Es ist Hessentag für die Biathlon-Tour

Die 3. Hessen-Etappe in den vergangenen 8 Wochen führt uns, nach Kassel im November und Hofgeismar am 2. Advent, nun zum verkaufsoffenen Sonntag zwischen den Jahren in die Gastgeberstadt des Hessentages 2019, Bad Hersfeld. Das gemütliche osthessische Einkaufsstädtchen mit seiner gepflegten Altstadt, überregional durch die seit 1951 jährlich stattfindenden Festspiele in der Stiftsruine ein Begriff, ist auch für die Biathlon-Tour kein unbekanntes Pflaster. 2017 und 2018 konnten wir bei Indoor-Etappen in der City-Galerie, die von unserem heutigen Aufbauort auf der Breitenstraße nur rund 100 m entfernt liegt, das erfreuliche Interesse der Einheimischen an der Sportart Biathlon bereits kennenlernen und brachten das vor allem mit der (relativen) Nähe zum Biathlon-Weltcuport Oberhof in Verbindung. Bei der heutigen Outdooretappe, die maßgeblich initiiert wurde durch Jörg Markert, den Centermanager der City-Galerie, dieses Mal in seiner Funktion beim Stadtmarketing Bad Hersfeld e.V., erfahren wir auch mehr über die regionalen Traditionen des Wintersports und des Sportschießens im Kreis Hersfeld-Rotenburg. Sie werden im folgenden noch etwas vertieft im Nachbericht über eine Etappe, die mit einem erfreulichen Zuschauerinteresse ebenso punktet, wie mit erwärmender Biathlonstimmung an einem richtig kalten Wintertag und insbesondere durch starke Wettkämpfer/innen-Leistungen und viel, viel Neugierde und Mitmachfreude.

Großes Dankeschön!

Unser Dank gilt zuvorderst dem Stadtmarketing Bad Hersfeld e.V., die für ihren verkaufsoffenen Sonntag, einen Tag nach dem Biathlon auf Schalke in der Veltinsarena und eine Woche vor dem Biathlon-Weltcup in Oberhof, auf den beliebten Wintersport setzen und der Biathlon-Tour die Belebung der Innenstadt zutrauen. Hunderte Schnupperschützen nehmen das kostenlose Schießen am Biathlongewehr im Laufe des Tages wahr. Dieses große Interesse gibt dem Stadtmarketing e.V. ebenso recht, wie die Menschentrauben, die sich über fast 6 Stunden stets aufs Neue an der Biathlonarena sammeln, wenn ein Wettkampf gestartet wird. Über 70 Wettkämpfer bringt diese Biathlonetappe hervor, 33 davon starten in den 11 dreiköpfigen Teams zur Bad Hersfelder Staffelmeisterschaft, die ab 14 Uhr sicherlich das Highlight des Tages ist. Hier gilt unser Dank zum einen der engagierten Organisatorin des Stadtmarketings, Sabine Schmidt, die nicht müde wurde, Teams zu überzeugen mit Mut den Wettkampf in der für sie fremden Sportart anzunehmen. Zum anderen gilt der Dank den Teams selbst, Heide Aust, der Inhaberin der Sportagentur speed, die gleich 2 Sportkreis Teams an den Start bringt und dafür sogar Rotenburgs Bürgermeister und Sportkreis-Vorsitzenden, Christian Grunwald, als Teamcaptain gewinnt. 3 Teams bringt der lokale Skiclub Neuenstein mit an die Biathlonarena. Große Klasse und herzlichen Dank an die Wintersportler und ihren Vorsitzenden, Thomas Batzke, der auch selbst an den Start geht. Unübertroffen ist jedoch unsere “Biathlon-Tour-Familie des Jahres”, die Krimmels. Mit gleich 3 Teams kommt die sympathische Großfamilie aus Baunatal rüber nach Bad Hersfeld, natürlich inítiiert durch unsere beiden Etappensieger und Finalisten in Ruhpolding, Nicholas und Julian Krimmel, die bei den Etappen in Kassel und Hofgeismar ganz oben auf dem Podest standen. An dieser Stelle zunächst ein fettes Dankeschön. Von ihren Teams wird noch die Rede sein.

