Ein Frühlingsfest mit Stimmungsgarantie

Wir hatten uns schon gefreut auf die Rückkehr zum Frühlingsfest in Monheim am Rhein, wo wir 2016 von dem enormen Andrang so sehr überrascht wurden und 2017 eine Staffelmeisterschaft erlebten, die zur Biathlonparty wurde. Heute also die Rückkehr in die spannende Stadt zwischen Köln und Düsseldorf, die sich mit ihrem in Deutschland wohl einmaligen wirtschaftspolitischen Erfolg auch über die Grenzen Nordrhein Westfalens hinaus einen Namen gemacht hat. 2010 noch musste sich Monheim am Rhein mit einem Nothaushalt durch das Jahr kämpfen. In kürzester Zeit gelang es der PETO-Partei um Bürgermeister Daniel Zimmermann die Schulden abzubauen und Monheim am Rhein zu einer der wohlhabendsten Kommunen des Landes zu machen. Dass man hier nicht nur gut wirtschaften, sondern auch gu. t gelaunt feiern kann, beweist auch in diesem Jahr das Frühlingsfest mit der Sportmeile auf der Krischerstraße.

Gastgeber des Tages ist das Monheimer Citymanagement. Die Organisation funktionierte auch in diesem Jahr wieder bestens und Petra Mackenbrock ließ es sich nicht nehmen, die Siegerehrung der Staffelchallenge zu übernehmen und die Teams mit attraktiven Spezialitäten der Monheimer Lokalhelden auszuzeichnen, also jener Monheimer Dienstleister, Einzelhändler und Gastronomen, die mit einer gemeinsamen Online-Shopping-Plattform den Herausforderungen unserer Zeit begegnen.

Über 70 Wettkämpfer und hunderte Mitmacher

Erstmals hier in Monheim am Rhein bauen wir auch Tribünenblöcke auf und das lohnt sich sehr wohl. Nicht nur während der Staffelchallenge am späten Mittag, sondern den gesamten Tag über ist das Interesse an den Biathlon-Wettkämpfen groß. Dabei zeigt das Publikum auch immer wieder jene Empathie, die den rheinischen Frohnaturen ja nachgesagt wird, und honoriert die Leistungen der Wettkämpfer mit viel Applaus. Das wirkt durchaus ermutigend auf manch einen Frühlingsfestbesucher, spontan beim Wettbewerb um den Etappensieg mitzumischen. Aus den hunderten von Mitmachern sind es über den Tag 72 Mutige, die die Herausforderung des Wettkampfes annehmen. Eine kleine Staffelchallenge mit 16 Teilnehmern sorgt zudem schon am Mittag für ein erstes Stimmungshoch an der Biathlonarena.

Baumberger Teams dominieren die Staffelchallenge

Schon um 13 Uhr startet eine einstündige Biathlonstaffelchallenge mit 4 vierköpfigen Teams. Klar hätten wir uns ein paar Team-Anmeldungen mehr gewünscht, doch die folgende Stunde zeigt, dass hier in Monheim sogar ein Teamwettbewerb mit nur 4 Staffeln zu einem Biathlonfest werden kann. In 2 Halbfinals stehen sich die Judoka und Volleyballer von Baumbergs größtem Sportverein, BTSC, sowie BTSC Judo 2 und das Team Fonix gegenüber. Die beiden Halbfinalsieger bestreiten danach das Finale.

4. Platz: BTSC Judo 2 in 16:10 Minuten

mit Leif Schwarz, Jan Dahlhaus, Julia Kochs, Ramon Wankum. Die 4 Judokas erzielen 7 Treffer mit ihren 20 Schüssen. Für den 3. Platz fehlte nur ein einziger Treffer. Bester der Vier in der Einzelwertung wird Leif Schwarz mit 3:19 Minuten und 2 Treffern auf Platz 54. Hoffentlich bleiben die vier Kampfsportler dabei, dann wird es mit den gemachten Erfahrungen im nächsten Jahr bei der Staffelchallenge schon ganz anders aussehen.

3. Platz: BTSC Judo 1 in 16:01 Minuten

mit Marcel Ortlepp, Nadine Meyer, Nick Kandeler, Sarah Meyer. Die Treffsicherheit fehlt den erfolgreichen BTSC-Judokas. Wie es für mehr hätte reichen können zeigt Nick Kandeler, der 4 seiner 5 Schüsse ins Ziel bringt und in der Einzelwertung Platz 12 unter den 72 Wettkämpfern erreicht. Schwarzgurt Marcel Ortlepp ist in 2:32 Minuten der Schnellste des Teams, doch die 75 Strafsekunden für 5 Fehlschüsse wiegen dann natürlich schwer. Die BTSC Judo-Teams sind in diesem Jahr zwar nicht die besten Biathleten, doch den Titel des Stimmungs-Champion haben sie sich mit ihren Fans zweifellos gesichert.

