Citybiathlon mit Dornröschen, Weihnachtsmann und toller Stimmung

Zwei Citybiathlons an einem Wochenende und jeweils mit Teamchallenges, wie an diesem 2. Adventswochenende in Menden am Samstag und Hofgeismar am heutigen Sonntag nehmen wir nur dann in unser Jahresprogramm auf, wenn uns beide Etappen so sehr ans Herz gewachsen sind, dass die Freude auf das Wiedersehen und die Lust auf die Weiterentwicklung der Biathlonevents den nicht geringen Zeitdruck überstrahlen. So stellt es sich dar mit dem Weihnachtmarkt-Biathlon am Unteren Graben in Hofgeismar, den wir heute zum 7. Mal durchführen und mit dem wir durch Hochs und Tiefs, durch hohen Schnee und tiefe Regenpfützen marschiert sind und der so viele unvergessliche Momente hervor gebracht hat, wie etwa den Sieg des seinerzeit 76-jährigen Reinhold Kersten bei der Citybiathlon-Premiere hier 2017, mit dem Reinhold bis heute in 10 Jahren Biathlon-Tour der älteste der über 300 Etappensieger ist und 2017 beim Tourfinale auf Schalke mit Etappensiegern um den Toursieg kämpfte, die nicht mal ein Viertel seiner Lebenszeit auf dem Buckel hatten. Stimmungsvolle Staffelmeisterschaften folgten vor allem 2018 und 2023 und es macht uns froh, dass es der heutige Biathlontag in Sachen Stimmung und Zuschauerbegeisterung ebenfalls in diese Rubrik der Highlights des Hofgeismar-Biathlons schafft. Zahlreiche Schaulustige verfolgen mit Emotionen und herrlich vielen Momenten empathischen Applaus’ die beiden Halbfinals der Staffel-Challenge, in denen die angemeldeten 6 Teams die besten 3 Staffeln ermitteln, die danach im Finale um den Championstitel und den Stadtmeistertitel kämpfen. Alle, die den Citybiathlon hier bereits aus früheren Jahren kennen, erleben das Event im ungewohnten Modus, denn erstmals wählen wir hier den Wettbewerb mit Liegend- und Stehendschießen, bei dem jeder Wettkämpfende 2 x 250 m (Damen und Ü64: 200 m) auf dem Skilanglauf-Cardiogerät zurücklegen, nach dem ersten Abschnitt für 5 Schüsse Liegendschießen ans Biathlongewehr wechseln und nach dem zweiten Abschnitt der Meisterprüfung des Biathlons begegnen, den 5 Schüssen Stehendschießen. Den Schwierigkeitsgrad behalten wir bei, es wird aus 10 m Entfernung auf Ziele mit 45 mm Durchmesser geschossen. Übrigens: unser älteste Etappensieger von 2017 ist auch heute wieder dabei und hat bei keinem der bisherigen Hofgeismarer Citybiathlons gefehlt. Mit seinen 83 Jahren erreicht Reinhold Kersten auch heute wieder einen Top 10-Platz im Feld der 50 Wettkämpfenden, denn 9 seiner 10 Schüsse landen im Ziel. Solche Momente mitzuerleben sind die schönste Belohnung für manchen Zeitdruck und manche Mühen in der Planung und Durchführung der Biathlon-Tour in der Adventszeit.
In diesem Jahr hat, neben uns, auch der Hessische Rundfunk in der Hessenschau über den Hofgeismarer Citybiathlon berichtet. Den 30 sekündigen Bericht könnt Ihr mit einem Klick auf das obere Bild anschauen.
Das 1. Halbfinale der Teamchallenge