Drei Spitzensportlerinnen an der Biathlonarena

Wir freuen uns darüber hinaus über das Team der Tischtenniscracks vom TTC Hohe Luft. Hier gilt der Dank besonders Jörg Markert, der sich nicht zu schade war, bei seinen Teamkollegen Überzeugungsarbeit zu leisten. Super, dass der Hessische Meister im Sommerbiathlon 2019, Mark Andree Sippel, mit viel Freude bei diesem Jedermann-Biathlon-Tag dabei ist und mit seinen Sportschützenkollegen des SV Stärklos ein Team bildet. Und dann ist da noch das jüngste der 11 Teams, der Schützennachwuchs aus Eitra. Die 3 jungen Sportler bekommen vom Publikum für ihre große Motivation besonders viel Applaus. Und dann bietet diese Etappe in Bad Hersfeld noch eine ganz besondere Überraschung, denn 3 Spitzensportlerinnen aus dem Kreis Hersfeld-Rotenburg sind an der Biathlonarena dabei und stehen uns in Interviews Rede und Antwort. An dieser Stelle gilt der Siegerin der paralympischen Spiele 2004 im Luftgewehrschießen und Sportschützin des Jahres 2005, Manuela Schmermund, ebenso unser Dank, wie der mehrfachen Europameisterin und sogar Weltrekordlerin mit der Deutschen Nationalmannschaft und Bundesligaschützin der Schützengilde Mengshausen, Jaqueline Becker, und der jungen Biathletin, Leonie Litzenbauer (im Bild oben im hellblauen Hoodie), die es mit jahrelangem Training am Ski-Internat in Willingen bis in den C-Kader der Biathlon-Nationalmannschaft schaffte. Zugleich bitten wir um Entschuldigung, dass wir nur Leonie Litzenbauer an dieser Stelle ins Bild setzen. Der Grund ist einfach: Die 8 Hände unseres Tourteams sind an diesem Tag dauerbelegt durch die vielen Neugierigen, Mitmacher, Wettkämpfer, so dass uns für Fotos von den Interviews mit den 3 sympathischen Spitzensportlerinnen einfach eine freie Hand fehlte. Doch speziell von Leonie Litzenbauer wird noch zu berichten sein, denn die 20-Jährige, die beim SC Neuenstein ihre ersten Wintersporterfahrungen sammelte, begeistert das Publikum heute längst nicht nur beim Interview.

Los geht’s mit den spontanen Wettkämpfern

Um kurz nach 12.00 Uhr stehen mit Rainer und Ute Rätzing sowie dem Rotenburger Feuerwehrmann, Jonas Siegel, die ersten 3 Mutigen auf den Thoraxtrainern, auf denen 400 m in der Doppelstocktechnik des klassischen Skilanglaufs absolviert werden. Das dauert nicht so lange, die meisten schaffen das in ungefähr 2 Minuten. Die Besten, wie Julian und Nicholas Krimmel oder auch Christian Grunwald, benötigen nicht einmal 90 Sekunden für diesen Skilanglauf-Langsprint. Zuvor hatten unsere 3 ersten Wettkämpfer bereits am Biathlongewehr geübt und nun kommen sie mit dem kleinen, aber durchaus entscheidenden Handicap wieder ans Biathlongewehr, nämlich stark ausser Atem nach der Belastung. Das Ringen nach Luft bringt für alle 3 eine gänzlich neue, ungeübte Situation, denn das Biathlongewehr wippt im Rhythmus des kaum zu bändigen Atems hin und her. Ein ruhiges Anvisieren der 45 mm-Ziele aus 10 m Entfernung ist ebenso kaum möglich, wie das Luft anhalten. So werden unsere 3 von einem Moment auf den nächsten mit einer Situation konfrontiert, für die sie noch keine geübte Lösung parat haben. Nun spontan Körperbeherrschung und maximale Konzentration aufbauen zu können, also instinktiv das Richtige zu machen, darin besteht das Erlebnis für die Wettkämpfer, doch auch die Schaulustigen haben Freude dabei zu beobachten, wie gut sich die Biathlon-Novitzen aus der Affäre ziehen. Etwas Ehrgeiz ist auch im Spiel, denn die oder der Beste des Tages gewinnt die Reise für 2 Personen zum Finale der Biathlon Deutschland-Tour am 8.-9. Februar 2020 in Ruhpolding, wo die 38 Etappensieger 2019 in der Chiemgau-Arena, dann auf Skiern und am Kleinkalibergewehr um den Toursieg kämpfen.

