Na klar funktioniert Biathlon am Niederrhein

Eigentlich stellten wir es nie in Frage, dass die Biathlon-Tour als Mitmachevent für alle Neugierigen auch am Niederrhein für Begeisterung sorgen kann, schliesslich hatten wir genau hier, an der Herzogbrücke in Kleve 2016 bereits eine lebendige Touretappe und auch die Teamchallenges in Dinslaken, Kevelaer, Goch und Willich machten seinerzeit richtig Freude. Doch nach dem weniger gut besuchten Event im Juni in Kalkar und der nun für Kleve ausgefallenen Teamchallenge wegen zu wenigen Anmeldungen wollten wir doch besonders nachdrücklich den Beweis erbringen, mit unserem Event auch in dieser Saison Begeisterung am Niederrhein entfachen zu können. Das gelingt hier in der Schwanenstadt am linken unteren Niederhein aus vielerlei Gründen bestens. Zum Einen ist das sportliche Stadtfest “Kleve verein(t)” bei herrlichem Frühherbstwetter bestens besucht, so dass den gesamten Tag über Neugierige an die Biathlonarena strömen. Zum Anderen sind unter den mehr als 500 Schnupperschützen/innen des Tages erfreulicherweise viele Begeisterungsfähige, die unsere Challenge mit 400 m Cardio-Skilanglauf und 5 Schüssen Stehendschießen aus 10 m Entfernung auf die Ziele mit 45 mm Durchmesser annehmen und mit viel Motivation um den Siegerpreis, die Reise für 2 Personen zum Tourfinale aller Etappensieger nach Oberhof, kämpfen. 72 Wettkämpfende in den 30 Rennen des Tages bringen immer wieder Menschentrauben an Zuschauern an die Biathlonarena, und gerade auch diese Schaulustigen tragen mit empathischer Unterstützung, Applaus und den bekannten Heey- und Oooh-Rufen zur tollen Biathlon-Atmosphäre bei, so dass durch die Biathlonarena an der Herzogbrücke manches mal an diesem Tag ein Hauch von Oberhof weht. Na also, wenn Vieles zusammen passt, dann gelingt die Biathlon-Tour-Challenge am Niederrhein keineswegs schlechter, als in den wintersport-erprobten Mittelgebirgen, wie Harz, Sauerland, Schwarzwald oder Thüringer Wald. Dass es so kommt verdankt die Biathlon-Tour der engagierten Organisation der Wirtschaft Tourismus Marketing Kleve GmbH mit unserer Ansprechpartnerin vor Ort, Mina van Lutterveld, die als Veranstalter von Kleve verein(t) mit ihrem attraktiven Programm tausende Menschen in die Innenstadt lockt und nicht zuletzt auch dem Kooperationspartner des Klever Citybiathlons, dem Kreissportbund Kleve und seiner Geschäftsführerin Nathalie Tebarth, der in den Wochen vor dem Event die Kommunikation erheblich unterstützt hat. Die Biathlon-Tour sagt beiden Partnern herzlich Dankeschön und freut sich über den großen Zuspruch.

Soo eine Bandbreite: Wettkämpfende aus 28 Nationen, jünger & älter, weiblich & männlich

