Biathlon trifft Blutspende in der Centrum Galerie

Das Biathlon-Tour-Team war gleich “Feuer und Flamme” als unser Tour-Star, Micha Rösch” von seiner Patenschaft für die DRK-Blutspende-Challenge in der Dresdener Centrum Galerie erzählte und von seiner Idee, mit unserem Jederfrau/-mann-Biathlon eine emotionale Verbindung zu dieser so unterstützenswerten Aktion herzustellen. Na klar sind wir dabei und helfen, die Menschen in ihr Herz zu bringen, die einen mehr mit Spiel und Spaß, die anderen mehr durch Sport und Challenge.

Das Ambiete ist perfekt in der höchst gepflegten Centrum Galerie, die eine so angenehme Atmosphäre schafft durch ihre breite Ladenstraße und die luftige Galerie-Bauweise, die das Gebäude auf einer weiten Fläche bis zum Dach öffnet. In Verbindung mit dem naturnah anmutenden dunklen Boden aus Schieferstein erzeugt die Centrum Galerie ein Gefühl von großzügiger Weite und zugleich Bodenständigkeit. Das macht etwas mit einem und schafft eine entspannte Einkaufs-Atmosphäre. Die Biathlon-Challenge bekommt einen perfekten Platz im Erdgeschoss mit freiem Blick auf den Haupteingang.

“Nähe” schaffen in der 4. Corona-Welle

Beste Voraussetzungen für ein lebhaftes Biathlon-Spektakel sollte man meinen, doch ist da ja auch noch Corona mit seiner 4. Welle. Wegen der stark steigenden Inzidenzen gilt nun kurzfristig in Sachsen die 2G-Regel für Veranstaltungen. Darüber hinaus gilt die Maskenpflicht für die mutigen Biathlon-Neulinge auch während der 400m-Strecke auf den Skilanglauf-Simulatoren. Dass dennoch lediglich 2 der 90 WettkämpferInnen ihre Challenge vor dem Ende abbrechen ist ebenso erstaunlich wie erwähnenswert, denn in Verbindung mit der Anstrengung und der mäßig sauerstoffreichen “Indoor-Luft” werden die Protagonisten zwangsläufig mit einer gewissen Luftnot konfrontiert, die es zu “managen” gilt. Natürlich rutscht so manche Maske unter die Nase und es wird deutlich, dass Biathleten schon “alle Hände voll zu tun haben”. Der Besucherstrom ist trotz der verschärften Coronalage enorm, insbesondere am Samstag finden tausende Menschen aus Dresden und dem Umland den Weg in die Centrum Galerie und speziell am Samstag-Nachmittagwird die Biathlon-Challenge zum Spaß- und Sportspektakel, wie wir es von vor der Coronazeit kennen. 90 Wettkämpfer und rund ca. 800 “Schnupperschützen” an den zwei Tagen sind unter den gegebenen Voraussetzungen ordentliche Zahlen.

Ein Olympiasieger engagiert sich: Micha Rösch

Die Aktion “Biathlon trifft Blutspende” ist untrennbar mit Biathlon-Olympiasieger Micha Rösch verbunden. Als Pate der DRK-Blutspende-Challenge ist er am Freitagmittag beim Pressetreffen im Untergeschoss der Centrum Galerie der erste Blutspender der 14-tägigen Challenge. Gleich nach der 20-minütigen Ruhezeit eröffnet der sympathische Sachse zusammen mit Prof. Torsten Tonn, dem Leiter des DRK-Blutspendedienstes Dresden und Centermanager Jürgen Wolf offiziell beide Challenges und steht fortan bis Samstagabend durchgehend für die Menschen zur Verfügung, egal ob Sportler, Fans, Neugierige, Blutspender oder Kids. Mehr noch, der Champion liebt “Augenhöhe”, sucht den Kontakt beim Coaching, im Gespräch und ist mit Kuhglocke in der Hand und Lebhaftigkeit die größte Stimmungskanone an der Biathlonarena. Im Interview erzählt Micha nicht nur von der schlaflosen Nacht vor seinem Olympiasieg 2006 in Turin mit der Deutschen Staffel, sondern auch von traurigen Momenten, wie dem Tod seines Trainers, der dem Krebs erlag. Seither unterstützt der Champion den Verein Sonnenstrahl e.V., der sich für krebskranke Kinder und Jugendliche engagiert. Für die DRK-Blutspende-Challenge hat Micha Rösch Sponsoren überzeugt, die jede Blutspende mit zusätzlichen 10 Euro honorieren, die schließlich dem Sonnenstrahl e.V. zu Gute kommen werden. Das Selbstverständnis mit dem der Familienvater, TV-Biathlon-Experte und Event-Stargast seine öffentliche Rolle für gute Zwecke nutzt beeindruckt auch an diesem Wochenende wieder viele Besucher der Centrum Galerie.