Unsere oben abgebildeten ersten 6 Wettkämpfer schlagen sich schon sehr ordentlich am Biathlongewehr. Alle schaffen mindestens einen Treffer mit ihren 5 Schüssen. Am besten macht es Jonas Siegel (im Bild oben rechts), der dreimal trifft. Doch bis zum Etappenende um 18 Uhr werden 15 Wettkämpfer sogar 4 oder 5 Treffer geschafft haben. Das ist ein starkes Etappenergebnis.

Der erste fehlerlos schießende Wettkämpfer

Gegen 13 Uhr ist es dann soweit. Den ersten aufbrausenden Applaus für einen fehlerlos schießenden Wettkämpfer spenden die Hersfelder einem Gast. Oliver Frank aus Baunatal geht in einen Trainingswettkampf zur Vorbereitung seines späteren Staffeleinsatz und kämpft mit Teamkollege Julian Krimmel und Hessens Sommerbiathlonchampion, Mark Andree Sippel. Doch während die beiden Sommerbiathleten ihre Treffsicherheit noch nicht ganz gefunden haben, zeigt der Bezirksliga-Sportschütze mit der Luftpistole und mit dem Luftgewehr, dass ihm auch das Schießen nach Belastung nicht fremd ist. Letzteres könnte vor allem mit der Dame auf dem Bild zusammenhängen, denn Olivers Frau, Tanja Frank, ist Präsidentin des Hessischen Schützenverbandes und seit vielen Jahren engagierte Förderin des Sommerbiathlons in Hessen. In 2:32 Minuten (gemessen wird die Zeit vom ersten Meter des Skilanglaufes bis zum finalen 5. Schuss) macht Oliver auch sportlich auf dem Thoraxtrainer eine gute Figur und übernimmt nach 18 Wettkämpfern am heutigen Tag die Führung in der Etappenrangliste. Natürlich gibt es von uns für diese starke Leistung das Shootingstar-T-Shirt und die Erinnerungsmedaille. Besonders gut meint es die Dramaturgie des Tages später, denn eine von nur 4 fehlerlos schießenden Wettkämpfer/innen wird, in einem sehr speziellen Moment, später auch Tanja Frank. Doch darüber berichten wir weiter unten im Nachbericht zum Staffelfinale.

Bad Hersfelder Biathlonstaffel-Meisterschaft

Inmitten des Tages, von 14-16 Uhr, liegt die 1. Bad Hersfelder Biathlonstaffel-Meisterschaft mit 11 dreiköpfigen Teams. Die letzten beiden Eventstunden gehören dann noch einmal allen spontanen Neugierigen. Hier an der Biathlon ist viel Vorfreude spürbar. Die Wettkämpfer der 11 Teams, die wir gerade mit Musik über den roten Teppich haben einlaufen lassen, wirken motiviert und ein wenig nervös. Eine schöne Kulisse hat sich bereits gebildet mit fröhlichen Zuschauern, die schon in der Vorstellungsrunde mit Applaus nicht sparen. Letzte Einweisungen also für die 33 Athleten und dann kann es mit 4 Staffelrennen losgehen, in denen wir die 3 schnellsten Teams ermitteln, die im anschließenden Finale um den Titel des Team-Champion antreten.

Das 1. Rennen

Hier treffen das Team der Weihnachtswichtel (Bahn 1) auf das jüngste Team, den Schützennachwuchs Eitra (Bahn 2) und auf Team 1 des Sportkreises Hersfeld-Rotenburg.

Platz 3 im 1. Rennen: Schützennachwuchs Eitra

in 10:55 Minuten
mit Ben Winter, Paul Nürnberger, Julian Fälber. Sportschützin Melina Ferenszkiewicz fällt kurzfristig aus. Für sie springt Pfadfinder Paul Nürnberger ein. Mit jeweils 4 Treffern schaffen es die beiden Sportschützen, Ben Winter (Platz 15) und Julian Fälber (Platz 8) unter die Besten in der Einzelwertung. Wenn Paul gewusst hätte, was auf ihn zukommt und etwas mehr hätte üben können, dann wäre für das jüngste Team in diesem starken Feld noch mehr möglich gewesen als der 10. Platz im Teamwettbewerb. Auf ein Neues in 2020, ihr seid auf einem guten Weg.