Seinen ersten Gänsehautmoment hat dieses 1. Halbfinale bereits am Start, denn dort ist der 83-jährige Reinhold Kersten, eingerahmt von dem gerade 17-jährigen Flugschüler und Hobby-Imker, Mika Fetters und der Mitte 20-jährigen Rettungsschwimmerin und Kunstradfahrerin, Antonia Mehrtens bereit für den Start. Mit dem Start sprechen die Drei eine gemeinsame Sprache, die vom Sportsgeist geprägt wird, am Ende trennt sie eine gute Minute, doch viel mehr vereint sie, denn wer beobachtet, wie die Drei ihr bestes geben, um die eigenen Möglichkeiten voll auszuschöpfen und wie das Publikum mit viel Applaus ein so feines Gespür für Anstrengung und Leistung beweist, der wünscht sich vielleicht, ähnlich wie der Autor dieser Zeilen, ein solches “Hofgeismar-Momentum” für das ganze Land. Viele Probleme würden sich mit dieser mentalität komplett auflösen. Doch zurück zum Halbfinale der Staffel-Stadtmeisterschaft, in dem die DLRG die gute Vorlage ihrer Startläuferin, Antonia Mehrtens nicht nutzen kann und die Führung wegen zu weniger Treffer von Franziska Presler (2) und Jonas Böttner (3) rasch an den Titelverteidiger, Luftsportverein Hofgeismar 1 abgeben muss, für die Maximilian Niederbremer mit Schnelligkeit und 6 Treffern sowie Martin Wagenknecht mit 7 Treffern die Wende herbeiführen und die Meisterschützin des Vorjahres, Sina Junghans mit erneut überragenden 9 Treffern ihrem Team die Finalteilnahme sichert. Die DLRG muss um Platz 2 in diesem Rennen hart kämpfen, weil die TSG-Jedermänner 1 zwar zusammen über 250 Jahre aufs Papier bringen, aber auch die starke Bilanz von 28 Treffern gegenüber 12 Fehlschüssen. neben Reinhold Kerstens 9 Treffern überragen auch die 8 Treffer von peter Dörr, der schon im Vorjahr als meisterschütze bester seiner Jedermänner war und wie ein guter Wein mit jedem jahr besser wird. So hat ihr schneller Präsident, Andreas Humburg, als Schlussläufer sogar die Chance, seine Jedermänner auf Platz 2 zu bringen, doch die DLRG hält mit ihrem Tauchlehrer und Schlussläufer, Martin Reitz dagegen und rettet 25 Sekunden Vorsprung ins Ziel. Damit können die Hofgeismarer Rettungsschwimmer noch auf den Einzug ins Finale hoffen.
Das 2. Halbfinale der Teamchallenge

Im zweiten Halbfinale ersetzt das ganz kurzfristig nachgemeldete Team 2 des Luftsportvereins Hofgeismar, “Junge Wilde” das Team des IT-Management-Unternehmen, manserv, das kurzfristig absagte. Sie treffen auf “ältere Wilde”, denn die TSG-Jedermänner haben noch ein zweites Team auf die Beine gestellt, das durch harte Mittwochabend-Trainingseinheiten kampferprobt ist. Ob es für beide Teams gegen die Running Gags aus Holzminden zum Sieg reichen wird, die zuletzt im Sommer die Teamchallenge in Bad Pyrmont gewannen, ist dennoch fraglich, doch die Zeit des DLRG-Teams (21:35 Minuten) und damit die Finalqualifikation als besseres der beiden zweitplatzierten Teams könnten das realistische Ziel sein. Die Running Gags marschieren dann auch tatsächlich mit ganz starken 32 Treffern bei nur 8 Fehlschüssen und der schnellsten Zeit der 6 Teams von 15:50 Minuten unangefochten ins Finale. Das Duell um Platz 2 bleibt lange spannend, bis der sportliche Ringer im Team der Jungen Wilden, Felix Wegner, mit 8 Treffern für den Höhenflug der Luftsportler sorgt, dem DER Moment dieses zweiten Halbfinals folgt, denn auch die TSG-Jedermänner haben einen Jungen Wilden in ihren Reihen. Paul Schmidt, der Jugendwart der TSG-Turnabteilung, kämpft als Schlussläufer vom ersten Meter an mit derart offenem Visier, dass der Funke voll überspringt und das Publikum den großen Kämpfer phantastischunterstützt. Als Paul dann völlig ausser Atem beim Liegendschießen auch noch starke 4 Treffer hinlegt, die von lauten HEY-Rufen begleitet werden, ist vielleicht auch Christoph Danders, dem 1. Vorsitzenden des Luftsportvereins Hofgeismar und Schlussläufer seiner Jungen Wilden einen Moment lang etwas mulmig zumute. Doch der Luftfahrttechniker behält die Nerven, setzt 2 Treffer im letzten Stehendschießen und erreicht mit seinem Team Platz 2 mit 20:30 Minuten. Die Jungen Wilden erreichen das Finale und Publikumsliebling Paul Schmidt bringt seine TSG-Jedermänner 2 nach 22:50 Minuten ins Ziel und darf im Applaus baden.
Das Finale der besten 3 Teams