International ist das Feld der mutigen Biathlon-Debutanten bei jeder Etappe der Biathlon-Tour und spiegelt damit zunächst einfach nur den aktuellen Bevölkerungsquerschnitt. Doch Wettkämpfende aus 28 Nationen sind definitiv eine Extraerwähnung wert, weil auch beim Olympischen Biathlon 2022 in China insgesamt nicht mehr als genau 28 Nationen teilnahmen. Hinsichtlich der Vielfalt braucht sich der Klever Citybiathlon also vor gar keinem Event dieser Sportart verstecken und einige wenige Beispiele aus der Starterliste belegen das schon: Da bekommen die beiden nepalesischen Ingenieurstudenten von der Hochschule Rhein-Waal zwar nicht viele Treffer hin, aber um so mehr Applaus. Der amerikanische Aircraft-Mechaniker vom Flughafen Weeze trifft auch nicht besser und auch die Syrerin, Zin; bleibt bei einem “Ehrentreffer” mit 5 Schüssen stehen. Etwas besser machen es der Afrikaner Alpha, Krzysztof aus Polen oder Frantisek aus Tschechien mit 2 Treffern. Mit 3 Treffern bereits in der besseren Hälfte der Ergebnisliste finden sich der holländische Lehrer Roy, der perfekt deutsch sprechende Iraker, Nawar oder der albanische Ringer, Ali, wieder. Einige Zeit über Mittag an der Spitze der Etappenrangliste bleibt der junge Litauer, Elonas mit dem schon sehr guten Ergebnis von 4 Treffern und 2:34 Minuten, bevor er von dem deutschen NRW-Vizemeister im Kraft-Dreikampf, Yannick, mit 4 Treffern und 2:28 Minuten abgelöst wird. Der 16-jährige indische Ringer von Rhenania Kleve, Aayan, wird dann zum ersten Meisterschützen, der alle 5 Schüsse ins Ziel bringt und die Etappenspitze erklimmt, von der er Last-Minute dann doch noch verdrängt wird, als Sven aus Kleve noch etwas für den “Deutschen Medaillenspiegel” tut. Dies alles schauen wir uns in den kommenden Absätzen noch etwas genauer an. An dieser Stelle feiern wir einfach einmal die Internationalität, die ja nicht immer im positiven Licht erstrahlt, aber an diesem Nachmittag in Kleve ein schönes Potenzial aufzeigt, nämlich dass in den Anstrengungen des gemeinsamen Wettbewerbs Integration so mühelos und selbstverständlich gelingt. In dieser Biathlon-Challenge kommt in wunderbarer Weise dazu, dass von der 11-jährigen Ruderin, Jana, bis zu den aktiven Rentnern, Herbert und Hans-Dieter, alle Altersgruppen miteinander in die Challenge starten. Dabei sind die “Biathletinnen” zwar zahlenmäßig leicht unterlegen, bringen aber mit Alexandra, Christina und Jana gleich 3 in die Top 10. Wäre der Alltag wie eine Biathlon-Challenge, dann stünden wir mit der Integration in unserem Land an einer anderen Stelle.

Das Rezept fürs Biathlondebut: Ein Herz voller Mut, doppelte Portion Kraft, etwas Kampfgeist und eine ganz ruhige Hand

Weder Biathlonerfahrung noch Vorübung sind notwendig, um an diesem Sonntag in Kleve sein Biathlondebut feiern zu können. Unter den 72 Wettkämpfenden ist heute tatsächlich kein einziger geübter Biathlet, nur Jana Harmeling hat Erfahrung durch vorherige Biathlon-Touretappen und startet ausser Konkurrenz, weil sie im Tourteam als Schießtrainerin dabei ist. Viele der Biathlon-Neulinge haben andere sportliche Hobbies, kommen vom Laufen, Ringen, Rudern, Badminton, Fußball, Hockey, Tennis oder gehen ins Gym. Einige machen gar kein Sport, aber nehmen zum Glück trotzdem die Sportchallenge bei uns an. Coaching, Übung an den Biathlongewehren und Einweisung in die Cardioloipen gibt es direkt vor Ort. Alle Neugierigen nehmen sich mehr oder weniger Zeit, um die Tipps in Treffsicherheit und perfekte Doppelstockschübe umzusetzen. Es geht stets sehr spontan zu bei der Biathlon-Tour und ca. alle 10 Minuten startet ein Wettkampf mit 2 oder 3 Mutigen. “Mutig” sind sie auch deswegen, weil sie eben nicht sicher sein können, wie viel von ihrer Treffsicherheit nach der Belastung der 400 m Cardio-Skilanglauf wohl noch übrig geblieben ist und dann sind da ja auch noch die Schaulustigen, vor denen man sich nicht blamieren möchte. Wir feiern unsere Wettkämpfenden immer, egal wie gut sie treffen und erst recht, wenn sie inmitten ihres kräftezehrenden 400 m Cardioskilanglaufes schlapp machen und sich nur mit viel Mühe und Willenskraft bis ins Ziel kämpfen. Auch die empathischen Zuschauer haben dafür ein sehr feines Gespür und in genau dieser Atmosphäre trauen sich mehr und mehr Neugierige in ihre Biathlonpremiere. Diese spezielle und förderliche Stimmung lässt sich nie, bei keiner Etappe unserer Tour garantieren oder herbeireden. Sie ist die “Kür”, die oft funktioniert, aber nicht immer und die manchmal perfekt funktioniert. Der Citybiathlon in Kleve schafft in diesem Ranking aus dem Stand einen Platz im vorderen Drittel. Es macht richtig Laune hier am Niederrhein.

