Citybiathlon mit Feuer, Fairness und Feierlaune

Herrliches Pfingstwetter mit Sonne satt am blauen Himmel empfängt uns im Harzer Luftkurort und (Winter-)Sportstädtchen Braunlage, das uns längst ans Herz gewachsen ist vor dem dritten Citybiathlon hier in der Neuen Mitte. Das geht nicht nur uns so, haben wir festgestellt, denn es wird jedes Jahr schwieriger, in Braunlage zu Pfingsten überhaupt Zimmer zu bekommen. Dank unserer sympathischen Gastgeber der Braunlage Tourismus Marketing GmbH finden wir in einem großen Familienhotel vor Ort noch Unterschlupf. Nun freuen wir uns auf diesen siebenstündigen Biathlontag in der Heimat so großer Biathleten, wie Arndt Peiffer und Daniel Böhm, die unweit von hier in der Talentschmiede von Clausthal-Zellerfeld zu Olympiasieger und Weltmeistern geformt wurden. Die ersten beiden Eventstunden werden von Urlaubsgästen dominiert, die Lust haben am spontanen Mitmachevent teilzunehmen, während am frühen Nachmittag die Einheimischen in Viererteams um den Titel bei der 3. Biathlonstaffel-Stadtmeisterschaft kämpfen. Der spätere Nachmittag gehört dann nochmals allen Neugierigen beim spontanen Mitmachen.

Urlaubsgäste mit Lust am Mitmachen

Die ersten beiden Eventstunden gestalten sich wunderbar lebendig, weil die ganze Zeit über Urlaubsgäste zur Neuen Mitte finden, die sich “ein Herz fassen” und in der Biathlon-Talentschmiede Harz bereit für ihre eigene Biathlonpremiere sind. Dabei verweilt manch einer auch ein paar Minuten länger auf diesem schönen Platz im Herzen Braunlages, denn, neben einem Imbiss-Stand bewirtet der Ski-Club St. Andreasberg die Sportfans mit der kompletten Bandbreite kalter Getränke und zudem haben wir die Post-Apotheke Braunlage an unserer Seite, deren Inhaber-Ehepaar, Dr. Anja Braem und Dr. Christian Braem-Neuwald, sich einiges haben einfallen lassen, um die Schnittmengen von Sport und Medizin anschaulich und für jeden Neugierigen selbst erlebbar werden zu lassen. Vitalfunktionen wie Blutdruck, Puls oder Sauerstoffsättigung werden gemessen, Mineraldrinks ausgeschänkt und manch einer mittels Sonnencreme-Pröbchen vor dem Sonnenbrand gerettet. Wir von der Biathlon-Tour lieben eine solche Selbstinitiative, weil daraus wunderbare Eventformate entstehen können, ein Braunlager “Sporttreff” am Pfingstsonntag, zu dem neben Biathlon und Sportapotheke vielleicht künftig auch Eishockey, Skispringen, Wellness, Fitnessteller und neue, frische Ideen präsentiert werden können? In diesem Zusammenhang schicken wir hiermit ein herzliches Dankeschön an Braunlages Pfarrerin Kirstin Müller vom Kapellenfleck Harz, die ihre Predikt an diesem Pfingstsonntag an einem Biathlonmotiv festmachte: “Bewegen, Atemholen, sicher treffen”. Genau so ist es, was beim Biathlon funktioniert, funktioniert auch im Leben.

Los geht’s in die Biathlonwettkämpfe.

Harz-Urlaub und Biathlon-erleben passen zusammen!

Silke und Jörg (obere Bildzeile) haben den Rucksack für die lange Wanderung schon dabei, doch vorher geben sie sich dann schon noch der Aufregung hin. Der Urlaub soll doch auch Geschichten schreiben, von der eigenen Biathlonpremiere. Ganz schön anstrengend ist es, findet Silke, sich mit Armkraft durch die virtuellen 400 m auf dem Skilanglauf-Cardiogerät zu kämpfen. Das schafft Jörg mit kräftigen Schüben etwas schneller, doch am Biathlongewehr kommt ihm der schnelle Atem immer wieder in die Quere. Beim Einschießen klappte es noch ganz ordentlich, die kleinen Ziele mit 45 mm Durchmesser aus 10 m Entfernung zu treffen, aber jetzt im Wettkampf schaut er auf 5 Fehlschüsse. Spaß hat es trotzdem gemacht, sagt Jörg und muss mit ansehen, wie Silke es besser hinbekommt, immerhin 2 Treffer erzielt mit ihren 5 Schüssen und vom Sieg beflügelt in die lange Wanderung starten kann.