Platz 2 im 1. Rennen und Finalisten: Die Weihnachtswichtel

in 8:10 Minuten
mit Rouven Wendel, Tanja Frank, Nicholas Krimmel. Im ersten Moment hatten sich die 3 sicher schon gedanklich vom Finale verabschiedet, doch als drittschnellstes Team reicht es für die Weihnachtswichtel noch gerade so zur Finalqualifikation. 10 Treffer mit 15 Schüssen legen die Grundlage und das sportliche Tempo auf dem Thoraxtrainer führen schließlich ins Finale. Dort werden alle 3 Weihnachtswichtel ihre eigene Vorlaufleistung verbessern. Deswegen schreiben wir an dieser Stelle: auf Wiedersehen im Finale.

Platz 1 im 1. Rennen und Finalisten: Team Sportkreis 1

in 7:44 Minuten
mit Werner Schnitzer, Heide Aust, Leonie Litzenbauer. Als zweitschnellstes der 11 Vorlauf-Teams geht’s für die sportlichen 3 des Sportkreises Hersfeld-Rotenburg bis ins Finale. Der Polizeihauptkommisar, Werner Schnitzer, ist auch nach 5 Jahren als Pensionär noch treffsicher und vor allem auch fit. Mit 2:44 Minuten und 4 Treffern erreicht er das 12.-beste der 73 Einzelresultate des Tages. Heide Aust, die Geschäftsführerin des Hessischen Basketballverbandes hat bei ihrer Biathlonpremiere auch eine ruhige Hand am Biathlongewehr. Sie wird drittbeste Wettkämpferin des Tages mit 3 Treffern und 2:36 Minuten. Übertroffen wird sie von ihrer Teamkollegin, Leonie Litzenbauer. Klar, könnte man sagen, die 20-jährige Biathletin hat am Ski-Internat in Willingen einige Jahre lang nahezu täglich diese Sportart trainiert und war in ihrer Altersklasse eine der besten Biathletinnen in Deutschland. Doch saubere 5 Treffer in starken 2:19 Minuten müssen erstmal erzielt werden, das haben bei uns etwa Sven Fischer oder Daniel Böhm nicht geschafft. Im Finish kann Leonie den Tour-Etappensieger von Kassel, Nicholas Krimmel, auf Distanz halten und ihr Sportkreis-Team zum Sieg führen. Zudem übernimmt Leonie die Etappenführung von Oliver Frank und verbessert seine 2:32 Minuten um 13 Sekunden.

Das 2. Rennen

Die drei Weihnachtsengel auf Bahn 1 bekommen es mit dem Team 2 des Sportkreises und dem Team 1 des Skiclubs Neuenstein zu tun.

Platz 3 im 2. Rennen: Skiclub Neuenstein Team 1

in 12:18 Minuten
mit Reiner Birkel, Karl-Heinz Hemel, Lea Müller. Kurzfristig springen die 3 Wintersportler in diesem 2. Rennen ein, weil sich die Tischtennisspieler des TTC Hohe Luft beim Aufwärmen im Cafe wohl nicht rechtzeitig vom Ofen trennen konnten. Erst für Rennen 4 eingeplant startet das Neuensteiner Trio nach nur wenigen Übungsschüssen am Biathlongewehr. Diese Selbstlosigkeit wirkt sich in diesem Falle ungünstig auf das Ergebnis aus. 3 Treffer mit 15 Schüssen führen allein zu 3 Minuten “Strafrundenpause”. Reiner Birkel ist mit 2 Treffern und 2:56 Minuten der Beste der Drei. Für einen der Siegerpokale reicht es nicht, aber vielleicht gab’s ja nach der Staffelmeisterschaft eine Runde vom Tischtennisteam?