Starke Damenleistungen

3 Damen schaffen es in die Top 10 der Etappenrangliste mit den 72 Wettkampfresultaten. Auf Platz 9 liegt am Ende die Sportlehrerin, Christina van Heukelum (untere Bildzeile, links). Die Langstreckenläuferin ist mit ihren Vereinskameradinnen Anette und Svenja am Start. Alle 3 hatten am Vormittag schon einige Kilometer zusammengelaufen, doch das hält sie nicht davon ab, am Nachmittag noch das Biathlondebut draufzusetzen. Christina trifft dabei im Stile einer Biathletin mit 4 von 5 Schüssen. In unserem Ranking “Treffer vor Zeit” kann sie die Kolleginnen damit klar hinter sich lassen. Noch besser als Christina macht es die 22-jährige Alex Pennewitz (obere Bildzeile mit Mütze). Beim Skilanglauf hat sie zu kämpfen, da fehlt ihr etwas Oberkörperkraft, doch es fehlt ihr nicht an Willenskraft und damit kommt sie auch ans Ziel. Am Biathlongewehr begeistert sie die Schaulustigen als erste Meisterschützin des Tages und bringt alle ihre 5 Schüsse ins Ziel. Damit wird Alex beste Dame des Tages und muss in der Gesamtwertung nur gerade 2 Männern den Vortritt lassen. Herzlichen Glückwunsch.

Ausser Konkurrenz schafft freilich auch Jana Harmeling (untere Bildzeile, rechts) die 5 Treffer mit 5 Schüssen und erreicht mit ihren 2:08 Minuten die beste Leistung des Tages. Jana ist heute im Tourteam für die Betreuung der Biathlonneulinge zuständig und erstellt zusammen mit ihrer Mutter, Silvia, die Bilder, die hier abgebildet sind (Herzlichen Dank dafür an die beiden!). Die Handball-Verbandsligaspielerin in Essen hat Biathlonerfahrung auch ausschließlich durch die Biathlon-Tour, bei der sie seit Jahren zu den Allerbesten gehört. Schön, dass sie hier in Kleve, zusammen mit Vater Dirk und Mutter Silvia ihre Biathlonerfahrung weitergibt.

Sehr gut sieht auch das Biathlondebut von Carlotta Hölke (untere Bildzeile, mitte) aus, obwohl es nicht mit 4 oder 5 Treffern endet. Aber wie die Tennisspielerin in der Loipe das Tempo des späteren Etappensiegers mitgeht und dann auch mit einem ambitioniert schnellen Schießrhythmus 3 Treffer erzielt, das muss mit rein in dieses “Best of”, auch wenn es “nur” Platz 21 wird. Abgesehen von Jana Harmelings 2:08 Minuten sind Carlottas 2:54 Minuten die schnellste Damenleistung und auch mit Blick auf die anderen Touretappen hat eine Zeit unter 3 Minuten von einer Dame bei ihrem ersten Tourwettkampf durchaus Seltenheitswert.

