7 Treffern imponieren vor allem die 4 Treffer im Stehendschießen. Es macht Spaß, dem Team zuzuschauen. Wie entspannt doch zugleich fokussiert die Vier ihren Wettkampf angehen und damit beinahe zwangsläufig auch erfolgreich sind.

2. Platz im 2. Rennen und 7. Gesamtrang: Die Wadenkrämpfe

in 27:30 min
mit Christian Volkmann, Alexander Langer, Torsten Lehmann, Burkart Fritsch

1. Platz im 2. Rennen und als Sieger ins Finale: Harzer Skifreunde

(VL: 26:23 min)
Mit Angelina Straub, Fabian Kleemann, Michel Fräsdorf, Joshua Simon

Das 3. Rennen der 4. Schierker Biathlon-Teamchallenge

Im 3. Rennen startet das Gastgeberteam des ESV-Schierke (Startnummer 8) mit Dreien aus dem “Bronze-Team vor 2 Jahren. Härteste Widersacher um den Finaleinzug dürften die Vorjahresfinalisten des WSV Elbingerode (Startnummer 9) werden. Premieren feiern in diesem 3. Rennen das Team 200 aus Stiege (Startnummer 10) und der Hexenexpress (Startnummer 11).

4. Platz im 3. Rennen: Hexenexpress

in 35:44 min
mit Katrin Noffke, Wiebke Fischer, Steffi Krebs, Constanze Langer

3. Platz im 3. Rennen und 12. Gesamtrang: Team 200

in 32:24 min
mit Morris Voigtländer, Martin Sprich, Guido Trute, Felix Sprich

2. Platz im 3. Rennen und 6. Gesamtrang: ESV Schierke

in 27:05 min
mit Felix Hiller, Tilo Breuer, Marcel Bidault, Björn Ziegler

1. Platz im 3. Rennen und als Sieger ins Finale: WSV Elbingerode

(VL: 26:11 min)
mit Eric Stadel, Max Wetterling, Sven Straub, Tobias Ulrich

Das 4. Rennen der 4. Schierker Biathlon-Teamchallenge

Erstmals in Schierke dabei sind die 1887Masters aus Hamburg (Startnummer 12) und die Grün-weissen Radler aus Wittenberg (Startnummer 16). In diesem 4. Rennen kämpfen sie mit der Rudolph-family, die ihr Team mit den beiden D-Jugend-Fußballern Franz und Nico verjüngt hat. Der NSV Wernigerode mit seinem Lauf-Ass Deaken Holland, tritt zwar als Titelverteidiger an, jedoch ohne einen der 4 Vorjahressieger.

4. Platz im 4. Rennen: Die grün-weissen Radlerinnen

in 35:38 min
mit Ulrike Fleischer, Ariane Fleischer, Luzie-Johanna Ristok, Corinna Sbierschni

3. Platz im 4. Rennen: NSV Wernigerode

in 32:30 min
Mit Rita Jödecke, Annalena Jödecke, Christian Korzonneck, Deaken Holland

2. Platz im 4. Rennen und 10. Gesamtrang: Die Rudolph-family

in 28:59 min
Mit Daniel Rudolph, Franz Rudolph, Aline Rudolph, Nico Sentner

1. Platz im 4. Rennen und als Sieger ins Finale: Die 1887Masters

(VL: 28:51 min)
Mit Thorsten Rekos, Nicolai Rekos, Finn Putz, Ole Putz

Das Finale der besten 5 Teams

Das sind sie, die 5 besten Teams der Schierker Biathlon-Teamchallenge 2022, bereit zum final countdown und zu großen Taten. Als bestes zweitplatziertes Team ziehen die Harzer Skihexen (Nr. 4) zum vierten Mal ins Finale ein und waren mit 25:51 Minuten das zweitschnellste aller 17 Teams. Neben ihnen in rot die 1887Masters aus Hamburg. Die Sieger des 4. Rennens gehen mit der kürzesten Verschnaufpause aller Finalisten an den Start. Der WSV Elbingerode bringt gleich 2 Teams in die Top5. Das Männer-Team (in grün) war das viertschnellste der Vorrunde. Etwas schneller waren die Sieger des 2. Rennens, die Harzer Skifreunde (in schwarz). Die Favoriten starten in blau. Das WSV Elbingerode Juniorteam benötigte nur 24:11 Minuten für den Sieg im 1. Rennen. Die schnellen Vier werden in den nächsten Minuten zu Gejagten werden.