Das Finale der Staffelchallenge: BiaVolleys vs Fonix

Nach ihren Halbfinalsiegen gegen die beiden BTSC-Judoteams geht es nun mit schon etwas müden Armen für die BiaVolleys (BTSC Volleyball, in orangenen Trikots) und das Fonix-Team im Finale um den Sieg. Dort trifft Fonix-Startläuferin Katja Schott (gelbes Trikot) auf den bis hierhin besten dieser Etappe, Dominic Hirschbühl, der im Halbfinale für die BiaVolleys 4 Treffer erzielte und für die 400 m Skilanglauf und seine 5 Schüsse nur 2:48 Minuten benötigte. Doch in diesem Finale sind die “Karten neu gemischt”, Katja steigert sich auf dem Thoraxtrainer und erzielt am Biathlongewehr ebenso einen Treffer, wie Dominic. Beide übergeben nahezu gleichzeitig an ihre Staffelkollegen.

In der 2. Runde dieses Staffelfinals kämpfen Romy Klaubert für das Fonix-Team und Marvin Dürr um die Führung. Beide steigern sich im Vergleich zu ihren Halbfinals erheblich. Romy erzielt nach 5 Fehlschüssen im Halbfinale nun 2 Treffer auf die 45 mm-Ziele, die in 10 m Entfernung aufgebaut sind. Noch besser macht es Marvin, der sich von 0 auf 3 Treffer verbessert und mit seiner schnellen Zeit von 2:31 Minuten den 20. Platz der Einzelwertung erreicht. Die BiaVolleys haben damit nach 2 von 4 Startern 50 Sekunden Vorsprung vor dem Fonix-Team

Mit Armand Volarik geht nun der Beste des Fonix-Teams beim Halbfinalsieg in die Aufholjagd gegen BiaVolley Maik Wagner. Beide hatten im Halbfinale 3 Treffer erzielt. Doch jetzt im Finale fehlt Armand die Kraft und dann auch die Präzision. Es werden 5 Fehlschüsse und Maik Wagner kann mit schnellem Skilanglauf und 2 Treffern die Führung der BiaVolleys ausbauen und Schlussläufer Arno Gerstenberger mit fast uneinholbarem Vorsprung in die letzte Runde schicken.

Während Michael Wolff noch die 75 Sekunden Strafzeit von Armand abwarten muss läuft Arno, angefeuert von seinen Teamkollegen die 400 m Distanz. In 2:15 Minuten ist er sogar einer der Schnellsten des gesamten Tages und die folgenden 3 Treffer reichen für einen souveränen Sieg der BiaVolleys in 12:40 Minuten. Mit 11 Treffern im Halbfinale und 9 Treffern im Finale sind die Vier in beiden Rennen treffsicherer als ihre Gegner. Dominic erreicht Platz 6 in der Einzelwertung, Arno Platz 9. Auch Marvin als 20. und Maik als 23. platzieren sich unter den Besten der 72 Wettkämpfer. So sieht ein verdienter Sieger aus.

Doch auch Fonix-Schlussläufer Michael Wolff kämpft im einsamen Rennen weiter und sorgt mit seinen 4 Treffern und 2:58 Minuten für einen tollen Abschluss dieses Finals, das Fonix den 2. Platz und Michael Platz 10 in der Einzelwertung einbringt.

Mit der Siegerehrung aller 4 Team endet diese ca. einstündige Staffelchallenge. Für die Teams gibt es Shootingstar-Medaillen, die Intersport Shootingstar-T-Shirts, Pokale und die großzügigen Spezialitäten der Monheimer Lokalhelden. Die wettkämpfenden Teams konnten ihren Verein, den BTSC, von der besten Seite präsentieren, sie hatten Spaß im Wettkampf und machten zugleich den Schaulustigen Freude. Liebe Monheimer Sportvereine, vielleicht sind das auch Argumente für Euch, im kommenden Jahr mit einem Team bei der Biathlonstaffel-Challenge dabei zu sein. Wir freuen uns auf Euch!

