Erfurt feiert den Sommeranfang mit Sport, Musik und Traumwetter

Für die Biathlon-Tour ist es eine besondere Ehre, im Herzen der Landeshauptstadt Erfurt dabei sein zu dürfen, wenn mit der Aktion “Erfurt bewegt sich” der Barmer Thüringen und des Stadtsportbundes gleich 3 hotspots der Erfurter City zu “Sportplätzen” werden und Tausende Besucher zu Mitmachen, Spaß und Bewegung einladen. Dass wir seit 2022 nun bereits zum 4. Mal in Folge dabei sein dürfen ist wie ein schönes Märchen und ehrt wiederum auch uns ein bisschen, denn unser Angebot des Biathlonerlebnis’ für alle Neugierigen wird hier am Erfurter Angerkreuz von Jahr zu Jahr trotz jeweils hochsommerlicher Temperaturen ausgezeichnet angenommen. Doch es wird eben auch gesehen, in diesem Fall von Erfurts Citymanagerin, Patricia Stepputtis, die selbst eine großartige Sportlerin im Tischtennis und zugleich Biathlonfan ist, und von Markus Hodermann, dem Leiter der Barmer Thüringen, der auch heute wieder die gesamte Zeit über selbst vor Ort ist und das Event zur Chefsache macht.

Heute dauert das Sportprogramm nur von 10 – 15.30 Uhr, weil Erfurt zum Sommeranfang neben Sport mit der Fete de la Musique ab 16 Uhr beschwingt in den Abend durchstarten möchte. Also haben wir statt der üblichen 4 Schießbahnen eine 5. ins Programm genommen, auf der Biathlon-Trainer Uwe Frankenberg allen neugierigen Kids das Liegendschießen näherbringt. Das wird so gut angenommen, dass wir zeitweise auch die Bahn 4 zur Kids-Bahn erklären, auf der Luca Feulner beim Coaching auf alle Viere gehen muss. Rund 150 Kids und ca. 400 Erwachsene werden trotz der verkürzten Eventzeit zu Schnupperschützen. In ca. 40 Wettkämpfen werden 70 Neugierige zu Biathleten und entscheiden sich trotz hochsommerlicher Temperaturen dafür, auch die anstrengenden 400 m auf den Skilanglauf-Cardiogeräten in Angriff zu nehmen. Und so dürfen wir auch in diesem Jahr wieder mit Freude feststellen, Erfurt bewegt sich tatsächlich an diesem Tag des Sports.

Das Tour-Team ist für alle da

Anders, als in den meisten anderen Etappenstädten der Biathlon-Tour steht hier in Erfurt keine Staffelstadtmeisterschaft mit vorangemeldeten Teams im Mittelpunkt des Events, sondern es geht von der ersten bis zur letzten Minute spontan zu. Ankommen und sofort Mitmachen lautet das Angebot. ANfangs gelingt dies ohne Wartezeit für die Neugierigen, doch in den letzten 3 Stunden muss sich das Tourteam schon ziemlich ranhalten, um die Wartezeiten der Biathlon-Neulinge auf wenige Minuten zu begrenzen. Für ein authentisches Biathlonerlebnis gehört etwas Coaching natürlich dazu. Geduldig erklärt das 5-köpfige Tourteam die Funktionen des 4 kg schweren Biathlongewehres und nicht selten haben die Neugierigen niemals zuvor ein Gewehr in der Hand gehabt. Dann dauert es natürlich mitunter etwas länger, bis Treffer gelingen beim Schießen aus 10 m Entfernung auf die Ziele mit 45 mm Durchmesser und die Premiere am Biathlongewehr zum Erfolgserlebnis wird.