Die Etappenführung wechselt zweimal

Bereits vor Meisterschützin Alex Pennewitz erkämpfen sich am Mittag und frühen Nachmittag zwei schnelle Männer die Etappenführung. Im litauischen Duell erreicht Elonas Andrieka (obere Bildzeile, links) in schnellen 2:34 Minuten 4 Treffer mit seinen 5 Schüssen und besiegt damit nicht nur Kumpel, Zygimantas, sondern übernimmt die Etappenführung von Anthony Pedraza, der zuvor mit 3 Treffern an der Spitze der Rangliste stand. Doch auch Elonas kann sich nur rund eine Stunde über die Etappenführung freuen, bis Yannick Dirlt (untere Bildzeile, links) zwar nicht die Trefferzahl aber die Zeit für die 400 m Skilanglauf und die 5 Schüsse verbessern kann. Yannick, der als Vizemeister bei den NRW-Meisterschaften im Kraft-Dreikampf also ein bereits erfolgreicher Sportler ist, macht auch beim Biathlon eine sehr gute Figur und nutzt seine Kraft für einen sehr schnellen 400 m-Skilanglauf. Bereits nach 90 Sekunden wechselt der frühere Eishockeyspieler ans Biathlongewehr, wo er den ersten Schuss vielleicht etwas zu schnell setzt und mit einem Fehlschuss beginnt. Danach sitzen alle weiteren Schüsse und mit 4 Treffern und 2:28 Minuten kann Yannick mit 6 Sekunden vor Elonas die Etappenführung übernehmen. An diese Zeit kann Maksut Tulgu (obere Bildzeile, rechts) nicht herankommen, doch 3:29 Minuten und starke 4 Treffer bringen dem sympathischen Kasachen den 7. Platz in der Tageswertung.

Die Lokalmatadoren des Clever Ruder Clubs werden zu Biathleten

Heute an der Herzogbrücke sind sie sozusagen unsere Nachbarn, denn gleich gegenüber der Biathlonarena präsentiert sich der Clever Ruder Club von 1971, der seinen Trainingsalltag auf dem Spoykanal ausrichtet, der nur wenige Meter entfernt unter der Herzogbrücke herfließt, nicht nur den interessierten Besuchern, sondern richtet zudem eine kleine Ruderchallenge auf dem vereinseigenen Ruder-Ergometer aus. Clevererweise bietet die Jugendabteilung des Clubs auch gleich den Kuchen an, der den Hunger nach dem Sport stillt, aber auch von jenen nachgefragt wird, die weder beim Biathlon noch in der Ruderchallenge aktiv sind. Jedenfalls ist schon am Nachmittag der gesamte Kuchen verkauft und nun haben die Jugendlichen des Clubs Zeit und Lust ihr Biathlontalent zu beweisen. Dabei kommt ihnen die Doppelstocktechnik auf den Skilanglauf-Cardiogeräten durchaus entgegen, denn auch hier sind kräftige Armzüge gefragt. Insofern wundern wir uns nicht über die starken Zeiten von Moritz, Lars und Hannah über die 400 m-Strecke. Am Biathlongewehr gelingen den beiden Jungs gleich jeweils 3 Treffer mit ihren 5 Schüssen, Hannah trifft ebenso zweimal, wie später Johanna und sogar die erst 12-jährige Jana erzielt einen Treffer. Zum Tagessieg reicht es nicht ganz für unsere Nachbarn aber wir drücken ihnen fest die Daumen für ihren Einsatz beim Rheinmarathon in wenigen Tagen , wo sie zwischen Bonn und Köln im 5er-Boot neben Kraft und Ausdauer auch Teamgeist benötigen. Wenn die Biathlon-Tour also am kommenden Wochenende in Mönchengladbach-Eicken zur 20. Etappe des Jahres einlädt, dann werden wir auch an unsere sportlichen Nachbarn aus Kleve denken.