Noch besser als Silke macht es Carla Trugge (untere Bildzeile mit schwarzem Top). Carla gewinnt den Familienwettkampf der Trugges mit 3 Treffern vor Mutter Ursel mit 2 Treffern. Vater Volker mit einem und Sohn Luis mit 0 Treffern lassen die Bundeswehrausbildung in keinem guten Licht dastehen.

Das korrigiert Benjamin Killyen (untere Bildzeile, links). Der Ruderer aus Dessau ist schnell und treffsicher zugleich, schafft 4 Treffer und beendet seinen Wettkampf schon nach 2:33 Minuten. Das ist zunächst einmal die Etappenführung.

Ihm nahe kommt Yuna Schulz (untere Bildzeile im weissen T-Shirt). Die Judokämpferin aus Bad Sachsa schafft ebenfalls 4 Treffer und gewinnt damit das Duell mit ihrem Trainer, Rainer Rimpler.

Sportliche Leistungen

Die folgenden Wettkämpfer bleiben fast alle unter der 3-Minuten-Marke. Dafür braucht es einen 400 m-Skilanglauf mit hohem Krafteinsatz. Luis Trogge (untere Bildzeile im rötlichen T-Shirt) benötigt nur 2:31 Minuten bleibt aber ohne Treffer. Neben ihm macht es Kunstturner Paul Klages aus Paderborn besser, 2:29 Minuten und 3 Treffer bedeuten ein beachtliches Biathlondebut. Andreas Eck (obere Bildzeile, rechts) ist der Schnellste in diesen ersten beiden Eventstunden mit 2:18 Minuten. Aber 4 Fehlschüsse bringenden den Bayer aus Frickenhausen nicht unter die Besten des Tages. Besser macht es Alex Dorner aus Berlin (obere Bildzeile, links). Der Radsportler schafft 3 Treffer und 2:45 Minuten. Insgesamt nehmen 68 Wettkämpfer/innen im Tagesverlauf teil, ca. 250 “Schnupperer” testen ihre Treffsicherheit, ohne sich der Anstrengung des 400 m Skilanglaufs hingeben zu wollen.

Die 3. Braunlager Biathlonstaffel-Stadtmeisterschaft

7 vierköpfige, einheimische Teams sind angemeldet zur 3. Biathlonstaffel-Stadtmeisterschaft. Darunter der zweifache Champion, die Braunlage Ü17-Eishockeycracks, gleich mit 2 Teams und das drittplatzierte Team des Vorjahres, die Feuerwehr Hohegeiß, die in voller Montur antritt. Neu dabei ist das Team der Schützengesellschaft Braunlage und das Team der Post-Apotheke Braunlage. Im 3. Vorlauf treffen die jungen Judoka des Pädagogium Bad Sachsa auf das Quartett des Ski-Clubs St. Andreasberg.

Heisser Sonntag für die Feuerwehr Hohegeiß

Im 1. der 3 Vorläufe qualifiziert sich das Team der Feuerwehr Hohegeiß als zweitschnellstes der 7 Teams für das Staffelfinale und zeigt dabei in voller Montur eine bärenstarke Leistung. Jamie Meißner (untere Bildzeile, mitte) mit 4 Treffern und 2:26 Minuten und Tim Seiffart mit 4 Treffern und 2:29 Minuten werden 10. und 11. der Einzelwertung. Damit machen es die vier aus Hohegeiß sogar dem Titelverteidiger schwer, doch die Braunlager Eishockeycracks sind unglaublich konstant. Max Klaeden (7. Platz), Hendrik Lohde (8. Platz) und Dustin Kocakara (12. Platz) legen jeweils 4 Treffer hin und auch der schnelle Noah Riemann fällt mit 3 Treffern kaum ab. Zusammen sind das 10:29 Minuten, die beste Zeit aller Vorrundenteams und auch im Vergleich mit den Teams anderer Tourstädte sind die Braunlager Eishockeycracks echte Biathlon-Könner. Das können die 4 der Post-Apotheke Braunlage auch werden, doch heute gilt für Anja Braem, Christian Braem-Neuwald, Verena Melzer und Frank Melzer das olympische Motto. 17 ihrer 20 Schüsse verfehlen das Ziel. Doch die gute Nachricht ist: Verena Melzer bringt 3 ihrer 5 Schüsse ins Ziel, besteht damit locker den Biathlon-Führerschein und kann die 3 Teamkollegen für’s nächste Jahr am Gewehr coachen. Vielleicht finden Anja und Christian in der Postapotheke auch noch ein geeignetes Zielwasser, dann wird es im kommenden Jahr definitiv aufwärts gehen mit den Biathlonambitionen!