Die erste Runde des Finals steht im Zeichen des Duells der Himmelsstürmer. Die 14-jährige Biathlon-Kaderathletin, Liv Hildebrand, drittbeste aller 68 Vorrunden-Wettkämpfer/innen und dabei einzige mit fehlerlosen 10 Treffern und der 15-jährige Etappensieger des Vorjahres, Max Knorre, liefern sich an der Spitze einen spannenden Kampf. Dabei muss der talentierte Skilangläufer des WSV-Junior-Teams auch eine Kopfaufgabe lösen, denn in der Vorrunde nahm Skihexe Liv ihm mehr als 20 Sekunden ab. Wie viel läuferisches Potenzial er einsetzen kann zeigt Max in der 2. Runde, als er mit einer Tempoverschärfung gleich einige Sekunden Vorsprung herausläuft. Die Taktik wäre wohl auch aufgegangen, wenn nicht ein Schießfehler im Liegendschießen den erarbeiteten Vorsprung in einen Rückstand verwandelt, denn die coole Skihexe schiesst fehlerlos und zieht vorbei. Auf den folgenden 2 Laufrunden holt Max die Führung zurück, allerdings nur knapp. Und jetzt kommt ja erst das schwierige Stehendschießen, das Liv in der Vorrunde mit 5:1 gewonnen hatte. In dieser schwierigen Situation macht der ungeübte Biathlet Vieles richtig, schafft 3 Treffer und kann den Anschluss an Liv Hildebrand halten, die 4 Schüsse ins Ziel bringt. Die beiden Youngster haben das 5er-Feld weit auseinander gerissen. Mit rund einer Minute Rückstand folgt Eric Stadel für den WSV Elbingerode auf Platz 3. Eine weitere Minute dahinter Angelina Straub für die Aufholspezialisten Harzer Skifreunde und 1887Master, Thorsten Rekos.

Die folgenden 5:02 Minuten werden zu einer beeindruckenden Demonstration nahezu perfekten Biathlons. Protagonistin ist dabei WSV-Junior-Wettkämpferin, Amy Dunkel. Mit druckvollem Lauf, einem mutig schnellen Schießrhythmus und fehlerlosem Liegendschießen hat sich die im Ski-Internat in Clausthal-Zellerfeld trainierende 17-Jährige schon zur Streckenhälfte von der ebenfalls fehlerlos liegend schießenden Biathlon-Kaderathletin der Skihexen, Hayley Kreitschmann, etwas absetzen können. Doch das heutige Meisterstück liegt noch vor der Deutschen Juniorenmeisterin im Sommerbiathlon 2021, die auch bei der 1. Schierker Biathlon-Challenge 2019 bereits beste Wettkämpferin des Tages war. Da schwingt schon einiges Selbstvertrauen mit, wie Amy nach den nächsten schnellen 400 Laufmetern das Biathlongewehr zum Stehendschießen anlegt und fast ohne Verschnaufpause ihre Treffer setzt. Es werden die Treffer 6-10. Michael Rösch ist begeistert, das Publikum feiert diese tolle Performance, die eine Laufrunde später nach 5:02 Minuten endet und Amy Dunkel zur Etappensiegerin der 4. Schierker Biathlon-Challenge machen.

Doch auch die Leistungen dahinter verdienen Aufmerksamkeit. Hayley Kreitschmann hält die Skihexen mit starken 9 Treffern auf Platz 2. Max Wetterling trifft ebenfalls mit 9 seiner 10 Schüsse, verbessert seine Vorlaufleistung um 13 Sekunden und wechselt für den WSV Elbingerode als Dritter. Fabian Kleemann verbessert seine Vorlaufleistung um mehr als eine Minute und schafft es mit 5:51 Minuten als ungeübter Biathlet in die Top10 der Einzelrangliste. Die “Aufholmagie” der Harzer Skifreunde wirkt schon wieder. In diesem furiosen Finale nicht den Mut zu verlieren, das ist die Leistung, an der sich die 1887Masters jetzt aufrichten müssen, um den 5. Platz noch loszuwerden.

An der Spitze kann Anika Straub für das WSV-Junior-Team einigermaßen entspannt den Vorsprung verwalten, was ihr mit 7 Treffern auch gelingt. Die Spannung bezieht das Finale nun aus den Positionskämpfen hinter hier. Statt eines Familinduells mit Anika, muss sich Sven Straub für den WSV Elbingerode dem schnellen Michel Fräsdorf der Harzer Skifreunde erwehren, der in 5:31 Minuten der schnellste Finalist nach der überragenden Amy Dunkel wird. Doch Sven zeigt sich nervenstark und zielsicher mit 8 Treffern und rückt seinerseits den Harzer Skihexen näher, für die Jette Fessel nach 3 Fehlern im Stehendschießen einige Zeit in der Strafrunde gebunden ist. Es ist nun ein Dreikampf um Platz 2.