Platz 2 im 2. Rennen: Team 2 des Sportkreises

in 10:28 Minuten
mit Christian Grunwald, Andreas Ruck, Jörg Hansen. Für den schnellen Sportkreis-Vorstand wäre es ein prima Ergebnis geworden, wenn nicht ausgerechnet Schießen zum Biathlon gehörte. Bis zum Biathlongewehr läuft es bestens. Bürgermeister Christian Grunwals ist mit seiner Wettkampfzeit von 2:00 Minuten einer der Schnellsten des Tages und auch der 2. Vorsitzende der Skigemeinschaft Rotenburg, Andreas Ruck gehört in der Loipe zu den Besten des Tages. Aber mit 13 Fehlschüssen sind sie die Pazifisten unter den heutigen Skijägern. Zur Vorbereitung auf den nächsten Biathlon vielleicht einfach mal auf der Kirmes Rosen für die Liebsten schießen

Platz 1 im 2. Rennen: Die Weihnachtsengel

in 9:47 Minuten
mit Franzi Krimmel, Vicki Krimmel, Mima Krimmel. So reichen den ebenfalls friedliebenden Weihnachtsengeln 4 Treffer, um dieses 2. Rennen zu gewinnen. Mima Krimmel steuert mit 2 Treffern das beste Ergebnis bei. Vermutlich sind sie damit trotzdem noch die treffsichersten Engel auf Erden?

Das 3. Rennen

Im starken 3. Rennen gibt’s das Duell der Sportschützen und Sommerbiathleten des SV Stärklos und des SSV Baunatal. Die Tischtennis-Kreisligisten des TTC Hohe Luft haben als Dritte im Bunde ein schwieriges Rennen erwischt.

Platz 3 im 3. Rennen: TTC Hohe Luft

in 10:38 Minuten
mit Dagmar Wagner, Helmut Hoffmann, Andreas Zaenker. Bestens aufgewärmt gehts für die 3 Indoorsportler nun also im 3. statt im 2. Rennen zur Sache. Doch gegen die starken Sportschützen wird die hohe Luft doch dünn. Da helfen selbst die sehr guten 3 Treffer der 1. Vorsitzenden, Dagmar Wagner und von Helmut Hoffmann nicht aus und auch die starken 2:18 Minuten von Kassenwart Andreas Zaenker nicht. Mehr als der 3. Platz ist für die tapferen Celluloidball-Artisten in diesem Rennen nicht drin. Doch Platz 9 bei der Biathlonpremiere ist aller Ehren wert.

Platz 2 im 3. Rennen: JoPaMa des SV Stärklos

in 8:15 Minuten
mit Pascal Appel, Jonas Bolender, Mark Andree Sippel. 11 Treffer erzielt das Sportschützentrio des SV Stärklos mit seinen 15 Schüssen. Einer mehr hätte sie ins Finale gebracht. So bedeutet es mit 5 Sekunden Rückstand auf die Weihnachtswichtel den 4. Platz unter den 11 Teams und zwei Top10-Platzierungen in der Einzelwertung durch Mark Andree Sippel (Platz 6 in 2:17 Minuten mit 4 Treffern) und Jonas Bolender (Platz 10 in 2:27 Minuten mit 4 Treffern).

Platz 1 im 3. Rennen und Finalisten: SSV Baunatal

in 7:14 Minuten
mit Oliver Frank, Alex Krimmel, Julian Krimmel. 12 Treffer und ganz viel Tempo machen die Gäste des Sportschützenvereins Baunatal zum besten Vorlaufteam und zum Favoriten im Finale. Im Fernduell um Platz 1 in der Einzelwertung kann Sportpistolenschütze Oliver Frank kontern und unterbietet die 2:19 Minuten von Biathletion Leonie Litzenbauer um 1 Sekunde. Das beste Pferd springt nicht höher, als es muss. Alex Krimmel schafft 4 Treffer und 2:20 Minuten das siebtbeste Ergebnis des tages und der Tourbeste 2019, Julian Krimmel, begnügt sich mit 3 Treffern und schafft mit 1:50 Minuten das bisher schnellste Resultat des Tages. Zusammen sind die Drei das Maß der Dinge vor dem Finale.

Das 4. Rennen

Der 4. Vorlauf ist ein Duell des Skiclubs Neuenstein mit seinen Teams 2 und 3

Platz 2 im 4. Rennen: Team 2 des Skiclubs Neuenstein

in 9:16 Minuten
mit Daniel Kien, Lisa Batzke, Tim Batzke. Ganz knapp geht es im Duell der beiden Skiclub-Teams aus Neuenstein zu. Dass starke 9 Treffer dem Team 2 nicht zum Sieg reichen, spricht für die sportliche Qualität beider Teams. Der Beste des Trios, Tim Batzke, erreicht mit 2:12 Minuten und 4 Treffern den 5. Platz der Einzelwertung. Damit setzt er Leonie Litzenbauer bestmöglich unter Druck, doch es macht großenb Spaß mitzuverfolgen, wie die Leistungssportlerin in dieser Situation kühlen Kopf behält, sich auf ihre “innere Uhr” verlassen kann und fehlerlos bleibt. Die Skiclubjugend holt Platz 6 im Teamwettbewerb.