Starke Wettkämpfer, spannende Duelle, prima Stimmung

30 WettkämpferInnen am Freitag und weitere 60 am Samstag sorgen für die sportlichen Highlights in der Centrum Galerie und auch das “Drehbuch” passt, denn der Samstag bringt einige Führungswechsel an der Etappenspitze und Spannung bis zur letzten Minute um 18 Uhr. Die 2-5-minütigen Wettkämpfe starten an beiden Tagen stets dann, wenn einer, zwei oder drei Mutige die Challenge annehmen möchten. 400m kraftaufwändige Doppelstocktechnik auf den Skilanglauf-Simulatoren gehen den 5 Schüssen Stehendschießen aus 10m Entfernung auf 45mm-Ziele voraus. Sieger wird der Wettkämpfer mit der höchsten Trefferzahl. Bei Treffergleichheit gewinnt der Schnellere. Die oder der Beste beider Tage gewinnt die Reise für 2 Personen zum Finale der Biathlon Deutschland-Tour nach Oberhof am 26./27. Februar 2022. Alle WettkämpferInnen werden honoriert mit Tragetaschen von adidas, Trinkflaschen von Sport Scheck, Autogrammpostern von Micha Rösch mit persönlicher Widmung. Für die Besten gibt es zusätzlich Medaillen und Biathlon-Tour-T-Shirts. Einige der besten Leistungen haben wir hier für Euch festgehalten:

Maria Patzelt und Ina Justh

Die besten Damen des Freitags sind Maria Patzelt (im Bild oben links) und Ina Justh. Maria hat als Jugendliche schon Biathlonerfahrung gesammelt. Das zeigt die heutige Gartenbaustudentin mit ihren 3 Treffern und der Zeit von 3:28 Minuten auch an der Biathlonarena. Noch etwas besser ist Ina Justh, die Skilanglauferfahrung und auch eine Vergangenheit als Ruderwettkämpferin hat. Auch ihr unterlaufen nur 2 Schießfehler und in 3:21 Minuten ist sie noch einige Sekunden schneller als Maria Patzelt. In der Gesamtwertung beider Tage erreichen sie die Plätze 25 und 28 als zweit- und drittbeste Damen.

Lukas Angermann

Der Bespanungsmechaniker aus Freital versucht sich am Freitag gleich zweimal im Wettkampf. Beim ersten Versuch gelingt ihm kein Treffer, doch eine Stunde und mehrere Schuss-Serien später werden es gleich großartige 4 Treffer. Zudem hat der Hobbyradsportler die Kraft und Ausdauer für zwei ausgezeichnete Rennen auf dem Skilanglauf-Simulator. Am Ende reicht es für ihn zum zweitbesten Freitagsresultat mit 4 Treffern und 2:29 Minuten. In der Rangliste beider Tage schafft Lukas den 6. Platz.

Iven Hickmann

Ausser Konkurrenz startet der 17-jährige Biathlet des SSV Altenberg, Iven Hickmann. Der Athlet aus der Trainingsgruppe von Micha Rösch gehört in seiner Altersklasse zu den Besten in Deutschland und hilft uns hier in der Centrum Galerie an beiden Tagen kompetent und sympathisch bei der Einweisung und Betreuung der Mitmacher. Im Wettkampf ist der Abiturient am Freitag eine Klasse für sich. Seine 1:59 Minuten sind die beste Zeit des ersten Tages. Ein kleiner Schießfehler schleicht sich ein und zeigt nur, dass auch die besten Biathleten der Perfektion “nur” nahe kommen können. Ivens Resultat ist das beste des Freitags.