Beide Teams des Luftsportvereins stehen also im Finale der besten 3 Teams und Rahmen die Favoriten aus Holzminden ein, die Running Gags, die mit der schnellsten Zeit der 6 Halbfinalteams von 15:50 Minuten in dieses Finale starten.In der ersten Runde lässt sich Mika Fetters, der Youngster im Team des Titelverteidigers Luftsportverein 1 mit starken 6 Treffern nicht von Running Gag, Mike Bohne, abschütteln. Lediglich 10 Sekunden liegen zwischen beiden Teams, während für die “Jungen Wilden” Janis Baumann mit insgesamt 90 Sekunden Strafpause für seine 6 Fehlschüsse etwas den Anschluss verliert. Matchwinner für die Running Gags ist dann bereits in der zweiten Runde der Trainer des Teams. Andreas Timmermann, eigentlich zurückhaltend an der “Seitenlinie” und stets zum richtigen Zeitpunkt mit Tipps und als Unterstützung für sein Team da, springt heute selbst als Athlet ein und ersetzt damit Laura Käse. Wer gibt nun dem Trainer die Tipps? Die Antwort ist, er braucht keine. In beeindruckender Weise bleibt der schießerfahrene frühere Jungschützenkönig des Bürgerschützenvereins Holzminden als einziger aller 50 Wettkämpfenden sowohl mit seinen 5 Schüssen Liegendschießen wie auch stehend komplett fehlerfrei und benötigt für seinen Finalwettkampf nur gerade 3:19 Minuten. Damit bringt der Coach sein Team nicht nur mit einer Minute Vorsprung vor dem Luftsportverein in die dritte Runde, sondern gewinnt unangefochten die Einzelwertung dieser 25. Etappe in Hofgeismar und ergattert als dritter der Timmermann-Family das Finalticket für Oberhof.
Die Entscheidung im Teamfinale

Der Rückstand für die vier Titelverteidiger hält sich in Grenzen (60 Sekunden), weil Maximilian Niederbremer mit 7 Treffern und schnellem Skilanglauf seine Vorlaufleistung um satte 38 Sekunden verbessert. Leider kann Martin Wagenknecht seine Vorlaufleistung mit 7 Treffern nicht wiederholen und muss nach 6 Fehlschüssen Running Gag Lena Timmermann ziehen lassen, die 9 von 10 Schüssen im Ziel unterbringt und hinter Papa und Bruder als beste Dame des Tages Platz 3 belegt. Linus Timmermann macht den Sieg der Running Gags perfekt, die nur 14:45 Minuten für den neuen Modus mit Liegend- und Stehendschießen benötigen (Im Vergleich: Am Vortag schaffte die seit Jahren überragende Staffel des SV Bieber Lendringsen beim Mendener Citybiathlon im gleichen Modus 14:24 Minuten. In Menden wären die Running Gags mit ihren 14:45 Minuten Zweite geworden). In Hofgeismar sind sie die Besten, doch um den Stadtmeistertitel kämpfen die Lokalmatadoren und da ist es ein Duell der beiden Teams des Luftsportvereins, das durch starke 3:20 Minuten und 6 Treffer von Michi Kupski für die Jungen Wilden kurzzeitig nocheinmal spannend wird, bis die erneut so großartig schießende Sina Junghans, wie im Vorjahr ihr Team des Luftsportvereins 1 als Schlussläuferin mit 8 Treffern und 4:10 Minuten im zweiten Jahr in Folge zum Biathlonstaffel-Stadtmeister-Titel führt. Im Vorlauf hatte Sina sogar 9 ihrer 10 Schüsse ins Ziel gebracht und damit als Viertbeste des Tages nur die 3 Überflieger aus Holzminden vor sich. Platz 2 der Staffel-Stadtmeisterschaft bringt der 1. Vorsitzende des Luftsportvereins, Christoph Danders, persönlich für seine Jungen Wilden nach Hause und macht damit die Segelflieger vom Dingel zum Maß der Dinge in Sachen Biathlon in Hofgeismar.
Die Ehrung