Der Deutschen Vizemeisterin 2022 im Skilanglauf-Teamsprint der U16, Celina Grimmecke, ist es vorbehalten, den beeindruckend klaren Sieg des WSV-Junior-Teams nach Hause zu laufen. In 24:08 Minuten dominieren die 4 Sporttalente diesen Wettkampf der fünf besten Teams und lassen sich, rund 90 Sekunden vor dem zweitplatzierten Team, zurecht feiern. Hinter ihnen geht es im Kampf um Platz 2 zur Sache. Joshua Simon von den Harzer Skifreunden will der Aufholjagd seines Teams noch die “silberne Krone” aufsetzen und ist auf dem besten Wege dahin. Mit einer sehr schnellen ersten Rennhälfte hat er sowohl Skihexe Larissa Höhn, als auch Meisterschütze, Tobias Ulrich, vom WSV Elbingerode distanziert, kommt allerdings auch schwer ausser Atem zum letzten Stehendschießen. Klar musste der zweifache Deutsche Sommerbiathlon-Meister der Junioren von 2019 bei diesem Rennen ins Risiko gehen, um für seine Harzer Skifreunde alles herauszuholen. Diese Entscheidung bleibt auch nach 3 Schießfehlern im Stehendschießen die richtige. Doch dadurch bekommt Tobias Ulrich die Chance, sein Team noch auf Platz 2 zu führen. Tobias erkennt die Chance, schiesst schnell und muss mit nur einem Schießfehler in die Strafrunde. Hier kämpfen sie gleichzeitig um die beste Ausgangssituation für die Schlussrunde. Tobias Ulrich stürmt als erster der beiden zurück auf die Strecke und lässt sich und dem WSV Elbingerode Platz 2 nun nicht mehr nehmen. Einige Sekunden später erreicht der mutig kämpfende Joshua Simon sicherlich etwas enttäuscht das Ziel, doch seine 5:34 Minuten sind die drittbeste Finalzeit, trotz dreier Schießfehler. Platz 4 geht an die Harzer Skihexen, die erstmals auch Stehendschießen und trotzdem ganz lange um einen Platz auf dem Podium kämpfen. Mit beeindruckender Moral kämpfen die 1887Masters bis zur Zielflagge um jede Sekunde und erhalten zurecht viel Applaus des Publikums.

Siegerehrung und Dank

Mit der Ehrung aller Teams durch Micha Rösch und die Biathlon-Tour endet dieser erneut aufregende und stimmungsvolle Biathlon-Tag in der Schierker Feuerstein Arena, der so viele Momente hervorbringt, die in Erinnerung bleiben werden. Der Dank gilt 68 Athleten/innen, die mit ihrer Motivation, ihren Leistungen und ihrem Kampfgeist die 4. Schierker Biathlon-Challenge geprägt haben. Ein großes Dankeschön gilt dem Publikum in der Schierker Feuerstein Arena, das so lebhaft und stimmungsvoll dabei ist, als wären es so viele, wie wir sie uns für dieses Event wünschten. Ein herzliches Dankeschön gilt Micha Rösch, der eben nicht nur zum 4. Mal hier in Schierke dabei war, sondern mit seiner Lebendigkeit, seiner Präsenz und der spürbaren Freude an dieser Veranstaltung besondere Momente erschafft. Weniger auffällig, aber sehr erwähnenswert ist die Unterstützung der Schierker Biathlon-Challenge durch Matthias Braun, der in Schierke unter dem Slogan HARZ-ERLEBEN hochwertige Ferienhäuser vermietet (www.harz-luxus.de) und die Schierker Biathlon-Challenge seit der Premiere als Sponsor der Pokale und Medaillen unterstützt. Herzlichen Dank für Dein Engagement, Matthias.

Der abschließende Dank geht an den Veranstalter des Tages, die Stadt Wernigerode, die nicht nur mit ihrer politischen Doppelspitze an diesem Tag Präsenz zeigte, sondern in Person von Jessica Pfeiffer mit vielen Organisationsarbeiten den Weg zur erfolgreichen 4. Schierker Biathlon-Challenge erst ebnete.

Bilder: Matthias Blaschke und Siegward Pein Technik: Kai Garske Betreuung: Jochen Droste und Matthias Blaschke Text: Martin Bremer