John Reimer

John Reimer, auf dem mittleren Skilanglauf-Simulator, hier im Wettkampf mit Angelo Filke (im roten Pullover) und dem Vietnamesen Hoang Nguyen-Huy schafft mit seiner Kraft aus dem Oberkörper einen Wettkampf in starken 2:17 Minuten. 3 Treffer bringen ihn auf Platz 4. Doch der Berufssoldat möchte es nochmal wissen und schafft die 4 Treffer im 2. Versuch, bei dem er sich mehr Zeit beim Schießen lässt. So kommt er auf eine Wettkampfzeit von 3:16 Minuten. Lukas Angermann kann er damit nicht überholen, aber es wird ein starker 3. Platz in der Freitag-Rangliste.

Hubert Hipp

Der Samstag beginnt am Vormittag mit einem Paukenschlag. Hubert Hipp, mit 63 Jahren der bisherige Senior unter allen Wettkämpfern schafft als Erster das fehlerlose Schießen mit 5 Treffern. Der fitte Unternehmer, der mit seiner Firma u.a. das Dresdener Vapiano gebaut hat, das nur einen Steinwurf von der Centrum Galerie entfernt liegt, lässt sich beim Schießen etwas mehr Zeit als die meisten anderen Wettkämpfer und kommt auf 4:22 Minuten. Doch seine 5 Treffer bringen ihn vorübergehend auf Platz 1 der Etappenwertung, weil die höchste Trefferzahl gewinnt und erst bei Treffergleichheit die schnellere Zeit entscheidet. Gratulation für diese tolle Leistung!

3 starke Leistungen

Olha Kozlova aus der Ukraine, die zusammen mit ihrem Mann Urlaub in der Sächsischen Schweiz macht, nutzt den Abstecher nach Dresden um in der Centrum Galerie den in der Ukraine beliebtesten Wintersport einmal selbst auszuprobieren. 3 Treffer in 3:42 Minuten bringen sie unter die besten Damen dieser beiden Tage.

Torsten Loewe (im Bild rechts) verpasst die Etappenführung durch einen kleinen Wackler mit 4 Treffern und 3:12 Minuten. Dieser kleine Wackler bringt am Ende Platz 11 statt die Führung. Biathlon verzeiht auch nicht die kleinsten Fehler.

Ähnlich geht es dem Kampfsportler Kristian Kussyk. Kristian ist aus Bremen zu Gast in Dresden. Er gehört zu den schnellen Skilangläufern des Wochenendes und macht am Biathlongewehr fast alles richtig. Doch dieses “fast” bringt ihn in 2:41 Minuten mit 4 Treffern auf Platz 7 und Senior Hubert Hipp bleibt weiter das Maß der Dinge.

Eric Schwerdtner

Dann erleben wir doch noch den perfekten Biathlon-Wettkampf. Der 23-jährige Görlitzer Eric Schwerdtner hat als Kraftsportler die power für einen schnellen Skilanglauf und als Hobbysquasher offensichtlich auch die ruhige Hand für das nun 2. fehlerlose Schießen dieses Wochenendes. In 2:39 Minuten mit 5 Treffern übernimmt der Wintersportfan die Etappenführung und wäre begeistert, wenn es mit dem Sieg und dem Gewinn der Reise zum Biathlon-Tour-Finale enden würde. Doch der Wettbewerb geht gerade erst in seine letzten beiden Stunden und der Ehrgeiz unter den Sportlichen in der Centrum Galerie ist längst geweckt.

Jetzt ist es das Sport-Spektakel

Der 2-stündige Endspurt dieser Etappe ist nun ein tolles Sport-Spektakel mit ehrgeizigen Wettkämpfern, tollen Leistungen und vielen interessierten Schaulustigen, die manches Mal Biathlon-Atmosphäre erzeugen.