Hofgeismars Dornröschen ehrt alle Teams mit Erinnerungsmedaillen. Für das beste Team des Tages, die Running Gags aus dem niedersächsischen Holzminden, gibt es statt eines Pokals einen Hofgeismar-Gutschein. Die 8 Wettkämpfer der beiden TSG-Jedermänner-Teams werden seitens der Biathlon-Tour mit 8 Tour-Team-T-Shirts geehrt, weil sie bei 6 der 7 Hofgeismarer Citybiathlons mit ihren Teams aktiv waren und damit das treueste Team dieses Events sind. Die Pokale für die 3 besten Teams der Biathlonstaffel-Stadtmeisterschaft erhalten für den 3. Platz die DLRG Hofgeismar und gleich zweifach, der Luftsportverein Hofgeismar mit seinen “Jungen Wilden + 1. Vorsitzendem” auf Platz 2 und den Titelverteidigern und nun zweimaligen Stadtmeistern ihres Team 1, das sich zudem über einen Hofgeismar-Gutschein freuen darf.
Bester Einzelbiathlet des Tages wird Andreas Timmermann, den die Biathlon-Tour damit herzlich zur Teilnahme am Tourfinale in Oberhof am 28./29.03.2026 einlädt.
Die Biathlon-Tour sagt herzlich Dankeschön

Im Anschluss an die Teamchallenge erfreuen wir uns an weiteren 20 spontan in den Wettkampf startenden mutigen Sportlern, die noch um den Siegerpreis der Reise zum Tourfinale nach Oberhof kämpfen. Besonders gut machen es Kawa Bibo, der mit 9 Treffern den 5. Platz erreicht, der Hofgeismarer Schachspieler, Daniil Petrovskyi auf Platz 11, Marcus Schmidt und Ottmar Weber mit ebenfalls starken 8 Treffern auf den Plätzen 12 und 13.
Die Biathlon-Tour bedankt sich herzlich bei allen WettkämpferInnen des Tages für die Motivation und den sportlichen Einsatz. Ein großes Dankeschön geht an Regine Gundermann von der Stadt Hofgeismar für die erneut hervorragende Organisation dieses Events und natürlich an Dornröschen, die sich an diesem 2. Adventssonntag die Zeit nahm zur Ehrung der Teilnehmenden. Unser Dank gilt nicht zuletzt den besonders treuen Teams dieses Citybiathlons, also den sympathischen TSG-Jedermännern um Präsident Andreas Humburg und den Luftsportverein Hofgeismar mit ihrem 1. Vorsitzenden Christoph Danders, die beide mit gleich 2 Teams am Start waren und den Citybiathlon schon länger unterstützen.
Ein großes Dankeschön möchten wir an dieser Stelle auch einmal mehr an unseren Hauptpartner, den Biathlon-Weltcup Oberhof richten. Das größte Deutsche Biathlonspektakel, das vom 8.-11. Januar 2026 in der Arena am Rennsteig erneut die komplette Weltelite des Biathlons am Start haben wird, unterstützt die Biathlon-Tour und ermöglicht ihr damit erst den großartigen Siegerpreis der Reise zum Tourfinale.
Ein herzliches Dankeschön geht, gerade in dieser Adventszeit, an mein Team der Biathlon-Tour. Gisi, Marco und Harry erleben die ersten drei Adventskerzen in Schlitz, Hofgeismar und Lippstadt, damit wir nicht aus der Übung kommen geht es in dieser Zeit auch auf die Marktplätze in Menden und Mayen. Mit Blick auf die Krankentage der Menschen in unserem Land bin ich um so dankbarer für ein Team, das auch dann füreinander da ist, wenn mal die Nase läuft oder der Rücken schmerzt. Ein herzlicher Dank für die zahlreichen wunderbaren Bilder, die diesen Biathlon-Tag so lebendig in Szene setzen, geht an unseren Etappensieger aus Schlitz, Matthias Blaschke, der eben längst nicht nur über Biathlon-Talent verfügt.
Biathlon-Tour-Team: Bilder: Matthias Blaschke; Technik und Wettkampfbetreuung: Marco Feulner, Siegward Pein, Gisi Feulner; Social Media-Betreuung: Lena Bremer und Marvin Meisel, Text und Moderation: Martin Bremer