Platz 1 im 4. Rennen: Skiclub Neuenstein Team 3

in 9:05 Minuten
mit Thomas Batzke, Hans-Jürgen Müller, Leonie Litzenbauer. Während zunächst der Vorsitzende, Thomas Batzke und dann Hans-Jürgen Müller erfolgreich verhindern, dass das Jugendteam allzu weit davonziehen kann, sorgt die begeisternde Leonie Litzenbauer für den Rest und führt Team 3 des SC Neuenstein zu Platz 5 in der Teamwertung und zur inoffiziellen Biathlonteam-Vereinsmeisterschaft. Wer hätte das gedacht, dass Leonie ihre Leistung des 1. Wettkampfes nochmal um 15 Sekunden würde steigern können. Da konnte sich Oliver Frank nur ganz kurz über die zurückgeholte Etappenführung freuen, denn erneut findet Leonie Litzenbauer die Antwort. Und was für eine. 2:04 Minuten und 5 Treffer. Mitten unter die besten Männer der gesamten Biathlon-Tour 2019 nach bisher 36 Etappen. Alle Achtung!

Das Finale der schnellsten 3 Teams

Da sind sie bereit, die 9 Wettkämpfer/innen der drei schnellsten Vorlaufteams. Zwischen den 3 Teams liegt eine Zeitdifferenz von 56 Sekunden. Als schnellste Staffel startet der SSV Baunatal (7:14 Minuten) auf Bahn 1. Team 1 des Sportkreises nimmt nach 7:44 Minuten im 1. Vorlauf die mittlere Bahn 2 ein, während die Weihnachtswichtel nach 8:10 Minuten im Vorlauf auf der Bahn 3 starten.

Kann Oliver Frank ein drittes Mal die Etappenführung holen? Wie gut hat sich der pensionierte Polizeihauptkomissar, Werner Schnitzer, von seinen bereits zwei Wettkämpfen erholt? Oder wird der schnelle Weihnachtswichtel, Rouven Wendel in diesem Starter-Trio der lachende Dritte. Es gibt klare Antworten: Oliver Frank macht es wieder glänzend, doch ihm unterläuft mit seinen insgesamt 15 Wettkampfschüssen ein einziger Fehler neben 14 Treffern. Leonie Litzenbauer bleibt heute für den sympathischen Baunataler uneinholbar. Diese erste Finalrunde entscheidet Rouven Wendel für seine Weihnachtswichtel mit 4 Sekunden Vorsprung vor Oliver Frank vom SSV Baunatal für sich. Schon im Vorlauf schaffte Rouven 2:10 Minuten mit 3 Treffern. Jetzt ist er nochmal 10 Sekunden schneller. 4 Fehlschüsse werfen Werner Schnitzer und sein Sportkreis-Team zunächst etwas zurück.

Wir erinnern uns an die jubelnde Dame in der gelben Jacke weiter oben in diesem Nachbericht. Sie ist eben nicht nur die Frau des Etappenzweiten, sondern erzielt in diesen Sekunden die drittbeste Leistung des gesamten Etappentages. Tanja Frank, die Präsidentin des Hessischen Schützenverbandes und DIE Mentorin des Sommerbiathlons in Hessen bringt die Weihnachtswichtel mit ihrem perfekten Schießen auf die Zielgerade Richtung Teamsieg. Da geht die starke Leistung von Heide Aust fast ein bisschen unter. Im Vergleich zum Vorlauf steigert sich die Inhaberin der Sportagentur Speed gleich um 15 Sekunden auf nun 2:36 Minuten mit 3 Treffern und schickt Leonie Litzenbauer für das Sportkreisteam in die Schlussrunde. Alex Krimmel bringt seinen Bruder Julian mit 16 Sekunden Rückstand auf die Weihnachtswichtel an Position 2 ins Rennen nach 3 Treffern und 2:13 Minuten.