Als wäre es unter den Helmen und der Brandschutzuniform nicht schon heiss genug, sorgt ein plötzlicher Alarm dafür, dass unsere 4 Finalisten der Feuerwehr Hohegeiß ihre “Beine in die Hand nehmen” und zum Einsatz aufbrechen. Feuer statt Finale. Da hatten sie mit ihrem Sportdress ja den richtigen Riecher. Hoffentlich ist nichts Schlimmes passiert?

Hut ab vor dem Team der Braunlager Schützengesellschaft!

Eine echte Überraschung schafft bei seiner Biathlonpremiere das Team der Braunlager Schützengesellschaft. Klar könnte man sagen, sie sind doch geübte Schützen, warum ist es dann eine Überraschung? Aber wir sehen die Tücken Woche für Woche, wenn geübte Schützen unter Belastung treffen sollen, dann gelingt es selten oder sie nehmen sich für ihre Schüsse derart viel Zeit, dass es zwar zu Treffern, nicht aber für den Sieg reicht. Und da haben wir noch gar nicht von den sportlichen Qualitäten für die 400 m Skilanglauf gesprochen. Die 4 Braunlager Schützen überzeugen mit phantastischen 15 Treffer bei 20 Schüssen. Sarah Schmidt und Julia Levin werden mit 4 Treffern und 3:02 bzw. 3:06 Minuten auf den Plätzen 13. und 14. die beiden besten Wettkämpferinnen des Tages und Stefan Deppe, das Eishockey-Urgestein mit 14 Jahren Oberliga- und Regionalliga-Erfahrung für den EC Braunlage zwischen 1986 und 2000 schafft das erste fehlerlose Schießen des Tages. Mit 5 Treffern und 2:42 Minuten setzt sich der Oberschützenmeister der SG Braunlage an die Spitze der Einzelrangliste. Da kann sich das 2. Team der Braunlage Ü17 Eishockeycracks in diesem Fall nur verneigen und dem Schützenquartett zum Finaleinzug gratulieren, denn trotz der starken Leistung von Max Stadel mit 2:24 Minuten und 4 Treffern reicht es für Joshua Heister, Max und Philipp Stadel und Felix Hiller nur zu Platz 4 in 12:51 Minuten.

Zwei Teams feiern Biathlon-Premieren

Dass es in diesem 3. Vorlauf weder der Ski-Club St. Andreasberg noch die Judokas des Pädagoiums Bad Sachsa ins Finale der besten 3 Teams schaffen ist schade, denn beide Teams zeigen bei ihren Biathlonpremieren tolle Leistungen. Yvonne Tutic vom Ski-Club (obere Bildzeile ganz links) bringt 4 Schüsse ins Ziel und wird drittbeste Wettkämpferin. Yuna Schulz (untere Bildzeile im weissen T-Shirt) fand schon Erwähnung mit ihren 4 Treffern, denen sie im Staffelwettkampf nochmals 3 folgen ließ. Sie wird viertbeste Wettkämpferin des Tages. Ganz stark ist das Rennen von Max Preilipper. Der Älteste im Judoka-Team bringt eine Kraft auf die Skistöcke, dass es beim Ansehen eine wahre Freude ist. Mit 1:54 Minuten ist Max der Schnellste Staffelwettkämpfer und nur ein kleiner Wackler verhindert seine Führung in der Einzelwertung. Mit 4 Treffern holt er am Ende Platz 5 der Einzelwertung. Ausser Konkurrenz läuft der erst 9-jährige Henry Dill, weil er natürlich mit aufliegendem Gewehr schießen muss. Dies jedoch macht das junge Sporttalent dermaßen gut, dass er sich für seine 5 Treffer einen Sonderapplaus des empathischen Braunlager Publikums abholen kann. Mit 13:06 Minuten werden die Judokas fünftbestes Team vor dem Ski-Club St. Andreasberg in 13:21 Minuten auf Platz 6.