Erklärungsbedürftig sind auch die Skilanglauf-Cardiogeräte, auf denen die Wettkämpfenden 400 m in der klassischen Doppelstocktechnik zurücklegen, um danach ausser Atem den magischen Moment des Biathlons erleben, das Schießen nach Belastung, bei dem das Gewehr im Rhythmus des schnellen Atems auf und ab wippt. Nun ist Technik und Körperbeherrschung gefragt. An dieser Stelle wird Biathlon zur Kunst und der Funke springt auf so ziemlich jeden Sportfreund über, denn die Herausforderung ist ebenso komplex wie universell, weil sie Fähigkeiten erfordert, die in fast allen Sportarten ebenfalls eine Rolle spielen: Reaktion, Körperbeherrschung, Konzentration, Stabilität in der Grundhaltung. Das Team der Biathlon-Tour freut sich mit und über jede(n), die/den wir durch diesen Prozess begleiten und möglichst nach dem Wettbewerb mit einer Shootingstarmedaille auszeichnen dürfen.

Vor der Talentförderung steht die Talente-Gewinnung

Die Biathlon-Tour brächte keine Olympiasieger hervor wurde kürzlich seitens eines DSV-Trainers geäussert und als Begründung dafür genannt, warum unsere Mitmach-Challenge für alle Neugierigen in Leistungssportkonzepten keine Relevanz hätte. Natürlich bringt die Tour keine Olympiasieger hervor. Wenn es so einfach wäre, dann gäbe es Millionen Olympiasieger. Aber wo kommen die Olympiasieger von morgen her und durch welche Momente “verlieben” sie sich in den Biathlon-Sport? Darauf werden die Antworten schon schwieriger. Auch wir haben darauf keine klare Antwort, doch Eines ist uns sehr klar: Darauf zu warten, dass die Talente zum Biathlon kommen ist weniger effektiv, als zu den Talenten zu kommen und sie für Biathlon zu gewinnen. Das machen wir auch heute wieder 6 Stunden lang in der Erfurter Innenstadt und haben mit Biathlon-Trainer Uwe Frankenberg aus Zella-Mehlis einen ebenso kompetenten wie engagierten Experten an unserer Seite, der neugierige Kids aller Altersklassen in die Kniffe des Biathlonschießens einweist und dabei viel Begeisterung weckt. Natürlich wählt Uwe die Variante des Liegendschießens für die Jüngsten und verwendet dafür eine besonders leichte Gewehrkonstruktion unseres Hersteller-Partners, ecoaims. Über 100 Kids nehmen heute die Chance wahr, bei Uwe erste Erfahrungen am Biathlongewehr zu machen und manche Talente werden dabei zu Meisterschützen/innen und nehmen stolz ihre Shootingstarmedaille in Empfang. Die Allerbesten schickt Uwe uns für die Kids-Biathlonchallenge rüber, bei der 200 m auf den Skilanglauf-Cardiogeräten zurückgelegt werden und die Kids danach ihre 5 Schüsse Liegendschießen erstmals nach körperlicher Belastung üben können. Am besten macht das heute der erst neunjährige Michael Sturm, der 4 seiner 5 Schüsse ins Ziel bringt. Begeisterung jedoch erleben wir seitens der Jüngsten heute hundertfach und ja, dass wir heute den Olympiasieger von morgen inspirieren durften ist unwahrscheinlich, aber es fühlt sich einfach richtig an, zu den Talenten zu gehen und sie für unsere Sportart zu gewinnen.