Die Kampfsportler der DJK Rhenania “ringen” mit dem Biathlongewehr

Viel Kampfkraft und Motivation bringen die Ringer der DJK Rhenania Kleve an die Biathlonarena. Die noch junge Abteilung des Traditionsvereins besteht erst seit 2020 und ist im Rahmen des DOSB-Projekts Integration durch Sport entstanden. Heute präsentiert sich das Team bei Kleve verein(t) den Stadtfestbesuchern und kann bereits schöne Erfolge bei NRW-Landesmeisterschaften in verschiedenen Gewichts- und Altersklassen vorweisen. Bei ihren Biathlonpremieren glänzen die Kampfsportler mit ihrer Power auf den Skilanglauf-Cardiogeräten. Sam Aliwand (obere Bildzeile, rechts) erreicht mit 2:10 Minuten die drittschnellste Zeit des Tages vor Teamkollege Jure Lubelic (untere Bildzeile, rechts) mit 2:14 Minuten. Auch Amir Gzhamaldaev und Islam Chapanov sind mit 2:23 und 2:24 Minuten schneller als der Etappenführende, Yannick Dirlt. Doch ihnen allen gemeinsam ist, dass sie nicht an die 4 Treffer herankommen, mit denen Yannick am Nachmittag seine Biathlonqualitäten unter Beweis stellen konnte. Sam kommt mit 3 Treffern aber schon recht nahe dran und, wie es sich für Kampfsport-Talente gehört, bleibt eine wichtige sportliche Qualität intakt, die Motivation. Bisher “ringen” sie mit dem Biathlongewehr und stets schleichen sich Wackler ein, doch ihr Ziel, die Etappenführung zu erreichen, hat das Team noch nicht aufgegeben. Und ein Ass haben sie dabei auch noch im Ärmel…

Das “Ringer-Ass” wird zum Meister-Biathlet, doch die Etappengeschichte geht noch weiter

Mit dem 16-jährigen Abiturienten Aayan Khan (obere Bildzeile) schicken die Rhenania-Ringer ihren vielleicht besten Schützen ein zweites Mal in den Wettkampf. Der junge Inder hatte seine Biathlonpremiere eine halbe Stunde zuvor mit 3 Treffern beendet und dabei wurde schon deutlich, dass Aayan, neben der sportlichen Kraft, auch Ruhe und Konzentration aufbauen kann und damit die Grundvoraussetzung für einen starken Biathlonwettkampf mitbringt. Eine weitere Qualität zeigt der junge Ringer, der nach seinem Abi Medizin studieren möchte, in diesen Momenten seines zweiten Wettkampfes: schnelle Lernfähigkeit. Denn in der Cardioloipe stürmt er nicht zur nächsten Bestzeit, sondern gibt ein kleines bisschen nach. Dadurch ist er wenige Sekunden langsamer, als zuvor, aber auch etwas weniger ausser Atem. Am Biathlongewehr nimmt er sich jenen kurzen Moment der Sammlung, um dem Adrenalin Konzentration entgegen zu setzen. Dieses “Umschalten” garantiert noch keinen perfekten Biathlon, aber es ist eine wesentliche Voraussetzung auf dem Weg dorthin. Ein wenig verlängert Aayan die Pause vor dem ersten Schuss, um den Atem etwas zu kontrollieren und bringt dann den ersten Schuss ins Ziel. Fehlerlos und unter dem Jubel seiner Ringer-Kameraden kommt Aayan durch seine Schuss-Serie und wird in 3:00 Minuten zum ersten Meisterschützen des Tages und damit gegen 17 Uhr, eine Stunde vor Ende der Etappe zum neuen Führenden in der Tageswertung.