Das Staffelfinale der besten 3 Teams

Eine besonders schöne Geschichte schreibt das Finale schon vor dem ersten Schuss, denn Sebastian Hansmann, der frühere Ortsbrandmeister der Feuerwehr Hohegeiß, ist in der kurzen Zeit aktiv geworden und hat ein Ersatzteam für die 4 zum Lösch-Einsatz gerufenen Finalisten auf die Beine gestellt. Als Ortsbürgermeister geht Sebastian selbst voran und ist Startläufer seines Teams gegen Eishockeystürmer Hendrik Lohde, den besten Biathleten des Vorjahres hier in Braunlage und André Niemeyer von der Schützengesellschafft Braunlage. Mit nur 3 Sekunden Vorsprung vor der Feuerwehr Hohegeiß schickt Hendrik seinen Kollegen Noah Riemann in die 2 Runde. Charlotte Hansmann und Sarah Schmidt nehmen die Verfolgung auf. Die 3 erzielen jeweils 3 Treffer, so dass allen Teams noch Siegchancen bleiben. Die 3. Runde bringt Vorentscheidungen. Max Klaeden ist der Mr. Zuverlässig der Eishockeycracks, macht erneut fast alles richtig und vergrößert den Vorsprung seines Teams mit 4 Treffern und 2:10 Minuten erheblich. Dahinter schiebt sich die Schützengesellschaft auf Platz 2 durch starke 4 Treffer von Julia Levin. Kurz darauf bringt Stürmerflitzer Dustin Kocakara sein Team mit 3 Treffern auf die Zielgerade zum Biathlon-Triple. Die 30 Sekunden Zeitstrafe laufen ab, die 8 Eishockey-Kameraden liegen sich in den Armen und feiern den 3. Sieg im 3. Staffelfinale des Braunlager Citybiathlons, doch neben ihnen geschieht im Kampf um Platz 2 noch Erstaunliches:

Zwei Meisterschützen im Staffel-Endspurt und eine tolle Geste

Stefan Deppe (im grünen Dress) als Schlussläufer der Schützengesellschaft Braunlage und Quint de Bruin, der 15-jährige Schlussläufer der Feuerwehr Hohegeiß kämpfen mit ruhiger Hand und hoher Konzentration um den 2. Platz hinter den Eishockeycracks. Dass es in diesem Moment auch um den Sieg in der Einzelwertung geht, wird erst später deutlich, denn beiden gelingt in dieser Situation das fehlerlose Schießen mit 5 Treffern. Für Stefan Deppe ist es schon das zweite Topergebnis des Tages und er schafft mit 2:42 und 5 Treffern exakt sein Vorlaufergebnis erneut. Quint de Bruin erreichte im vergangenen Jahr als Sieger der Etappe in Hohegeiß bereits das Finale der Biathlon-Tour und war dort als 14-Jähriger der Jüngste aller Etappensieger. Da will er wieder hin, nach Oberhof ins Finale 2024 und es dann noch besser machen, als seinen ohnehin schon erstaunlichen 15. Platz unter 31 Finalisten. Doch dafür muss er heute der Beste der 68 Biathlon-Wettkämpfer in Braunlage werden. Ein fehlerloses Schießen muss also her, das ist klar. Und Quint liefert. Der Blick auf die Uhr: 2:45 Minuten. Um 3 Sekunden verpasst der 15-jährige Volleyballer die Etappenführung. Doch diese Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt. Denn Stefan Deppe, dessen Sportlerleben mit Erfolgen reich gesät ist, gefällt die Einstellung seines so viel jüngeren Kontrahenten, so dass er kurzerhand auf seine Finalreise verzichtet und Quint de Bruin den Vortritt lässt. Das ist eine tolle Geste und in gewisser Weise Talentförderung. ABER: Die Etappe ist noch nicht vorbei. Der Kampf um den Etappensieg wird noch bis 18 Uhr weiter gehen. Doch Quint de Bruin ist auf Kurs zu seinem Ziel “Finale in Oberhof”