Zwei Vorjahressieger im Kampf um den Etappensieg

Es ist das schönste Lob für unseren Etappensiegerpreis, die Reise zum Tourfinale nach Oberhof, wenn diehjenigen, die es bereits erlebt haben zurückkommen und zu den motiviertesten Wettkämpfern zählen. Heute sind es gleich Zwei “alte Bekannte”, die in Erfurt ihr Ticket zum Tourfinale im März 2026 lösen möchten. Bardolf Parthen (obere Bildzeile) hat hier am Angerkreuz in den beiden Vorjahren mit seiner nahezu perfekten Treffsicherheit zweimal in Folge gewonnen. Für den Ilmenauer Straßenbauer ist das Finale sozusagen ein Heimspiel und heute kommt er erneut die 30 Autominuten aus seiner Heimatstadt rüber nach Erfurt, obwohl er beim Jubiläumsfest seiner Freiwilligen Feuerwehr eigentlich dringend gebraucht wird. Der junge Motorsportfan ist ein Phänomen, denn wann immer wir ihn im Wettbewerb erlebt haben, hat er sich am Biathlongewehr noch nie ein misslungenes Schießen geleistet. Vielleicht mal ein Schießfehler, aber darüber ärgert er sich dann schon. Heute hat er gleich um 10 Uhr am Morgen überhaupt keinen Grund sich zu ärgern und legt mit 5 Treffern und 2:23 Minuten ein Ergebnis vor, mit dem man alle drei bisherigen Etappen hier in Erfurt gewonnen hätte. Besser geht das kaum für den jungen Thüringer, der auch im März beim Finale in Oberhof bei seinen 10 Schüssen komplett fehlerlos blieb und seinen 17. Platz unter den 30 Finalisten wohl nur durch etwas Skilanglauftraining noch verbessern könnte. Immerhin, die Möglichkeit wäre ja sogar gegeben mit der tollen Skisporthalle in Oberhof.

Was sich nach einem klaren Etappensieg für Bardolf Parthen anhört ist jedoch keineswegs klar, denn der zweifache Champion des Citybiathlon-Samstags in Gera, Moritz Buggisch (untere Bildzeile), hat sich die Etappe in Erfurt ausgeschaut, um trotz des in diesem Jahr ausfallenden Events in Gera seine Chance auf das Finalticket zu nutzen. Moritz war bei seinen beiden Erfolgen in Gera ebenfalls komplett fehlerfrei am Biathlongewehr und beide Male mit 1:59 und 1:56 MInuten sogar noch schneller als Bardolf Parthen heute in Erfurt. Auch beim Finale in Oberhof 2024 erreichte der BWL-Masterstudent aus Leipzig ein ganz starkes Ergebnis. Im zweiten seiner drei heutigen Wettkämpfe erreicht Moritz dann auch mit 2:16 Minuten eine schnellere Zeit als Bardolf, doch ein Schießfehler trennt den sportlichen Thüringer, der in Erfurt aufgewachsen ist, von der Etappenführung. Mit dem 3. Start von Moritz hängt die Etappenführung von Bardolf daher am seidenen Faden. Der sportliche Moritz, der Wettkampferfahrungen in vielen Sportarten sammelte, u.a. in Fußball, Tennis, Rugby und Hockey, ist auch im dritten Anlauf der schnellere Skilangläufer im Vergleich zu Bardolf. Doch nach 2:13 Minuten stehen 4 Treffer auf seiner “Haben-Seite” und selbst für einen Könner, wie Moritz bleibt das Schießen ohne jeden kleinsten Wackler eine Herausforderung, die sich nicht auf “Knopfdruck” realisieren lässt. Heute geht das Fernduell der Etappenchampions an Bardolf Parthen, der sich über seinen 3. Sieg in Folge beim Biathlon in Erfurt freuen darf.

Mehr Fehlschüsse , als seine Besten, leistet sich heute das Biathlon-Tourteam in der Fotoerstellung, denn die weiteren Top10-Wettkämpfer haben wir leider nicht im Bild festgehalten. So auch nicht den Meisterschützen, Abdullah Shbeib, der in 3:44 Minuten als Einziger neben Bardolf Parthen ein fehlerloses Schießen schafft und den 2. Platz der Tagesrangliste erreicht. So müssen wir an dieser Stelle auf die Tagesrangliste verweisen und uns damit entschuldigen, dass wir durch die zusätzliche Schießband und den höchst lebendigen Andrang an der Biathlonarena unsere Fotoeinsätze leider allzu oft verpassten. Wir geloben Besserung!

Die Biathlon-Tour sagt herzlich Dankeschön