Welch ein packendes Finish in diesem Finale. Um den Sieg tobt nicht nur das Duell der Weihnachtswichtel mit dem SSV Baunatal, sondern es ist zugleich ein Bruderduell zwischen Nicholas und Julian Krimmel, den beiden Tour-Etappensiegern aus Kassel und Hofgeismar und gemeinsamen Geschäftsführern ihres Unternehmens Tüpfelchen. Mit etwas zuviel Rückstand muss leider die Führende dieser Etappe, Leonie Litzenbauer, diese Schlussrunde in Angriff nehmen und kann in den Kampf um den Teamsieg nicht mehr eingreifen. Die beiden früheren Leistungssportler im Rudern bringen die Thoraxtrainer zum “glühen”. Doch der Abstand bleibt durch diese letzten 400 m nahezu gleich. Jetzt ist es richtig laut an der Biathlonarena. Nicholas verlässt den Thoraxtrainer in Richtung Biathlongewehr während Julian die letzten 50 m seines Langlaufsprints angeht. Keine leichte Situation für Nicholas, den schnellen und treffsicheren Bruder im Nacken, der ja bester aller Tourwettkämpfer 2019 ist. Lange Erholungszeit kann sich Nicholas da kaum erlauben. Und er denkt auch gar nicht daran und setzt seine ersten beiden Treffer bereits, bevor Julian das Biathlongewehr erreicht. Besser kann man es nicht machen, als Nicholas, der mit den schnellen Treffern den Bruder in Zugzwang bringt und selbst “einfach” weiter trifft: 3. Treffer. Dann 1. Treffer für Julian. 4 Treffer für Nicholas. Die Entscheidung fällt in der nächsten Sekunde. Nicholas’ Treffer und Julians Fehlschuss entscheiden dieses Finale zu Gunsten der Weihnachtswichtel, die mit 13 ihrer 15 Schüsse treffen. Nicholas kommt mit seinen 1:46 Minuten und 5 Treffern seinem Bruder in der Tourrangliste 2019 sehr nahe und nimmt nun 4 Sekunden dahinter den 3. Platz ein. Leonie Litzenbauer lässt sich auch in ihrem 3. Wettkampf an diesem Tag nicht beirren und bleibt erneut komplett fehlerfrei. 15 Treffer mit ihren 15 Schüssen und auch mit 2 Wettkämpfen in den Armen bestätigt sie mit 2:05 Minuten ihre Spitzenleistung erneut. Das Sportkreis-Team führt sie in 8:07 Minuten auf Platz 3 hinter dem SSV Baunatal in 7:47 Minuten. Die Weihnachtswichtel schaffen als einziges Team des Tages eine Leistung unter der 7-Minuten-Marke: 6:47 Minuten. Chapeau! Leonie Litzenbauer bleibt auf Etappenplatz 1 und qualifiziert sich für das Tourfinale am 8./9. Februar in Ruhpolding, weil Nicholas Krimmel als Sieger der Etappe in Kassel und bereits feststehender Finalist für Ruhpolding hier in Bad Hersfeld ausser Konkurrenz in der Einzelwertung geführt wird.

Mit der Siegerehrung aller 11 Teams endet diese stimmungsvolle, leistungsstarke Teamchallenge. Alle Wettkämpfer erhalten von Josephine Grunwald Erinnerungsmedaillen umgehangen. Herzlichen Dank, liebe Josephine, für Deine spontane Hilfsbereitschaft!). Die drei besten Teams erhalten die Biathlonpokale und haben sich die Shootingstar-T-Shirts wahrlich verdient.

Unseren “abschließenden” Dank haben wir in diesem Nachbericht bereits weiter oben formuliert. Deshalb bleibt mir an dieser Stelle noch das herzliche Dankeschön an die inspirierend motivierten Wettkämpfer und an das Bad Hersfelder Publikum, das mit seiner Lebhaftigkeit und Empathie für eine tolle Stimmung an der Biathlonarena sorgte. Wir hoffen, dass Bad Hersfeld diese schöne Touretappe zu einem Vorzeige-Biathlon in Osthessen weiter zu entwickeln bereit ist. Die Biathlon-Tour kommt jedenfalls gerne mit großer Motivation wieder.

Bilder: Siegward Pein Text: Martin Bremer Technik: Daniel Holtschneider