Der Kampf um den Etappensieg

Besonders erfreulich an dieser Etappe ist, dass der Einzelwettkampf tatsächlich bis zum Ende um 18 Uhr spannend bleibt und sich aus dem Kreis der Besucher des Frühlingsfestes stets aufs Neue Sportliche, Neugierige, Mutige hervorheben, die die Herausforderung des Wettkampfes annehmen. Die locken immer wieder zahlreiche Schaulustige an. Für den Sieger des Tages geht es immerhin um die Teilnahme am Finale der Biathlon Deutschland-Tour in Ruhpolding. Monheims Champion gewinnt den Aufenthalt in dem bekannten Biathlon-Weltcuport in den Bayerischen Alpen für 2 Personen inklusive Hotelübernachtung, Championsparty, und Finalteilnahme in der Chiemgau-Arena. Das Training auf Langlaufski und am Kleinkalibergewehr bei Biathlon-Olympiasieger Fritz Fischer ist ebenfalls Teil des Preises.

Von der Nordseeküste an den Rhein

Fritz Fischer ehrt Stefan Jacobs für seinen 12. Platz im Tourfinale der 35 Besten.

Welchen Reiz dieser Siegerpreis auslösen kann, wird an Jennifer und Stefan Jacobs deutlich (beide im Bild oben auf dem mittleren und rechten Thoraxtrainer). Beide haben sich an diesem frühen Sonntagmorgen mit dem Auto auf den Weg nach Monheim am Rhein gemacht. 3:30 Stunden fuhren sie dafür von Neuharlingersiel an der Nordseeküste sozusagen entgegen der Urlaubsroute. Als Sieger der Etappe 2018 in Krefeld hat Stefan das Tourfinale in Ruhpolding im Januar dieses jahres bereits miterlebt und dann bekommt der Preis natürlich nochmal einen anderen Wert. Mit seinem ersten Wettkampf am heutigen Tag holt sich der weitgereiste Champion dann auch gleich die Führungsposition mit 2:41 Minuten und 4 Treffern. Doch das war noch lange nicht das letzte Wort bei dieser Etappe.

Der erste Meisterschütze des Tages

Felix Lengeling, Lehrer für Elektrotechnik am Heinrich-Hertz-Berufskolleg der Stadt Düsseldorf nutzt das Reglement der Biathlon-Tour optimal für sich aus. Es besagt, dass der beste Schütze Etappensieger wird. Nur bei Treffergleichheit gewinnt der Schnellere. Da auch nach 4 Etappenstunden noch keinem Wettkämpfer das fehlerfreie Schießen gelungen ist, wählt Felix die Taktik einer extrem langen Verschnaufpause vor seinem ersten Schuss. Die Taktik ist das Eine, aber tatsächlich ohne jeden Fehler 5 Mal zu treffen auf die Ziele mit 45 mm Durchmesser aus 10 m Entfernung ist selbst mit langer Verschnaufpause nicht so einfach. Vor allem nicht unter dem Druck der Wettkampfsituation. Doch Felix bringt seinen Plan erfolgreich zum Abschluss. 5 Treffer und 4:09 Minuten sind nun die Meßlatte für alle, die das Finale in Ruhpolding erreichen möchten.

Zielsichere Damen

Gleich 3 starke Leistungen erleben wir dann in der Gänselieselstadt innerhalb einer Stunde. Den Auftakt dazu macht Melanie Lugge aus Baumberg (im Bild oben links auf dem Thoraxtrainer. Ihre Zeit von 3:50 Minuten würde zur Etappenführung reichen und sie macht am Biathlongewehr auch lles richtig, nur ein einziger kleiner Wackler beim 4. Schuss verhindert Platz 1. Noch besser als Melanie macht es Belana Böning (im Bild oben rechts). Im Duell mit ihrem Bruder, Jano, gelingt der Tennisspielerin aus Neuss eine Zeit von 3:17 Minuten. Mit jenem 4. Schuss, den Melanie eben neben das Ziel setzte, trifft Belana und bringt es auf 4 Treffer mit 4 Schüssen. Alles ist bereitet für die Übernahme der Etappenführung, doch die zittrige Hand kommt eben genau dann, wenn der Erfolg so nah ist, dass er sich in den Kopf zu drängen vermag. Der letzte Schuss wird für Belana zum verflixten Schuss und 4 Treffer bringen schließlich Platz 11 statt die vorübergehende Führung. Und die junge Dame von der Nordseeküste? Jennifer Jacobs ist doch eigentlich nur mit nach Monheim gereist, um den Etappensieg mit Papa Stefan zu feiern. Doch wenn der nicht liefert, dann muss sie es halt selbst richten. Dass sie die Qualitäten dazu hat beweist sie mit 2:55 Minuten eindrucksvoll. Mit ihrem Schießergebnis zählt sie zu den besten Tages, doch auch bei ihr ist es ein winziger Moment, der die Etappenführung vereitelt. Mit 4 Treffern wird Jennifer 8. und damit beste Wettkämpferin der Etappe.