Die Ehrung des Triple-Teamchampions

Cathleen Hensel, die Geschäftsführerin der BTMG, den Gastgebern des heutigen Tages, ehrt alle Staffel-Wettkämpfer/innen mit Erinnerungsmedaillen. Die 3 Finalteams erhalten Siegersekt, Shottingstar-T-Shirts und Pokale. Den Siegerpott überreicht sie an Max Klaeden, den Captain der Unbesiegbaren. Drei Siegertrophäen bezeugen das Biathlon-Triple der Braunlage Ü17-Eishockeycracks und nun sind wir Organisatoren gefordert, den Unbesiegbaren für 2024 einen Kontrahenten entgegenzustellen, der ihnen Kopfzerbrechen bereiten kann. Bis dahin gönnen wir der sympathischen Truppe Jubel, Pyro und Zielwasser-Flatrate aus Siegerpötten. Ach und es gibt noch eine gute Nachricht: Der Lösch-Einsatz der Braunlager Feuerwehr unterstützt von den Feuerwehren aus Hohegeiß, St. Andreasberg und Schierke war erfolgreich und verletzt wurde Niemand.

Der Endspurt um den Etappensieg

Dass sich Quint de Bruin mit seinem Ziel, das Tourfinale in Oberhof 2024 zu erreichen, noch gedulden und vermutlich öfter als ihm lieb ist den Atem anhalten muss, wird klar, als der zweimalige Champion der Biathlon Deutschland-Tour, Hendrik Berner aus Braunschweig in Braunlage eintrifft, um mit einem Etappensieg seine dritte Finalqualifikation zu schaffen. Realistisch betrachtet sinken Quints Chancen damit auf ein Minimum, denn mit Hendrik ist nun ein Ausnahme-Biathlet vor Ort, Vize-Europameister und mehrfacher Deutscher Meister im Sommerbiathlon, ausgebildet im Ski-Internat in Clausthal-Zellerfeld. Hendrik zeigt bei seinem zweiten Wettkampf, den er in 1:38 Minuten mit der schnellsten Zeit aller Wettkämpfer der bisherigen Saison beendet, seine sportlichen Qualitäten, doch er hat einen winzigen Wackler in seiner 5er-Schussserie und kommt damit nicht am jungen Hohegeißer vorbei. So ist der Modus der Biathlon-Tour, Treffer vor Zeit, alle sportliche Athletik hilft nur in Verbindung mit dem fehlerlosen Schießen. Diese perfekte Trefferausbeute zeigt in der letzten Etappenstunde der Flensburger, Carsten Brune (untere Bildzeile, links). In 2:52 Minuten kommt er der Zeit von Quint sehr nahe, aber eben nur sehr nahe.

Um 17.45 Uhr schlägt die Stunde der Wahrheit. Hendrik Berner hat viermal versucht, Quint de Bruin das Finalticket zu entreissen, jeweils fehlten nur Millimeter. Nun geht es ins letzte Rennen der Etappe und beide treten noch einmal gegeneinander an. In ihrer Mitte, Guido Trute, der Viertplatzierte der letztjährigen Etappe in St. Andreasberg. Mittlerweile ist auch Quints Familie, der Bruder und Mama Silvia an der Biathlonarena und drücken die Daumen. Hendrik hat die Kraft für einen fünften schnellen Skilanglauf über 400 m und während sich Quint durch die letzten Stockschübe kämpft hat Hendrik zwei Treffer vorgelegt. Die Sekunde der Entscheidung ist da. Unser zweifacher Tourchampion kommt heute nicht fehlerlos durch seine Schussserie und den de Bruins fallen Steine vom Herzen. In der Tat musste der Youngster heute einige Steine aus dem Weg räumen, um sein Ziel zu erreichen und sich nun auf sein zweites Tourfinale in Oberhof so richtig freuen zu dürfen.

Wir vergeben das Finalticket an Quint de Bruin und sagen Dankeschön an alle Wettkämpfer des heutigen Tages für ihren sportlichen Einsatz, dankeschön an Anja Braem und Christian Braem-Neuwald für ihre Initiative zur Sportapotheke, an den Ski-Club St. Andreasberg für die Bewirtung mit kalten Getränken und an das Team unseres Gastgebers, der Braunlage Tourismus und Marketing GmbH mit Cathleen Hensel und Katie Humphrys für ihr Vertrauen in die Biathlon-Tour, für die gewohnt umsichtige Organisation und für die vielen Liebenswürdigkeiten, die Hotelbuchung, das reichliche Zielwasser für das Tourteam, die Beherbergung unseres Touranhängers für 14 Tage. Wir fühlen uns sehr verwöhnt und kommen mega gerne wieder!

Bilder: Siegward Pein Wettkämpferbetreuung: Gisela und Marco Feulner Moderation und Text: Martin Bremer