Doch alleine diese letzte Etappenstunde bringt in 7 Rennen noch 20 Wettkämpfende hervor, die Aayan von Platz 1 der Rangliste verdrängen möchten. In dieser Zeit startet auch Alex Pennewitz, die für ihre 5 Treffer 4:26 Minuten benötigt und damit den Platz direkt hinter Aayan belegt. Auch Sven Lippe (untere Bildzeile) kommt nah ran an die Bestleistung des Ringers. Der 46-jährige Läufer des Leichtathletik-Vereins Nütterden ist bei seiner Biathlonpremiere schnell und treffsicher zugleich. 2:30 Minuten und 4 Treffer bringen den Schreinermeister auf Platz 4 und lassen ihn doch hadern über den einen Wackler, der sich eingeschlichen hatte. Um 17.50 Uhr meldet sich Sven zum letzten Rennen des Tages noch einmal zurück und nimmt einen zweiten Anlauf zum Etappensieg. Mittlerweile sind auch die Rhenania-Ringer und Aayan wieder zurück an der Biathlonarena, weil direkt im Anschluss an dieses Rennen die Ehrung des Besten ansteht. Sven macht es auf dem Skilanglauf-Cardiogerät so, wie zuvor schon Aayan und verausgabt sich nicht vollständig. Seine 2:30 Minuten aus dem 1. Wettkampf waren ja auch 30 Sekunden schneller, als die 3:00 Minuten, die es nun zu schlagen gilt. Am Biathlongewehr angekommen ist die Chance von Sven auf eine komplett fehlerfreie Schuss-Serie realistisch betrachtet kaum größer als 5%. Aber das größte Hindernis, den ersten Schuss, überwindet der Biathlonfan mit einem Treffer. Früher war Sven auch als Sportschütze mit dem Luftgewehr beim Schützenverein in Rindern aktiv. OK, dann steigt die Chance auf die 5 Treffer vielleicht auf 10%. Doch Sven bringt auch den 2. und 3. Schuss ins Ziel. Nun werden auch die Augen der siegesgewissen Rhenania-Ringer größer und die Spannung steigt nocheinmal an der Biathlonarena. 4. Schuss, Treffer. Nun fehlt nur noch ein Treffer zum Etappensieg und Svens Chancen sind mindestens auf 50% angewachsen. Erleben wir einen Last-Minute-Sieg, ähnlich, wie in Wolfenbüttel im August durch Jörg Weimar oder kann in wenigen Sekunden doch Aayan jubeln? Die Zeit zeigt 2:49 Minuten, Sven schiesst und…trifft. Der Klever Citybiathlon findet seinen Champion mit dem letzten Schuss. Er heisst Sven Lippe. Doch das Event hat auch einen höchst fairen Zweitplatzierten. Das beweist Aayan in diesem Moment, als er Sven zum Sieg gratuliert.

Die Biathlon-Tour sagt Dankeschön

Sven Lippe werden wir als Finalist Ende März 2026 in Oberhof wiedersehen, wenn er in der dortigen Skihalle auf Skiern und am Kleinkalibergewehr gegen die Etappensieger der anderen Städte um den Toursieg 2025 kämpfen wird.

Unser Dank gilt allen motivierten Mitmachenden und den empathischen Zuschauern, die diesem Tag Lebendigkeit eingehaucht haben. Wie sich Biathlon in Kleve anhörte und in bewegten Bildern aussah, das zeigt das kleine Video von Gisi Feulner.

Herzlichen Dank an den KSB Kleve und die Geschäftsführerin, Nathalie Tebarth, die sich für die Biathlon-Tour als Mitmachevent für alle Neugierigen im Kreis eingesetzt hat und uns gleich mit Kalkar und Kleve zwei Etappen am unteren Niederrhein vermittelte. Große Klasse, dass wir uns hier beweisen duften!

Der abschließende Dank gilt den Veranstaltern des Tages, der WTM Kleve und unserer Gastgeberin, Mina van Lutterveld für das Vertrauen in die Biathlon-Tour, für die engagierte Kommunikation des Events und die ebenso professionelle wie angenehme Zusammenarbeit in den zurückliegenden Wochen. Diese Etappe würden wir gerne im Tourprogramm behalten und im kommenden Jahr weiterentwickeln. Ob es dazu kommt, darüber berichten wir hier auf unserer Webseite.

Tour-Team: Bilder: Silvia und Jana Harmeling, Video + Betreuung des Infopoints: Gisi Feulner, Technik und Wettkampfbetreuung: Marco Feulner und Dirk Harmeling, Social Media-Betreuung: Lena Bremer und Marvin Meisel; Text und Moderation: Martin Bremer

Der andere Blick auf die Biathlon-Tour: instagram @biathlontour