Dominik Fornal

Einer dieser ehrgeizigen Sportler an der Biathlonarena ist Dominik Fornal aus Finsterwalde. Der 27-Jährige betreibt Calisthenics nahezu täglich. Der Begriff beschreibt Eigengewichtsübungen, die u.a. an Barren, Reck oder Sprossenwänden ausgeführt werden, also dem Geräteturnen ähnlich sind. Wie der phantastische 400m-Skilanglauf zustande kommt ist damit schon fast hinreichend erklärt, aber warum schießt der Steuerfachangestellte so präzise, obwohl er sichtlich ausser Atem ist. Mit den ersten drei Schüssen erzielt er rasch 3 Treffer. So langsam muss Eric Schwerdtner um seine Etappenführung bangen. 4. Schuss….Treffer. Wird es das dritte Mal an diesem Wochenende, dass 4 Treffer angezeigt sind und der 5 Schuss zum Verflixten wird? Biathleten erklären die Fehlerhäufigkeit beim letzten Schuss oft damit, dass der “Tunnel” etwas zu früh wieder hell wird, die Konzentration vor dem 5. Schuss schon wieder abgelenkt wird. Dominik bleibt in seinem Rhythmus, schießt und….trifft. 5 Treffer und 2:14 Minuten unterbieten die Leistung des bisher führenden Eric Schwerdtner um 25 Sekunden. Zum Thema Treffsicherheit fällt Dominik später ein, dass er sich in seiner Jugend als Bogenschütze versuchte und dass seine Schwiegereltern begeisterte Biathlonfans seien, so dass er einigen Anschauungsunterricht am TV nehmen konnte. Auf das Finale in Oberhof würden sich Dominik und seine Laura sehr freuen, aber reicht es tatsächlich bis zum Schluss mit Platz1?

Roman Stieben

Roman Stieben fasziniert die Schaulustigen an der Biathlonarena nicht nur deswegen, weil er der Schnellste an diesen beiden Wettkampftagen ist, sondern auch, weil er mit allen seinen vier Wettkämpfen jeweils der Schnellste ist. Der Survivalläufer und Kraftsportler bringt derart viel Kraft auf die Skistöcke, wie wir es in 6 Jahren Biathlon-Tour erst zwei oder dreimal erlebt haben. In 72, 68, 67 und 73Sekunden bewältigt der sympathische Norddeutsche die jeweilige 400m-Strecke und schießt zu gut, um es nicht immer wieder mit echten Chancen auf den Etappensieg zu versuchen, aber heute eben auch nicht gut genug, um Dominik Fornal von Platz 1 zu verdrängen. 4, 3, 4 und 3 Treffer lauten seine Resultate und er würde es wohl auch noch ein fünftes Mal versuchen, doch er ist mit seiner Frau aus Bremerhaven gekommen um mit Freunden in Dresden zu feiern. Und so bleibt das Feiern des Etappensieges am Ende doch Dominik Fornal und seiner Laura vorbehalten.

Die Biathlon-Tour sagt Dankeschön

Mit der Ehrung des Siegers, Dominik Fornal, endet das zweitägige Biathlonevent in der Dresdener Centrum Galerie. Dominik und seine Freundin Laura werden wir am 26./27. Februar 2022 in Oberhof zum Tourfinale wiedersehen. Unser Dank gilt allen WettkämpferInnen für ihren Mut und ihre Motivation. Ein besonderer Dank gilt dem Gastgeber, der Centrum Galerie mit Organisator Martin Hartl und Centermanager Jürgen Wolf sowie dem DRK-Blutspendedienst Nord/Ost Dresden mit Kerstin Schweiger und Silvana Knappe, dass sie die Idee von Michael Rösch zu “Biathlon trifft Blutspende” in die Tat umgesetzt haben. Ein großer Dank geht an einen großen Menschen, Micha Rösch, der trotz seiner langen und erfolgreichen Biathlonkarriere ganz und gar auf dem Boden geblieben ist und mit Herz und Kopf über den eigenen Tellerrand hinausschaut. Der abschließende Dank geht an mein Team der Biathlon-Tour, Biathlet Iven Hickmann und den unverzichtbaren Daniel Holtschneider.

Technik: Daniel Holtschneider Text: Martin Bremer