Zwei starke Monheimer greifen nach der Führung

Deutlich schneller, als der führende, Felix Lengeling, bewältigt Rossi Sciandrello (im Bild oben links) seinen Wettkampf. Doch es scheint wie verhext, wieder verhindert ein Fehlschuss die Etappenführung. Rossi gewinnt das Duell mit seinem Bruder Salvatore mit 4:3 Treffern und erreicht 2:30 Minuten. Damit erreicht er Platz 4 dieser Etappe. Noch besser macht es der Monheimer kachelofenbauer, Stefan Schürmann (im Bild oben rechts). Der kräftige ehemalige Handball-Bundesligaspieler von Bayer Dormagen, der als Rechtsaußen das treffen “im Blut” hatte, macht auch am Biathlongewehr bis zum 5. Schuss alles richtig. Doch ausgerechnet der letzte Schuss bringt den Fehler. Stefan wird in 2:17 Minuten Etappendritter.

Der Shootingstar des Tages

Und dann kommt er doch noch, der schnelle Shootingstar, der dieser stimmungsvollen Etappe zugleich den sportlichen Höhepunkt beschert. Dabei ist der 22-jährige Andreas Harder gar nicht so sehr für Sport zu haben. Viele Jahre hat er sich im Studio fit gehalten. Doch der Job als Industriemechaniker lässt ihm nicht mehr viel Zeit für Sport. Eigentlich möchte Andreas nur mal eine Runde mitschießen. Doch unserem Tourbetreuer, Daniel, fällt das Schießtalent des 22-Jährigen auf und zum Glück lässt er nicht locker, den jungen Langenfelder von einer Wettkampfteilnahme zu überzeugen. Irgendwann ist Daniel am Ziel und hat Andreas für den Wettkampf gewonnen und nun dauert es nur noch 2:12 Minuten bis das überragende Ergebnis dieser Etappe feststeht. Die 400 m Skilanglauf schafft Andreas in 95 Sekunden, einer Zeit, die das Etappensiegerpotenzial bereits verdeutlicht. Am Biathlongewehr zeigt sich dann, dass Andreas’ Berufswunsch, Scharfschütze bei der Bundeswehr, gar nicht unrealistisch wäre. Vom ersten Moment an sieht man ihm am Biathlongewehr die Fokussierung und innere Ruhe an, die er sozusagen auf Knopfdruck entwickelt. Obwohl Andreas im schnellen Rhythmus schießt schleicht sich an keiner Stelle ein Wackler ein. Mit 5 Treffern in 2:12 Minuten holt mit Andreas Harder erneut ein Langenfelder den Etappensieg in Monheim, wie bereits 2016, als der Langenfelder Carsten Stadtmann den Last-Minute-Sieg holte. Wir freuen uns auf das Wiedersehen mit Andreas und seiner Freundin zum Finale am 25./26. Januar 2020 in Ruhpolding.

Die Tour sagt dankeschön…

…an mehr als 70 Wettkämpfer für Euren Einsatz und Eure Motivation. An die zahlreichen Schaulustigen für jene Empathie, die ein Jedermann-Mitmachevent erst zu etwas ganz Besonderem werden lässt. Natürlich gilt unser Dank auch den Lokalhelden für ihre großzügige Unterstützung mit Preisen für die Staffelteams und der abschließende Dank geht an die Stadt Monheim, genauer gesagt an das Citymanagement mit Petra Mackenbrock, für diese großartige Bühne, die der Biathlon-Tour mit dem immer bestens besuchten Frühlingsfest bereitet wird, für die ausgezeichnete Organisation, die sich auch in dem großflächigen Wintersportbanner verbildlicht, das unser Event ankündigt. Und schließlich bedanken wir uns auch für das Vertrauen der Organisatoren in die Biathlon-Tour. Wir genießen es sehr hier in Monheim am Rhein zu sein und kommen gerne wieder, wenn wir gerufen werden.

Bilder: Siegward Pein Text: Martin Bremer